Evergrande: Hoffnungsschimmer inmitten der Immobilienkrise?

Veröffentlicht am 28.08.2023, 15:42

Der chinesische Immobilienriese Evergrande (HK:3333), bekannt als das weltweit am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen, hat in der ersten Jahreshälfte eine bemerkenswerte Halbierung seiner Verluste verzeichnet. Laut aktuellen Berichten meldete das Unternehmen für das erste Halbjahr einen Verlust von 4,2 Milliarden Euro, im Vergleich zu einem doppelt so hohen Minus im Vorjahreszeitraum. Trotz der finanziellen Herausforderungen gelang es Evergrande, seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um beeindruckende 44 Prozent zu steigern. Dieser Aufschwung wird dem erfolgreichen Ausnutzen des kurzen Immobilienbooms zu Beginn des Jahres zugeschrieben.

Nach einer mehr als einjährigen Handelspause werden die Aktien von Evergrande ab Montag wieder an der Hongkonger Börse gehandelt. Der Konzern gab an, dass alle von der Börse geforderten Richtlinien erfüllt wurden und alle ausstehenden Finanzergebnisse veröffentlicht sind. Die Handelspause war unter anderem aufgrund zahlreicher laufender Untersuchungen verhängt worden.

Die finanzielle Situation von Evergrande bleibt jedoch angespannt. Das Unternehmen schätzt seine Schulden auf rund 303,6 Milliarden Euro. Besorgniserregend ist auch der drastische Rückgang der Liquidität: Evergrande verfügt derzeit nur noch über Barmittel in Höhe von etwa 515 Millionen Euro, verglichen mit 1,85 Milliarden Euro im Vorjahr. Schon 2021 hatte der Konzern Schwierigkeiten, Zinsen für seine Kredite zu zahlen, und in den USA wurde im August die Zahlungsunfähigkeit erklärt.

Evergrande steht symbolisch für die anhaltende Krise im chinesischen Bausektor. Seit den späten 1990er Jahren erlebte die Branche einen Boom, doch mit der Zeit häuften sich die Schulden vieler Unternehmen. Trotz regulatorischer Maßnahmen, die 2020 eingeführt wurden, um die Überschuldung zu bekämpfen, konnten viele große Bauträger ihre Projekte nicht abschließen – Evergrande ist dabei das prominenteste Beispiel.

Die Zukunft des Konzerns bleibt ungewiss. Ein Gericht in Hongkong wird im Oktober über eine mögliche Zerschlagung von Evergrande entscheiden. Im März präsentierte das Unternehmen einen Umstrukturierungsplan, der vorsieht, Gläubigern Anteile an Tochtergesellschaften, wie der Elektroautotochter Evergrande NEV, anzubieten. In einem Versuch, die angeschlagene Immobilienbranche zu stabilisieren, hat die chinesische Regierung in den letzten Wochen Unterstützungsmaßnahmen ergriffen, indem sie Immobilienentwicklern mehr Kredite gewährte und bestimmte Auflagen lockerte. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Branche wieder auf Kurs zu bringen.

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Konzern hat in der ersten Jahreshälfte eine Halbierung seiner Verluste verzeichnet

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