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Der Tag der Abrechnung

Veröffentlicht am 18.11.2019, 12:40
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Das Original des Artikels erschien zuerst auf NortmanTrader.com unter dem Titel 'The Day of Reckoning' von Sven Henrich.

Nun haben sie es erneut getan. Mit "sie" meine ich natürlich die Federal Reserve zusammen mit all den anderen Zentralbanken. Sie nennen es eine synchronisierte globale Lockerung und wieder einmal dominieren gewaltige Zuflüsse an künstlicher Liquidität die Preisbewegungen auf den Märkten, unabhängig von Unternehmensergebnissen oder dem Wachstum. Die Börse ist nicht die Wirtschaft, die Wirtschaft ist nicht die Börse. Der Aktienmarkt ist Liquidität und der Aktienmarkt ist das wichtigste Instrument, mit dem die Zentralbanken die konjunkturelle Entwicklung kontrollieren wollen. Dies ist die unausgesprochene aber zunehmend anerkannte Wahrheit.

Die Fed besteht weiterhin darauf, sich hinter Aussagen zu verstecken, wie 'Die Wirtschaft ist in einer guten Verfassung' , während das BIP-Wachstum im vierten Quartal nach Angaben der Atlanta Fed und der New York Fed auf 0,3% bis 0,4% geschrumpft ist, aber was solls, sie müssen die Zuversicht hochhalten.

Fakt ist, dass sich im Oktober alles geändert hat, als die Fed ankündigte, es handele sich um "kein QE"-Programm, während es von den Märkten sehr wohl als quantitative Lockerung (quantitative easing, QE) angesehen wird, mit der die Fed, als sie sich unfähig zeigt, irgendwann einmal ihre Inflationsziele zu erreichen, sich stattdessen darauf konzentriert, Vermögenswerte aufzublasen, in einem Bereich der Wirtschaft, in der sie ihrer Selbstdarstellung nach keine Rolle spielt.

Hier ist die Einschätzung der Citi:

"Trotz gegenteiliger Behauptungen der Fed, dass ihre Anpassung der Bankreserven kein QE ist, hat die Trendwende in diesem Jahr dazu beigetragen, dass die weltweiten Wertpapierkäufe von Zentralbanken von 10-Jahrestiefs auf ein das Durchschnittsniveau in diesem Jahrzehnt anzuheben … Die Unfähigkeit der Zentralbanken die Inflation anzufachen, hat sie das Ausmaß unterschätzen lassen, in dem sie die Vermögenspreise hochtreiben. Dieses Missverständnis macht es jedoch umso wahrscheinlicher, dass sie weitermachen werden."

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Ob dieses 'Missverständnis' vorsätzliche Ignoranz ist oder Methode hat, werde ich dem Leser zur Entscheidung überlassen. Aber weitermachen werden sie, hier von der Bank of America (NYSE:BAC):

"Powells 2019er Zinssenkungen & QE waren ein Erfolg…Die Fed ist im Wartemodus, aber die QE unterstützt das Risiko weiterhin (Fed + EZB werden in den nächsten 6 Monaten Vermögenswerte in Höhe von 420 Mrd. USD kaufen)."

Daher wird diese Liquiditätsmaschine wahrscheinlich nicht stoppen und die Märkte möglicherweise weiter in Richtung eines massiven Ausbruchs drücken. Aber es könnte auch anders kommen und in einem Tal der Tränen enden. Die charttechnischen Details dazu werde weiter unten besprechen.

Aber was für ein Erfolg war QE bisher: Sechs Wochen später ist die gesamte Preisfindung in den Märkten tagsüber zum Erliegen gekommen, da alle Kursgewinne durch Gaps und massive Rallyes zustande kommen, die die Preise gegen die Obergrenze des 10-Jahres-Trends quetschen:

S&P 500 im Wochenchart

Kein Gewinnwachstum vonnöten:

Und ja, all diese Kursbewegungen wirken sich auf die Marktbewertungen aus, da die Liquiditätsmaschine der Fed die Aktienmarktbewertungen auf historische Höchststände in einen weit über der Größe der zugrundeliegenden Volkswirtschaft liegenden Bereich treiben:

Marktkapitalisierung im Verhältnis zum BIP

BIP-Wilshire

Was hat all das gebracht? Nun, die Marktkapitalisierung stieg im Jahr 2019 um 6 Billionen USD, während die Konjunktur sich verlangsamt hat, wobei der Großteil der Gewinne den oberen 10% zugute kam, ein Punkt der nicht unbemerkt geblieben ist.

Eigentumsstruktur

Wie der Thread unter dem Tweet oben zeigt, hinkt das Wachstum der Schuldenexpansion hinterher, da die Schulden weiter schneller wachsen als die Wirtschaft. Immerhin ist das BIP seit 2007 um 7 Billionen US-Dollar gestiegen, die Staatsverschuldung jedoch um 14 Billionen US-Dollar. Die Unternehmensverschuldung ist doppelt so hoch wie im Jahr 2007 und jetzt sind wir wieder zu Defiziten in Billionenhöhe zurück, bei denen kein Ende abzusehen ist, außer dass die Kurve in den kommenden Jahren steiler wird:

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Öffentliche Schulden

Und raten Sie mal, wer für all diese Schulden gerade stehen wird? Die unteren 90%. Ja, es ist das offensichtlich absurde System, das wir haben. Die oberen 10%, die alle Vorteile dieser Geldpolitik nutzten, ermöglichten eine Schuldenexpansion, während die unteren 90% die Zeche zahlen. Und die Leute fragen sich, warum es so viel Unzufriedenheit und Zuspruch für Populisten bei einer Arbeitslosigkeit von 3,6% gibt. Daher kein Zufall, dass sich so viele Milliardäre Sorgen um die politische Gegenreaktion machen.

Daher hat die Fed die Leitzinsen in diesem Jahr dreimal gesenkt und ihre Bilanz seit September rasant um über 280 Mrd. USD ausgeweitet und damit die Vermögensunterschiede wieder einmal erhöht.

Tolle Leistung auf der ganzen Linie. Ich bezweifle weiterhin die Wirksamkeit all dessen, da die Ungleichheit der Vermögen und die Schuldenlast immer größer werden und die Fed mit ihren geldpolitischen Maßnahmen weiterhin zu beidem beiträgt. Werden sie Verantwortung dafür übernehmen? Natürlich nicht.

Das ist die Aufgabe des Kongresses, sagt Powell verlegen, als würde der Kongress etwas anderes tun, als Powell dafür zu danken, dass er seine Mitglieder wohlhabender gemacht hat. Nein wirklich, dieser Austausch fand tatsächlich während der Kongressanhörung in dieser Woche statt:

Aber die Gefahr wird gesehen und Jay Powell hat es diese Woche herausrutschen lasse. "Der Tag der Abrechnung". Dies waren seine Worte, nicht meine. Bewusst, dass diese Schuldenexpansion über das Wirtschaftswachstum nicht nachhaltig ist, bezog sich Powell auf den Tag der Abrechnung und behielt gleichzeitig sein oberstes Gebot des Erhalts des Vertrauens bei:

"Wir sind so stark und ich denke, der Tag der Abrechnung könnte in ziemlicher Ferne liegen."

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Das kam von dem Mann, der behauptete, dass 2019 mehr Zinserhöhungen kommen würden und erst vor 12 Monaten sagte, dass die quantitative Straffung auf Autopilot fahre. Derselbe Mann, der bei der Geldpolitik eine 180-Gradwende machen musste und jetzt mit massiven Liquiditätsspritzen interveniert. Lassen Sie mich feststellen, dass Powell keine Ahnung, wann der Tag der Abrechnung kommt, aber er weiß, dass er kommen wird. Er versucht dies zu verhindern, indem er das Problem auf die lange Bank schiebt, trägt damit aber zu den Voraussetzungen bei, indem er eine immer stärkere Schuldenexpansion über das Wirtschaftswachstum hinaus ermöglicht und dabei die Vermögensungleichheit verschärft, die weltweit zu politischer Unzufriedenheit führt und in aller Welt die politische Stabilität gefährdet.

Ich behaupte, es ist ein gefährlicher Weg ins Nirgendwo ist, als Zentralbanken und Politiker sich wechselseitig in einem endlosen Kreislauf aus Schuldenausweitung, Vermögensungleichheit und immer geringerem strukturellem Wachstum von Zyklus zu Zyklus aufpäppeln, der durch die Verschärfung von Vermögensblasen am Leben wird, deren Existenz verneint wird, obwohl sie aus den Daten klar hervorgehen.

Das systemische Risiko steigt in einer Welt, in der die Short-Positionierung im VIX wieder einmal ein neues Rekordhoch erreicht hat:

VIX Short-Positionierung

…und die Konzentration der Marktkapitalisierung in einigen wenigen Aktienschwergewichten, die alles andere überstrahlen:

Dieser Markt scheint vor einem Ausbruch über seinen 10-Jahres-Trend zu stehen, sieht sich jedoch einer Reihe gewichtiger struktureller und technischer Probleme gegenüber, die ihn für einen starken Rückfall extrem anfällig machen.

Ich werde heute mit 2 Videos schließen, um Sie nicht mit Inhalten zu überhäufen, aber es gibt wichtige Themen, die diskutiert und beachtet werden müssen.

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Hier ist zunächst ein soeben veröffentlichtes ausführliches Interview, das ich mit RealVision am 9. Oktober 2019 in London gefilmt habe. Dort hatte ich die Gelegenheit, einige der wichtigsten aktuellen Marktprobleme zu diskutieren, und es gibt Ihnen einen persönlicheren Einblick, wie ich Märkte betrachte und analysiere :

Der Tag der Abrechnung

Und zum Schluss hier eine aktualisierte technische Sicht auf die Märkte, nachdem diese neue Rekordmarken erreicht haben:

Der Tag der Abrechnung

Die Märkte stehen jetzt vor einem kritischen Punkt: Ein massiver Boom oder ein substanzieller Einbruch stehen bevor, alles im Zusammenhang mit einem Tag der Abrechnung, der irgendwann über uns alle hereinbricht, ohne dass irgendwo eine politische Führung in Sicht ist, die die zugrunde liegenden Ursachen und Probleme angeht. Vielmehr sind wir institutionellen Führungen ausgeliefert, die glücklos wie eifrig dabei sind, die Faktoren hinter dem Tag der Abrechnung, über den sie reden, zu verstärken, statt sich an einer Lösung zu versuchen.

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Aktuelle Kommentare

Bla Bla seit 5 Jahren sollte es schon crahsen
Finanzsysteme enthalten nun mal keine Form von Naturgesetzen die immer gelten. Unser aktuelles System ist ein surreales Kunstwerk, welches als solches Verstanden werden sollte, wobei der Surrealität keine Grenzen gesetzt sind.
1. der Markt hat immer recht.2. alternate gilt: Punkt 1
so ist es John Daily....viele denken, das die schlauer sind als der Markt...Leider gibt es von den kein Track Record oder Performance, sondern nur Analysen und Gelaber..
GLÜCKLOS ODER ABSICHTLICH?
? welche gedanken ?  ist doch wurscht = börsen steigen ... allzeithoch = charttechnik greift. börse hat nix mit realität zu tun ... geldrucken kann unendlich sein ...
Best contribution, the only truth! It smells like civil war!
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