Der Kampf um das ehemalige Allzeithoch geht weiter

Veröffentlicht am 06.09.2013, 10:19
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Das beherrschende Thema in den Medien ist zurzeit sicherlich der G20-Gipfel in St. Petersburg. Allerdings scheint dieser Gipfel die Märkte weitgehend kalt zu lassen und das, obwohl Obama mit einer Zustimmung des Kongresses für eine Militäaktion gegen Syrien rechnen kann. Selbst erste Hinweise oder sagen wir besser Gerüchte, dass Putin bei klaren Hinweisen auf einen Giftgasanschlag einer militärischen Intervention zustimmen könnte, belasten nicht. Wir können hier vielleicht schon wieder einmal einen Gewöhnungseffekt erkennen. Die Märkte sind oft sehr schnell darin, sich Gegebenheiten anzupassen.

Wenn wir die politischen Ereignisse außen vor lassen und uns vertrauensvoll dem Chart zuwenden, bleibt es bei dem, was ich schon vor einigen Tagen geschrieben habe. Dazu noch einmal der alte (siehe unten) Target-Trend-DAX-Chart:

Der DAX kämpft seit mittlerweile sieben Handelstagen mit der 8.151,57er Marke, also mit dem ehemaligen Allzeithoch, das den DAX 13 Jahre lang nach oben gedeckelt hatte. Und das wiederum ist nur Teil des größeren Kampfs mit dieser Marke, der bereits seit Mai andauert.

Und somit hat sich die bisherige Einschätzung nicht verändert: Achten Sie darauf, wie sich der DAX an dieser Marke verhält. Das wird Ihnen mehr verraten, als die Analyse der politischen und wirtschaftlichen Ereignisse.
Sollte er an dieser Marke wieder nach oben drehen und anschließend die 8.413er Marke nachhaltig überwinden, wäre dies ein sehr bullishes Zeichen. Dieses würde weiter bestätigt, wenn im Anschluss auch noch das Bewegungshoch bei 8.557 Punkten überwunden wird. Geschieht das, müssen Sie damit rechnen, dass der DAX vergleichsweise schnell an die 10.000-Punkte-Marke läuft. Dort wird es dann allerdings sehr, sehr schwer.

Ein nachhaltiger Rückfall unter das ehemalige Allzeithoch, bzw. sogar unter die 7.930er Marke ist auf der anderen Seite hingegen noch kein wirklich bearsishes Zeichen. Geschieht das, gibt es eine Reihe von Unterstützungen, an die der Markt noch drehen kann. Das Kursziel nach einem solchen Rückfall läge allerdings bei 7.447 Punkten.
Und alles dazwischen ist Rauschen, es fehlen neue Impulse.

Non Farm Payrolls

Ein möglicher Impuls könnten die Non-Farm-Payrolls, die in den USA neu geschaffenen Stellen ohne Landwirtschaft, werden. Diese werden morgen um 14:30 Uhr MESZ veröffentlicht. Analysten rechnen hier mit 175.000 - 180.000 neu geschaffenen Stellen, nach 162.000 Stellen im Vormonat.
Nach den Daten des Arbeitsmarkt-Dienstleisters Automatic Data Processing Inc (ADP), die heute veröffentlicht wurde, gab es im August 176.000 neue Stellen. Analysten hatten mit 178.000 Stellen gerechnet.

Da auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gesunken sind (siehe weiter untern, unter US-Konjunkturdaten) sind somit wenig Überraschungen zu erwarten. Der Markt wird also heute im weiteren Verlauf und am Freitagmorgen keine allzugroßen Kapriolen veranstalten – es sei denn die Syrienkrise rückt wieder in den Vordergrund. Und damit zu dem neuen Target-Trend-Chart:

Der neue Target-Trend-DAX-Chart

Das folgende ist für diejenigen, die sich vertieft mit der Target-Trend-Methode auseinandersetzen. Es wird jetzt sehr technisch…
Ich hatte ja geschrieben, dass ich den Target-Trend-DAX-Chart neu zeichnen würde, weil ein paar Sachen anzupassen sind. Und zwar ging es vor allem um den großen breiten Aufwärtstrend. Es hat sich durch das Jahreshoch 2013 gezeigt, dass dieser in einer engeren Spanne gezeichnet werden muss:

Zuvor war die obere Begrenzung des grünen Aufwärtstrends an dem Bewegungshoch von Mitte März 2012 angelegt (siehe schwarze Pfeil). Mit dem neuen Hoch im Mai dieses Jahres (rechter roter Pfeil) ist aber auch diese neue Version vorstellbar, da sich im Oktober 2011 ein dazu passendes Zwischenhoch findet (linker roter Pfeil).

Hier hätte man nun lange streiten können, welche Linie relevanter ist. Entschieden wird diese Diskussion aber durch die neue Mittellinie des Trends, die dadurch entsteht. Denn diese hat sehr viele Auflagepunkte (siehe blaue Pfeile), deutlich mehr als die Vorgängerversion. Und damit bestätigt diese Mittellinie diese engere Spanne des Trends. Relevant ist also ab sofort der hier nun neu eingezeichnete, grüne Aufwärtstrendkanal.

Sie sehen, auch die Target-Trend-Methode ist eine Methode, die sich immer wieder an den Markt anpasst und angepasst werden muss. Das sollten Sie nie vergessen, denn nur so kommt es zu den guten Ergebnissen, die Sie hier in den vergangenen Jahren im Steffens Daily verfolgen konnten.

Jochen Steffens
Stockstreet GmbH

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