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Fed-Entscheidung: Zinssenkung wird kommen, aber Höhe enttäuschen

Veröffentlicht am 30.07.2019, 07:23

von Darrell Delamaide

Das Original des Artikels erschien am Dienstag, dem 30. Juli 2019, unter dem Titel 'Fed Set To Disappoint: Will Cut Benchmark Rate, But Not By Enough' in der englischsprachigen Edition von Investing.com.

Die Federal Reserve wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Investoren enttäuschen, wenn sie morgen zur Geldpolitik entscheidet. Es besteht kaum Zweifel, dass sie den Leitzinssatz, die Federal Funds Rate um einen Viertelprozentpunkt auf 2,00-2,25% absenken wird, von derzeit 2,25-2,50%. Sollte sie das nicht tun, werden die Märkte einen Anfall bekommen, aber selbst wenn die Bank wie erwartet handelt, dürfte dies nicht genug sein.

Angesichts des stetigen Wirtschaftswachstums, der Arbeitslosigkeit auf Rekordtief und der verhaltenen Inflation wird der zu den Zinsen entscheidenden Offenmarktausschuss (Federal Open Market Committee, FOMC) die Zinssenkung als Absicherungsmaßnahme verkaufen müssen – will sagen, eine Aktion, die sicherstellen soll, dass das Wachstum weitergeht.

Das Problem ist, dass eine Absenkung um einen Viertelprozentpunkt nicht viel Absicherung kauft. Sollte das Ziel sein, einfach nur die invertierte Zinskurve zu normalisieren und die kurzfristigen Renditen zurück unter die langfristigen zu bekommen, wo sie hingehören, dann wird der Zinsschritt hierfür wahrscheinlich ausreichen. Die Renditedifferenz zwischen den 3-monatigen US-Staatspapieren und der 10-Jahresanleihe hat sich ungefähr auf diesen Betrag verringert.

Aber es handelt sich hierbei um eine Formsache, um eine Rezessionswarnung abzustellen, was noch lange keinen großen Schub für die Konjunktur bedeutet. Das ist der Grund aus dem die Marktteilnehmer für die nächsten Sitzungen mit weiteren Zinssenkungen rechnen. Schon für die Sitzung Mitte September sehen die US-Zinsfutures eine Chance von 70% für eine weitere Zinssenkung auf 1,75-2,00% oder tiefer. Für die FOMC-Sitzung im Dezember werden die Chancen für eine weitere Reduktion auf 1,50-1,75% oder tiefer als besser als 50/50 eingeschätzt.

Zeit, zur Sache zu kommen

Die Reaktion des Marktes in dieser Woche wird stark davon abhängen, wie der Ausschuss seine gemeinsame Botschaft formuliere und vor allem davon, wie Fed-Chef Jerome Powell die Gedanken der Notenbanker erklären wird.

Sollte er fortfahren, die Gefahren und Risiken für die Konjunktur zu betonen, besonders durch die Handelsspannungen, dann können die Investoren an ihrem Glauben festhalten, dass weitere Zinssenkungen in Vorbereitung sind.

Aber in diesem Fall, wenn die Fed weiß, dass ein Viertelprozentpunkt nicht ausreicht, warum kommt sie dann nicht gleich zur Sache, sozusagen, und bringt ein wenig Schocktherapie zur Anwendung? Eine Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt würde sicherstellen, dass die Fed genügend Absicherung hat, um das Wachstum aufrechtzuerhalten.

Mut wäre effektiver

Nichts von dem, was die Fed in dieser Woche tun wird, kann die Inflation auf ihren Zielwert von 2% bringen und schon gar nicht das Ideal einer symmetrischen Inflation realisieren, d.h. die Teuerung über 2% laufen lassen, um all die Zeit darunter zu kompensieren. Aber eine Verringerung der Zinsen um einen halben Prozentpunkt würde mehr tun, um die Kräfte freizusetzen, die Preissteigerungen beschleunigen würden.

Dazu allerdings wird es nicht kommen. Das beste, auf das die Investoren hoffen können, ist das Powell die Tür für weitere Zinsschritte offenhalten wird.

Das ist, dass Powell sich etwas unbeständig in seinen Ansichten erwiesen hat, abhängig davon, aus welcher Ecke der Wind gerade weht. Er wandelte sich von einem Verfechter stetiger Zinserhöhungen, zu einem Befürworter einer geduldigen Fed, die die Zinsen stehen lässt. Jetzt aber garantiert er quasi, dass eine Zinssenkung ins Haus steht.

Wer bestimmt die Richtung?

Was kommt als nächstes? Weitere Zinssenkungen oder eine Rückkehr zur Geduld? Und wenn Powell nur reagiert, wer bestimmt dann die Richtung?

Präsident Donald Trump hat die Fed bedrängt, die Zinsen zu senken und bekommt jetzt endlich seinen Willen, nachdem er die Bank alles mögliche genannt hatte – inkompetent war eines der gehobeneren Adjektive.

Trotz all der Bekenntnisse aus der Fed über ihre Unabhängigkeit im Angesicht des Totalangriffs des Präsidenten, könnte ein Beobachter aus dem All den Eindruck bekommen, dass die Zentralbanker letztlich Trumps Kommandos folgen, wenn sie sich auch zum Jagen tragen lassen.

Es ist allerdings wahrscheinlicher, dass sie überkommenen Konzeptionen folgen, die von ihrem massiven Personal an Ökonomen verteidigt werden, die Powell und den anderen Notenbankern helfen, zu entscheiden, was sie denken. Das ist keine gute Voraussetzung für mutige Schritte oder auch nur Konsistenz von einer Sitzung zur nächsten.

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