Deutsche Bank, Dialog, Dax – schwieriges Umfeld?

Veröffentlicht am 17.07.2018, 08:17
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Die erste Jahreshälfte illustriert bestens das Dilemma, in dem sich die Investoren nach einem auf breiter Front außergewöhnlich gutem Jahr 2017 befinden. Politische Unsicherheiten bestimmen die Märkte und Hand in Hand mit der Unsicherheit hat auch die Volatilität wieder zugenommen. Doch Volatilität muss nichts Schlechtes heißen, mit dem Discounter MF59UP auf Dialog (DE:DLGS), lässt sich diese optimal nutzen, knapp 37 Prozent Jahresrendite sprechen für sich. Auch bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn) sieht es langsam etwas besser aus, die DZ-Bank-Analysten sehen die Eckdaten der Bank robuster als erwartet – der Discount-Call HX1EU2 ist hier eine gute Wahl.

Beim DAX legen wir Ihnen das Handwerkszeug Turbo-Bull CQ6720 und Turbo-Bear DS2M1L an die Hand.

Einen ausführlichen und spannenden Einblick in die aktuelle Wirtschaftslage und die Auswirkungen der politischen Risiken geben die Experten der Börse München:

Nach dem Aufatmen infolge des Wahlsieges von Emmanuel Macron im Frühjahr 2017 sind die politischen Risiken mit voller Wucht zurückgekehrt und lassen alte Unsicherheiten wieder aufleben oder sorgen für neue. Diese Situation dürfte aufgrund anstehender Wahlen in den kommenden Monaten anhalten. Investoren sollten daher wachsam sein. Nichtsdestotrotz: Das amerikanische Wirtschaftswachstum hat sich wieder beschleunigt, Chinas Wirtschaft ist nach wie vor robust und die Geldpolitik für das zweite Halbjahr 2018 ist sehr gut absehbar. All dies spricht für einen weiterhin optimistischen Ausblick.

Die Politischen Wolken verdichten sich

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Die globale wirtschaftliche Erholung setzte sich in der ersten Jahreshälfte 2018 fort, allerdings mit einem leicht reduzierten und weniger synchronen Tempo. Dank der Ende 2017 in Kraft getretenen Steuerreform beschleunigte sich die US-Wirtschaft weiter im Alleingang, während die Dynamik in Japan und den meisten europäischen Staaten nachließ. Bei den Schwellenländern setzte China seinen kontrollierten moderaten Abkühlungskurs fort. Einige anfälligere Länder wie Brasilien, die Türkei und Südafrika mussten deutliche Kapitalabflüsse hinnehmen. Die US-Notenbank Fed hat die geldpolitische Normalisierung fortgesetzt und die Zinsen in jedem Quartal um 25 Basispunkte angehoben. Der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es gelungen, das Auslaufen ihres Kaufprogramms für Ende 2018 zu verkünden, ohne den Euro nach oben zu treiben. Allerdings musste sie dafür sehr klare Signale senden, dass sie die aktuelle Zinspolitik noch länger als ein Jahr fortsetzt.

Ist das Glas halbvoll oder halbleer?

Die Marktstimmung hat sich gegenüber 2017 deutlich verändert. An den Aktienmärkten ging es in den ersten sechs Monaten des Jahres auf und ab, da Investoren schwankten, das Glas halb voll oder halb leer zu sehen. Die erste Welle von Turbulenzen Ende Januar und Anfang Februar schien das Ende der märchenhaften Bedingungen zu markieren, die wir bereits vor sechs Monaten beobachten konnten. Positive makroökonomische Nachrichten haben einen Anstieg der Anleiherenditen ausgelöst, Bewertungen fallen und die Volatilität steigen lassen. Die seit März zunehmende unsichere Stimmung lässt sich jedoch vor allem auf politische Risiken zurückführen.

