Restriktive Fed-Redner beflügeln USD
Die Devisenmärkte setzten ihr achterbahnähnliches Handelsmuster in der asiatischen Sitzung fort. Wie wir erwartet haben, hat die restriktive Reihe der Fed-Redner dem überverkauften USD einen bullischen Schub verliehen. Lacker von der Fed in Richmond sagte, dass eine schnellere Entwicklung bei der Inflation etwa vier Zinserhöhungen von je 25 Basispunkten im Jahr 2016 möglich machten. Williams von der Fed in San Francisco klang etwas weniger restriktiv und deutete an, dass 2 bis 3 Zinsanhebungen angemessen wären. Überraschenderweise (da es genau das ist, was wir von Falken erwarten) ist das vordere Ende der Kurve der US-Zinsen gestiegen, und die Renditen der zweijährigen Papiere handeln 4 Basispunkte höher bei 0.75%. Der USD profitierte von den höheren Zinsen und legte gegenüber den G10- und EM-Währungen allgemein zu. Das Fixing des USD/CNY lag im Wesentlichen unverändert um 6,4671 und zeigte sich von den starken chinesischen Daten unbeeindruckt.
Solide chinesische Daten
Die regionalen asiatischen Aktienindizes konnten weiter zulegen, zumal sie von den soliden chinesischen Handelsdaten gut unterstützt wurden. Die chinesischen Außenhandelszahlen für März verbesserten sich deutlicher als erwartet. Nach einer Kontraktion über acht Monate in Folge stiegen die Exporte 11,5% im Jahresvergleich (in USD), während die Importe auf 7,6% zurückgingen. Insgesamt ist der chinesische Handelsüberschuss gegenüber Februar mit 29.9 Mrd. USD leicht gefallen. Da die restriktiven Fed-Kommentare weiter nachklingen und bessere internationale Handelsdaten aus China veröffentlicht worden sind, wird es spannend sein, zu beobachten, wie die US-Aktien reagieren werden. Normalerweise werden die steigenden Erwartungen für eine Erhöhung der Fed-Zinsen und die Ausweise einer wirtschaftlichen Stabilisierung in China von einem Rückzug der Aktienkurse begleitet sein. Trotz der vorübergehenden USD-Stärke vermuten wir weiter, dass eine Zinserhöhung im Juni unwahrscheinlich ist. Die Gründe hierfür sind in den nach wie vor schwachen internationalen Entwicklungen und der Inflationsabschwächung zu sehen. Die jüngste USD-Korrektur wird daher kurzlebig sein.
Öl im Aufwind
Die dominierende risikobereite Stimmung hat auch das Risiko bei den Ölpreisen erhöht. Zunehmende Spekulationen über ein Einfrieren der Ölproduktion während der OPEC-Sitzung in Doha am Wochenende haben die Ölpreise nach oben gezogen (auch wenn Nachrichten zeigen, dass eine Senkung unwahrscheinlich ist, da es Gerüchte über Gespräche zwischen Saudi Arabien und dem Iran gibt), ohne dass die Inflationserwartungen hiervon betroffen wurden (Goldlöckchen-Bedingungen für risikoreiche Anlagen). Höhere Rohstoffpreise sollten weiter die Währungen der rohstoffproduzierenden EM-Länder positiv beeinflussen (höherer Handel) und dazu führen, dass die Anleger stärker nach Rendite suchen. Wir bleiben zum RUB, MXN, ZAR und BRL bullisch, während die als sicherer Hafen geltenden niedrigrentablen Währungen JPY und CHF überkauft sind, was sie zu guten Finanzierungswährungen macht.
EURUSD Der EUR/USD wird schwächer und befindet sich jetzt in der Nähe der Schlüsselunterstützung bei 1,1339. Doch das Paar befindet sich noch immer in seinem horizontalen Bereich, der durch die Schlüsselunterstützungszone bei 1,1339 (Tief vom 6. 4. 2016) und dem Widerstand bei 1,1454 (Hoch vom 7. 4. 2016) markiert wird. Eine stärkere Unterstützung liegt bei 1,1058 (Tief vom 16. 3. 2016). Erwarten Sie weitere bereichsgebundene Bewegungen. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1746 hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) Die derzeitige technische Aufwertung spricht für einen allmählichen Anstieg.
GBPUSD Der GBP/USD bewegt sich seitwärts in der Nähe der Stundenunterstützung bei 1,4171. Eine stärkere Unterstützung bei 1,4033 (Tief vom 3. 3. 2016) wurde gebrochen. Die kurzfristige technische Struktur ist positiv, solange die Unterstützung bei 1,4033 (Bereichstief vom 8. 4. 2016) hält. Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,4320 (Hoch vom 4. 4. 2016). Erwarten Sie zunehmendes bullisches Momentum. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY hat sich gedreht und greift die Widerstandszone bei 107,61 (Hoch vom 11. 4. 2016) an. Ein klarer Durchbruch durch den Widerstand bei 109,10 (Tief vom 8. 4. 2016) ist nötig, um kurzfristig einen schwächer werdenden Verkaufsdruck zu signalisieren. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 107,68 (Tief vom 7. 4. 2016). Wir erwarten weitere Schwäche. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist im Visier. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).
USDCHF Der USD/CHF festigt sich weiter wie man an dem Bruch des Stundenwiderstands bei 0,9582 (Hoch vom 11. 4. 2016) erkennen kann. Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9510/22 (Abfallende Trendlinie & Innertagestief). Ein weiterer Widerstand zeigt sich bei 0,9622 (Hoch vom 6. 4. 2016). Erwarten Sie weitere bärische Konsolidierung. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.