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Fed will Geldpolitik straffen: Höhere Zinsen könnten US-Wirtschaft in die Rezession stürzen

Veröffentlicht am 17.01.2022, 06:39
Aktualisiert 20.09.2023, 12:34

Die Inflation hat sich auch im Dezember nicht wirklich abgekühlt: so stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) im Jahresvergleich um 7 %, der Erzeugerpreisindex (EPI) kletterte sogar um 9,7 %. Der deutliche Anstieg der Verbraucher- und Herstellerpreise kam deshalb so überraschend, weil der Bericht für das verarbeitende Gewerbe und der darin enthaltene Index für die gezahlten Preise im Dezember schwächer als erwartet ausgefallen waren und die Öl- und Benzinpreise im November massiv eingebrochen waren.

Früher ging der Trend aufgrund dieser Faktoren in Richtung einer gewissen Abschwächung des Inflationsdrucks, aber jetzt, wo Öl wieder steigt und andere Rohstoffe wie Kupfer wieder nach oben tendieren, während der Dollar etwas nachgibt, ist die Gefahr groß, dass die Inflation weiter anzieht und letztlich die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzt.

Hohe Inflationsraten

Hohe Inflationsraten führen zwar nicht zwangsläufig zu einer Rezession in den USA, aber seit den späten 1940er Jahren ging fast jeder signifikante Anstieg des Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich mit einer schweren US-Rezession einher. Das mag dieses Mal anders sein, aber vieles spricht dafür, dass es das nicht ist.

VPI im Jahresvergleich

Straffung der Geldpolitik

Die US-Notenbank Fed bemüht sich zwar nach Kräften, die Inflationsraten nach unten zu bringen, doch kommt dies möglicherweise zu spät. Sie will die Geldpolitik zu einem Zeitpunkt straffen, an dem sich das Wachstum der US-Wirtschaft bereits verlangsamt, wodurch sie die Nachfrage weiter dämpft. Aus einer aktuellen Reuters-Umfrage geht hervor, dass sich das BIP-Wachstum im Jahr 2022 von geschätzten 5,6 % auf 3,9 % und im Jahr 2023 weiter auf 2,5 % verlangsamen dürfte. Es braucht also gar nicht so viele Fed-Straffungsmaßnahmen, ehe die Wirtschaft schrumpft.

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VPI im Jahresvergleich

Und genau das ist schon einmal geschehen. In der Vergangenheit führten hohe Inflationsraten dazu, dass die Fed die Federal Funds Rate in früheren Zyklen seit den 1970er Jahren aggressiv erhöhte. In jedem Fall führte die Kombination aus einer höheren Fed Fund Rate und einer hohen Teuerung dazu, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abrutschte. Dieses Mal könnte es genauso kommen, denn die Fed will die Zinsen im Jahr 2022 anheben. Die Märkte preisen bereits bis zu vier Zinserhöhungen ein.

Löhne können nicht Schritt halten

Anlass zur Sorge geben auch die Reallöhne. Den jüngsten Daten zufolge sind die inflationsbereinigten Löhne im Dezember um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr gesunken, was darauf hindeutet, dass die Einkommen der Verbraucher nicht mit der veränderten Inflationsdynamik innerhalb der Wirtschaft Schritt halten. Preisbereinigt fallen diese Löhne bereits seit Mai 2021.

Entwicklung der Reallöhne in den USA

Trotz dieser hohen Inflation und der Drohung der Fed, die Zinsen anzuheben und die Bilanz zu verkleinern, steigen die Renditen nicht merklich, insbesondere nicht am langen Ende der Zinskurve. Die 10-jährige rentiert immer noch um 1,75 %. Die 2-jährige Anleiherendite liegt sogar immer noch bei nur 90 Basispunkten. Daraus ergibt sich eine Abflachung über die gesamte Kurve hinweg, was darauf hindeutet, dass es dem Anleihemarkt nach wie vor schwer fällt zu glauben, dass die Fed die Zinsen so aggressiv anheben wird, wie sie es andeutet.

Das könnte allerdings auch nur bedeuten, dass der Anleihemarkt nicht damit rechnet, dass die Fed die Zinsen so stark erhöhen wird, wie sie es verspricht, weil der Anleihemarkt bereits eine deutliche Konjunkturabkühlung kommen sieht. Die Renditekurve warnt zwar noch nicht vor einer Rezession, aber die Differenz zwischen den 30-jährigen und den 5-jährigen Anleihen beträgt derzeit nur 55 Basispunkten und hat sich seit Mai drastisch abgeflacht. Eine Inversion ist also nicht ausgeschlossen.

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Dies würde die hoch bewerteten Aktienmärkte belasten, die nicht nur darauf hoffen, dass die Fed weniger stark die Zinsen erhöht, sondern auch auf ein Gewinnwachstum von 8 % in den nächsten zwölf Monaten setzen. Wenn aber die Löhne nicht mit der steigenden Inflation Schritt halten, könnte dies die Unternehmensgewinne unter Druck setzen, das Wachstum verlangsamen und zu einer Kontraktion der Multiples beitragen, wodurch die Aktienkurse weiter sinken würden.

Derzeit sieht also so aus, als würde sich die Geschichte doch wiederholen.

Aktuelle Kommentare

Welch ein Stuss!
die Zinsen wird höchstens bis 2,5 % steigen bis 2023 . es ist sehr gesund dass die Zinsen steigen soll. Ich weiß nicht warum die Leute so nervös sind .
na 2.5% wäre wohl etwas heftig.
Rezession in der Realwirtschaft muss ja für die Aktienmärlte nicht unbedingt schlimm sein. Beide haben miteinander mittlerweile eher wenig zu tun...
Dieser Artikel ist unter aller Würde: Selbst wenn die FED die Zinsen auf 3% erhöht, sind es historisch betrachtet absolute Niedrigzinsen: Versteht überhaupt keiner, dass wir alleine schon die Erhöhung brauchen, um einen Spielraum zu bekommen? Europa ist das mahnende Beispiel: Frankreich und Italien sind defacto am Ende, wollen oder müssen den Verschuldungsgrad weiter erhöhen und werden ein Sonderereignis nsch dem anderen für die 0-Zinspolitik erfinden!Desweiteren sind die KGV in den USA abenteuerlich, es ist zu viel Geld im Umlauf und die Rentenpapiere viel zu unsttraktiv…Entweder die FED steuert entgegen, oder die Blase platzt….Es gibt 100 Gründe für die Zinserhöhung und nur eine dagegen, nämlich die, dass die suf Aktien basierten Kapitalanlagen auch schön chic aussehen und jeder Dumme dazu angetrieben wird, jetzt noch sein Geld in Aktien anzulegen!Über kurz oder lang werden sie wieder alle sagen; „wir hätten es doch wissen müssen“
Wenn die Wirtschaft und damit das BIP um 2,3% steigen, reden wir nicht von einer Inflation
*Rezession
Der FED Dollar ist im Gegensatz zu den United States Notes beliebig vermehrbar. Letztere sind kaum noch im Umlauf und auf 330 Mio. gesetzlich limitiert. Sie wurden von Nixon 1971 aus dem Verkehr gezogen. Zudem sind United States Notes (rotes Siegel) direkt vom Finanzministerium ausgegeben worden. Heute werden sie gehortet wie Gold.
"Die Entwicklung der kapitalistischen Produktion macht eine fortwärende Steigerung des angelegten Kapitals zur Notwendigkeit. Sie zwingt den Kapitalisten, sein Kapital fortwährend auszudehnen, um es zu erhalten." KARL MARX Ist halt so.
Schwachsinn...
Leider gibt es keine Kapitalisten mehr in den USA. Zumindest nicht in der Politik und der Fed. Das sind Sozialisten und ihre Geldpolitik ist dementsprechend.
du redest jetzt über Deutschland, oder?
Die FED wird die Zinsen gemütlich anheben und keine Rezession auslösen, denn das will sie ja vermeiden. Wir werden Zinserhöhungen sehen und die Inflation wird sich langsam abschwächen. Wird sie ja auch, weil die Wirtschaftsdynamik nachlässt. Bin da optimistisch :)
 Warum sollte eine nachlassende Wirtschaftsdynamik gleich Rezession bedeuten? Die Wirtschaft stabilisiert und wächst dann nun nicht mehr mit Raten von 4 oder 5% sondern 2 oder 3%. Der Aktienmarkt hat die Zinserhöhungen schon eingepreist. Mehr als zwei Drittel der Aktien des Nasdaq sind mehr wie 30% gefallen die letzten Monate. Der Nasdaq selber ist nicht so stark, weil die Schwergewichte wie Apple, Microsoft, Tesla etc. ihn oben halten (noch). Ich bleibe trotzdem optimistisch. So lange die FED nicht in Panik verfällt und die Zinsen drastisch anhebt, um die Inflation abzuschwächen, ist alles gut :)
falsch. Eine Rezession herrscht wenn die Wirtschaft 2 Qurtale schrumpft oder stagniert…
Mike, ich teile deine Meinung. Würde sogar sagen das die erste Zinserhöhung in Form von Section Rotation im Bereich Tech, ist bereits eingepreist. Es ist durchaus vorstellbar das bis zur nächste Erhöhung steigen die Märkte. Zumal alle in Crashmodus sind. Ausserdem kann sich der FED drastische Zinserhöhungen gar nicht leisten.
zwischen "will" und "macht es auch wirklich" liegen an der börse meist jahre, das einzige was in der zeit meist "macht" ist die news Industrie. Trotzdem guter Artikel
Aufgrund der hohen Verschuldung wird man nach gewissen Zinserhöhungen die Inflation laufen lassen, was zu einer Verarmung weiter Teilen der Bevölkerung führen wird. Irgendwann werden nur noch Gold und Silber nützen. Die Reichen haben das bereits, denn sie wissen was kommt.
Besten Dank für Ihren guten Überblick, Herr Kramer.
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