Erst am vergangenen Donnerstag hatte ich noch einmal sehr deutlich darauf hingewiesen, dass die Aktienindizes massiv überverkauft waren.
Denn kurzfristig betrachtet hatten die aktuellen Abwärtswellen bereits einen 5-gliedrigen Verlauf angenommen. Und sie waren damit schon weit fortgeschritten. Längerfristig betrachtet hatte zudem der S&P 500 nahezu genau 50 % und der Nasdaq 100 sogar etwas mehr als 61,80 % der Kursgewinne abgegeben, die seit dem Corona-Tief erzielt worden waren. Beide Indizes hatten damit wichtige Fibonacci-Retracements erreicht.
Das 38,20%-Fibonacci-Retracement im Dow Jones
Nun hat auch der Dow Jones ein wichtiges Fibonacci-Retracement erreicht, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Denn im Rahmen der fälligen Kurserholung hat der 30 Werte umfassende US-Index binnen nur 4 Handelstagen fast 2.180 Punkte bzw. 7,60 % hinzugewonnen. Und damit hat er 38,20 % seiner dritten Korrekturwelle aufgeholt, in deren Rahmen er zuvor mehr als 5.600 Punkte bzw. 16,39 % verloren hatte.
Die 38,20er Fibonacci-Marke ist aktuell besonders beachtenswert, weil der Dow Jones bereits nach seiner zweiten Korrekturwelle mit einer ersten Erholungsbewegung dieses Retracement exakt angesteuert hatte, bevor es zu einem erneuten Rücksetzer kam (siehe roter Pfeil im folgenden Chart).
Und faszinierenderweise war auch nach der ersten Korrekturwelle genau dieses Retracement die erste Hürde bei der anschließenden Kurserholung (siehe rote Pfeile im folgenden Chart).
Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich diese Marke auch im aktuellen Anlauf als Widerstand entpuppt hat und der Dow Jones dieses Mal ebenfalls einen Rücksetzer hinnehmen muss.
Drei Mal das gleiche erscheint irgendwie unwahrscheinlich
Ich bin allerdings optimistisch. Denn ich glaube einfach nicht, dass sich der Index drei Mal exakt gleich verhält. Und im Grunde hat es im aktuellen Fall nach einer ersten Erholungsbewegung schon einen Rücksetzer gegeben. Dieser bildete in der dritten Korrekturbewegung die Welle 5.
Daher kann ich mir vorstellen, dass der Dow Jones im aktuellen Anlauf die 38,20er Marke zügiger überwinden wird.
Wie stark sind die Bullen dieses Mal?
Aber das bleibt natürlich abzuwarten. Wichtiger ist für mich, dass es überhaupt wie erwartet zu einer Kurserholung gekommen ist und sich diese vorgestern und gestern fortgesetzt hat. Denn dadurch konnten sich die Leser des Börsenbriefs „Target-Trend-CFD“ gestern schon wieder über einen realisierten Gewinn freuen. Und den Lesern des „Target-Trend-Spezial“ konnte ich vorgestern bereits vor Börsenbeginn empfehlen, ihre Long-Position auf den DAX zumindest schon auf Einstiegskurs abzusichern. Sie können damit nun die Gewinne laufen lassen und einen Verlust quasi ausschließen.
Nun gilt es, genau zu beobachten, wie sich der Dow Jones an der gestern erreichten Hürde verhält. Dass er um rund 500 Punkte zurückgesetzt hat, muss sicherlich kritisch betrachtet werden. Kann er aber in Kürze wieder zulegen und die Hürde dieses Mal tatsächlich schnell(er) überwinden, spricht dies für eine gewisse Stärke des Marktes. Und diese wäre bullish zu werten. Dann könnte man den Stop-Loss zum Long-Trade auf den DAX womöglich schon in Kürze in die Gewinnzone nachziehen.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus