NVDA Q3 Earnings: Warum unser KI-Modell der Nvidia-Aktie treu bleibtMehr erfahren

Die Trendwende im Bund-Future ist vollzogen

Veröffentlicht am 10.02.2022, 08:42
FGBL
-

Im Vergleich zu den Kurssprüngen der vorangegangenen Woche ging es an den Aktienmärkten auch gestern wieder eher gemächlich zu. Und dabei bewegen sich die Aktienindizes im charttechnischen Niemandsland, weil sie sich irgendwo zwischen ihren Rekordhochs und den Korrekturtiefs eingependelt haben und damit derzeit trendlos wirken. Derweil hat sich an den Anleihemärkten jüngst gravierendes verändert. Denn es hat sich eine Trendwende vollzogen.

Bund-Future im Abwärtstrend

Am 11. Januar hatte ich in meiner ersten „Börse-Intern“ des laufenden Jahres berichtet, dass der Bund-Future an einer wichtigen Abwärtstrendlinie abgeprallt war (dick rot im Chart) und bei dem anschließenden Kursrutsch mehr als 61,80 % der vorherigen Kurserholung verloren gingen, so dass die Kurserholung als beendet galt (siehe „Investoren positionieren sich für die geldpolitische Wende“). Nach dieser damaligen Analyse pendelten die Kurse eine Weile um das untere Ende einer Seitwärtsrange (gelbes Rechteck, gelber Kreis), bevor es zu einer zweiten Abwärtswelle kam. Und mit dieser wurden vorangegangene Tiefs unterschritten.
Bund-Future - Chartanalyse

Damit zeichnet sich im Bund-Future bereits ein Abwärtstrend ab, weil tiefere Hochs und tiefere Tiefs vorliegen. Vergrößert man den Chartausschnitt etwas, dann bietet sich folgender Abwärtstrendkanal an (rot).
Bund-Future - Abwärtstrendkanal

Diesen Abwärtstrendkanal haben wir bei den regelmäßigen Bund-Future-Analysen im Target-Trend-Spezial schon seit dem 23. November auf dem Schirm und auch gewinnbringend genutzt.

Da nun die untere Trendkanallinie erreicht ist, könnte es nach den jüngsten Kursverlusten eine Kurserholung geben. Diese halte ich auch durchaus für möglich, denn der Markt hat jüngst schon einen relativ großen Teil der Zinswende durch die Notenbanken eingepreist.

Im Rahmen der Trendwende sollte es weiter abwärts gehen

Allerdings zeigt sich, wenn man den Chartausschnitt noch größer wählt, dass nicht nur ein Abwärtstrend vorliegt, sondern die eingangs erwähnte Trendwende vervollständigt ist. Denn die Seitwärtstendenz (gelbes Rechteck) wurde nach unten verlassen und somit eine Topbildung beendet. Das gilt insbesondere dann, wenn nun auch noch der Abwärtstrendkanal nach unten verlassen wird und dieser damit als trendbestätigende Konsolidierung ausscheidet.
Bund-Future - Trendwende

Auch durch die geldpolitische Wende der Notenbanken ist zu erwarten, dass der Bund-Future über kurz oder lang noch deutlich weiter fallen wird. Erst im Bereich von 161,21 Punkten und tiefer treffen die Kurse auf stärkere Unterstützungen, weil sich der Bund-Future im Zeitraum von Mitte 2016 bis Ende 2018 dort länger aufgehalten hat (unteres gelbes Rechteck). Und daher dürften Bullen und Bären auch erneut um diesen Bereich kämpfen, wenn er wieder erreicht wird.

Vor- und Nachteile für den Aktienmarkt

Für den Aktienmarkt wären weiter fallende Kurse im Bund-Future von Nachteil, weil diese zugleich mit steigenden Renditen einhergehen Und steigende Renditen werden zunehmend zur Konkurrenz für Aktien.

Allerdings gilt es auch zu beachten, dass der Bund-Future fällt, weil Anleger aus Anleihen flüchten und als Verkäufer auftreten. Käufer dieser Anleihen könnten noch für eine Weile die Notenbanken sein. Den Verkäufern fließt dabei Geld zu, welches wieder angelegt werden will. Und ein Teil könnte den Weg in den Aktienmarkt finden, was diesen stützen würde.

Da einerseits die Notenbanken Anleihen kaufen, rechne ich vorerst nicht mit einem Einbruch am Anleihemarkt. Und da andererseits Gelder aus dem Anleihe- in den Aktienmarkt fließen könnten, rechne ich auch nicht mit einem Einbruch der Aktienmärkte. Dennoch dürften beide Märkte noch einmal vor deutlichen Kursrücksetzern stehen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.