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Die Märkte sollten eine frühe Zinsanhebung der Fed fürchten!

Veröffentlicht am 15.06.2015, 14:17

Am Mittwoch den 17. Juni verkündet die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Entscheidung, ob die Zinswende weiterhin nur herbeigeredet oder durch eine erste Zinsanhebung manifestiert wird. Viele Experten halten eine solch „frühe“ Zinserhöhung für unwahrscheinlich. Angesichts der jüngsten US-Konjunkturdaten und der längerfristigen Entwicklung der US-Wirtschaft erachten wir diese hingegen durchaus für möglich.

Die Märkte sollten eine frühe Zinsanhebung der Fed fürchten!


Dass eine Zinsanhebung bereits am Mittwoch möglich ist, zeigen weitere Zahlen, die in den vergangenen Tagen veröffentlicht wurden. Bereits vor einer Woche wurde bekannt, dass im Mai in den USA statt der 226.000 erwarteten neuen Stellen stolze 280.000 geschaffen werden konnten. Auch die Lohnentwicklung konnte mit einem Plus von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr (0,3 % gegenüber dem Vormonat) das stärkste Wachstum seit August 2013 verzeichnen. Die zuvor schwache Lohnentwicklung war ein Argument gegen eine Leitzinserhöhung, das nun weggefallen ist. Zwar stieg die separat berechnete Arbeitslosenquote indes auf 5,5 %, sie rückt damit aber nur leicht von ihrem Siebenjahrestief von 5,4 % ab.

Entwicklung der Arbeitslosenquote in den USA
(Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics) Entwicklung der Arbeitslosenquote in den USA

Auch der IWF fürchtet eine frühe Zinsanhebung


Dieser starke Arbeitsmarktbericht trug Früchte in Form von neuerlichen Spekulationen um eine frühere Zinswende. Daher trat kurz darauf sogar der Internationale Währungsfonds (IWF) auf die Bühne und rief die US-Notenbank auf, ihre geplante Zinserhöhung auf das kommende Jahr zu verschieben. Das Risiko, die globale Wirtschaft mit einer vorzeitigen Anhebung in Probleme zu stürzen, sei derzeit zu groß, heißt es in einem Bericht von IWF-Experten. Eine große Gefahr sei, dass eine überhastete Zinserhöhung den Kapitalmärkten zu schnell Liquidität entziehe und die Konjunktur zum Erliegen bringe. Die Fed solle daher zunächst auf ein Anziehen der Löhne und der Inflation in den USA warten. Offenbar sieht also auch der IWF die Gefahr einer frühen Zinserhöhung.

Starke Konjunkturdaten rechtfertigen Zinsanhebung


Und die weiteren US-Daten aus der vergangenen Woche bestätigen die Befürchtungen des IWF bzw. unsere Meinung, dass eine Zinserhöhung längst fällig ist. So konnten die US-Einzelhandelsumsätze nach eher enttäuschenden Vormonatsdaten im Mai um 1,2 % gegenüber dem Vormonat steigen. Zudem wurde der Aprilwert von 0,0 % auf 0,2 % nach oben revidiert. Der Anstieg des privaten Konsums liegt nicht zuletzt auch an der robusten Entwicklung des Arbeitsmarkts, der die Konsumfreude der Verbraucher beflügelt. Der US-Arbeitsmarkt konnte am Donnerstag mit einer nur geringfügig gestiegenen Zahl von 279.000 Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe (zuvor: 276.000) erneut solide Zahlen liefern.

Entwicklung der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA
(Quelle: U.S. Department of Labor) Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

Damit lagen die Erstanträge bereits die vierzehnte Woche unter der Marke von 300.000. – Worauf soll die Fed denn da bitte noch warten?!

Fazit

Eine Zinserhöhung am Mittwoch könnte die Märkte in einen Schock versetzen, weil diese Möglichkeit noch nicht eingepreist ist. Bleiben Sie in dieser Woche also sehr vorsichtig und verhalten Sie sich eher defensiv!


(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 14.06.2015)

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