Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3542 (07.52 Uhr), nachdem im asiatischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3523 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102,30. In der Folge notiert EUR/JPY bei 138,50. EUR/CHF oszilliert bei 1.2181.
Die Weltbank schaut in den Rückspiegel und hat ihre Wachstumsprognose per 2014 sportlich von 3,2% auf 2,8% gekürzt. Hintergrund sind einserseits der harte Winter in den USA als auch die Situation in der Ukraine. Diese Sichtweise der Weltbank nehmen wir zur Kenntnis.
Zu dem Themenkomplex USA erlauben wir uns die Einlassung, dass die Folgen von Wetterphänomenen grundsätzlich in den Folgemonaten zu weiten Teilen wieder aufgeholt werden. Bezüglich der Ukrainekrise sehen wir einen Schaden hinsichtlich des Wachstums der Weltwirtschaft in Höhe von 0,1%.
Hinsichtlich der Folgen der Ukrainekrise im Rahmen von Neudispositionen auf politischer Ebene mit ökonomischen Folgen ergeben sich mittelfristig Wachstumschancen. Gerade die Verträge (46 und nicht nur ein Gasvertrag …) zwischen China und Russland weisen in diese Richtung.
Ergo teilen wir derzeit nicht die Meinung der Weltbank bezüglich der Notwendigkeit einer harschen Prognoseanpassung per 2014.
Der Datenpotpourri aus der Eurozone war erfrischend, aber es waren auch Nachrichten, die das Stimmungsbild erhellten. Den in den deutschen Medien stark repräsentierten ökonomischen Eliten des „halbleeren Glases“, die auch für die unterproportionale Aktienquote in Deutschland mitverantwortlich zeichnen, fliegen die Fakten um die Ohren.
Per Juni sank der Targetsaldo der Bundesbank weiter. Aktuell stellt sich der Saldo auf 466 Mrd. Euro (Mai 2014) nach 751 Mrd. Euro in der Spitze. Während der Anstieg des Saldos laut und umfangreich von einigen Kollegen und den Medien verbreitet wurde, ist es jetzt bei dem Rückgang erstaunlich still. Die Bundesbank haftet übrigens mit ihrem Anteil von 27% für diesen Saldo. Wir wollen hier etwas Sachlichkeit forcieren, so wie schon seit Frühjahr 2011.
Laut Berechnungen des IAB wurde in Deutschland im ersten Quartal 2014 so viel gearbeitet wie seit 1992 nicht mehr. 41,7 Millionen Erwerbstätige leisteten fast 15 Mrd. Arbeitsstunden. Vor diesem Hintergrund sind die Konsumaussichten weiter positiv.
Laut der Finanzministerin Portugals erwägt die Regierung Portugals auf die letzte Hilfszahlung der internationalen Geldgeber zu verzichten. Derzeit spiele die Regierung diese Möglichkeit durch. Aktuell liegt die Auszahlung der letzten 2,6 Mrd. Euro wegen der jüngsten Entscheidung des Verfassungsgerichts, das Teile des Reformpakets gekippt hat, auf Eis.
Der IWF zeigt sich bezüglich Griechenland zuversichtlich, ohne darauf zu verzichten, mittelfristige Risiken zu thematisieren.
Die Konjunkturdaten der Eurozone setzten positiv Akzente:
Die Industrieproduktion Italiens legte unerwartet stark per April zu. Im Monatsvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,7%. Die Prognose lag bei 0,3%. Im Jahresvergleich stellte sich ein Anstieg um 1,6% nach zuvor -0,1% ein.
Frankreichs Industrieproduktion verzeichnete per April eine Zunahme um 0,3% im Monatsvergleich. Die Prognose bei +0,4% wurde verfehlt. Der Vormonatswert wude jedoch von -0,7% auf -0,4% revidiert. Ergo ergab sich im Zweimonatsergebnis ein positiver Überraschungswert von +0,2%. (Chart © Reuters)
Aus den USA kamen grundsätzlich erfrischende Daten:
Der NFIB small Business Survey Index legte per Mai von zuvor 95,2 auf 96,6 Zähler zu und markierte damit den höchsten Stand seit September 2007! Wenn kleine Unternehmen wieder verstärkt Zuversicht schöpfen, gewinnt ein Aufschwung an Breite.
Im Großhandel setzte sich die Belebung stärker als erwartet fort.
Lagerbestände nahmen im Monatsvergleich um 1,1% zu (Prognose 0,5%, Vormonat 1,1%) und der Absatz verzeichnete einen Anstieg um 1,3% (Prognose 0,8%) nach revidierten 1,6% (zuvor 1,4%).
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!