Die Europäische Zentralbank sollte ihre Politik heute nicht verändern. Trotzdem ist nicht auszuschliessen, dass Mario Draghi angesichts der gestrigen enttäuschenden PMI-Zahlen aus dem Euroraum auf einen vorsichtigeren Ton hinsichtlich der Wachstumsprognosen übergehen wird. Der Gesamt-PMI für den Euroraum ging im Oktober von 53,9 im Vormonat auf 52,7 zurück und konnte die Durchschnittsprognosen von 53,9 nicht erreichen. Zudem wurden auch die Wachstumsprognosen nach unten revidiert, da das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf 1,8% im Jahresvergleich zurückgegangen ist, gegenüber 2,1% im Juni-Quartal.
Die Marktteilnehmer gehen auch davon aus, dass Mario Draghi sich zur Situation in Italien äussern wird. Der EZB-Präsident hat sich stets darum bemüht, sich zu solchen Themen nicht zu äussern. Er würde aber dennoch sicherlich anerkennen, dass das zu kurzfristigen Unsicherheiten führt, genauso wie der laufende Handelskrieg zwischen den USA und seinen Haupthandelspartnern.
Insgesamt denken wir, dass es für die Einheitswährung weitgehend ein Aufwärtsrisiko gibt. Der Euro hat in den letzten paar Wochen bereits einen wesentlichen Abverkauf durchlaufen. Erst gestern ist er gegenüber dem Greenback um 0,65% auf seinen niedrigsten Wert seit Mitte August gefallen. Wir bleiben zuversichtlich, dass sich die Situation in Italien bald löst. Schliesslich hat die italienische Regierung klar gemacht, dass die bereit ist, das Budget mit der EU-Kommission zu erörtern.