Der Erholung der europäischen Gemeinschaftswährung zum US-Dollar ist zuletzt an der Glättung der letzten 100 Tage bei 1,1718 Dollar die Puste ausgegangen. Aktuell testet der Euro erneut die horizontale Unterstützung aus mehreren Tiefpunkten der vergangenen Monate bei 1,1595 bis 1,1515 Dollar.
Ein Fall unter die besagte Haltezone würde das Chartbild wieder eintrüben. Anleger müssten sich dann auf ein Wiedersehen mit dem Jahrestief bei 1,1299 Dollar einstellen.
Die technischen Indikatoren sprechen aktuell für fallende Kursnotierungen. So scheint der trendfolgende MACD knapp oberhalb seiner Nulllinie zu scheitern, was negativ zu interpretieren wäre, während der RSI wieder unter seine 50-Punkte-Marke abgetaucht ist.
Grund für die Verluste bei der europäischen Gemeinschaftswährung ist zum einen der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt und zum anderen die drohende Krise in Italien. So befürchten Anleger, dass die Regierung am 27. September keinen nachhaltigen Haushalt vorlegen wird, also keinen der die europäischen Richtlinien entspricht.
Zwar gab es gestern Medienberichte, wonach Italiens Vizeminister Matteo Salvini nur noch ein Haushaltsdefizit von zwei anstatt von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anpeile. Das wäre aber immer über dem erlaubten Niveau.
Insofern ist es verständlich, dass sich die Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen wieder an die Hochs vom 29. Mai bei 3,38 Prozent anpirscht, was gleichzeitig den Euro nach unten zieht, da damit auch die Ausfallwahrscheinlichkeit Italiens steigt.
Negativ zu interpretieren war außerdem, dass die US-amerikanische Ratingagentur Fitch, den Ausblick Italiens auf negativ gesenkt hat.