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Unserer Ansicht nach erklärt sich der anschließende Anstieg der Ölpreise zum Teil aus den zunehmend einflussreichen Falken in der Trump-Regierung und dem US-Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran. Der 50-prozentige Preisanstieg in zwölf Monaten stellt einen Mini-Ölschock dar und spielte sicherlich eine Rolle in der wirtschaftlichen Abkühlung außerhalb der USA. Italiens Parlamentswahlen mündeten in einer neuartigen Regierungskoalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega. Dieses Ergebnis demonstriert die Stärke der populistischen Bewegungen und das anhaltend fragile Fundament der Europäischen Union. Und Donald Trump, der gerade erst Unternehmenslenker positiv mit einer beeindruckenden Steuerreform überrascht hat, besinnt sich nun auf die protektionistische Seite seines Programms und lässt die Ängste vor einem Handelskrieg nicht nur mit China, sondern auch mit den traditionell Verbündeten wieder aufleben.

Aktien: untermauert durch gute Unternehmensergebnisse

Konfrontiert mit steigenden politischen Risiken zogen Investoren ihren Optimismus vor allem aus den starken Unternehmensergebnissen. Gewinnrevisionen nach oben zeigen im bisherigen Jahresverlauf ein starkes Momentum in den großen Industrieländern – auch wenn Japan in den vergangenen drei Monaten etwas an Dampf verloren hat. Besonders ausgeprägt ist der Trend in den USA, und zwar nicht nur aufgrund der gesenkten Unternehmenssteuern: Die Konsenserwartung für S&P 500-Unternehmen liegt für 2018 bei einem durchschnittlichen Umsatzanstieg von knapp 10 Prozent!

Die verbesserten Daten in Europa könnten im leicht gefallenen effektiven Wechselkurs des Euros im zweiten Quartal begründet sein. Auf Sektorenebene führt wenig überraschend der Energiebereich das Feld bei den erwarteten Wachstumsraten und den positiven Revisionen an. In den globalen Sektoren ist jedoch insgesamt ein Wachstum in diesem Jahr zu verzeichnen. Nur in einigen defensiven Bereichen (Basiskonsum, Telekommunikation und Versorger) sowie in der Finanzindustrie wurden die Schätzungen im zweiten Quartal nach unten korrigiert. Zu beachten ist, dass auch in den Schwellenländern Gewinnrevisionen nach unten zu beobachten waren, vor allem in Staaten, deren Währung deutlich abgewertet hatte und die durch eine straffere Geldpolitik versuchten, diesen Trend umzukehren.

USA wird gegenüber Europa präferiert

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Als Konsequenz nimmt unsere geografische Differenzierung ab. Wir bleiben vorsichtig bei Schwellenländeraktien aufgrund extern anfälliger Märkte wie die Türkei, Argentinien, Brasilien und Südafrika, wo die monetären und finanziellen Bedingungen sehr schlecht geworden sind. Ebenso sehen wir die Spannungen zwischen den USA und China kritisch, die ausschlaggebend für den zunehmend wachsenden Protektionismus zu sein scheinen. Wir haben aber unsere Präferenz europäischer Aktien gegenüber US-Titeln zurückgefahren. Die Fragilität der Regierungen in Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien sowie die politische Instrumentierung der Flüchtlingskrise haben die Schwächen des Aufbaus der Europäischen Union hervorgehoben.

Gleichzeitig wurden die zaghaften Fortschrittsbemühungen ausgebremst und die Gespräche zum Post-Brexit-Abkommen verkompliziert. Auch wenn die EZB ihren Ausstieg aus dem Quantitative Easing (QE) erfolgreich kommunizieren konnte, so wird ihre Entscheidung, den negativen Einlagenzins für fünf weitere Quartale beizubehalten, die Gewinnaussichten für den Bankensektor belasten. In den USA bevorzugen wir den Technologiesektor (entsprechend der Definition nach der veränderten Sektorenklassifizierung im September), da er von einer starken Erholung der Investitionen profitieren wird. Uns gefallen ebenfalls der Finanz- und der Energiesektor aufgrund ihres Gewinnwachstums und der angemessenen Bewertungen.

Quelle: Börse München, eigene Recherche

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