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Forex Report: Jaguar - Trump als Ölpreismanager - Grenell und Autos

Veröffentlicht am 05.07.2018, 10:36
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1663 (07:27 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1631 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei 128.84. EUR-CHF oszilliert bei 1.1590.

In der Vergangenheit haben wir an dieser Stelle sachlich und unbestechlich über die negativen ökonomischen Folgen für den Kapitalstock (Lebensnerv der Wirtschaft, Grundlage der gesellschaftlichen Stabilität) des UK bei einem regelkonformen Brexit geschrieben. Wir haben auch betont, dass dieser regelkonforme Brexit zwar, wie vom IFO-Institut und dem DIW (martialisch) beschrieben, negativ auf die Exporte Deutschlands wirken würde, dass aber andererseits Produktions- stättenverlagerungen aus dem UK nach Kontinentaleuropa den Kapitalstock in Kontinentaleuropa stärken würden (Lohnsumme, Sozialbeiträge, Zulieferer).

Es wäre im Fall eines regelkonformen Brexit in der Tat das erste Mal, dass das UK nachhaltig positive Akzente für die Struktur- und Konjunkturlage Kontinentaleuropas setzte, nachdem man im UK seit 1984 von Sonderbedingungen zu Lasten der EU-Gemeinschaft profitierte.

Die Einlassungen, die uns jetzt von in dem UK tätigen Unternehmen erreichen, bestätigen unsere Erwartungen und Prognosen. Nach beispielsweise Airbus (PA:AIR) und BMW (DE:BMWG) reihte sich Jaguar in "unsere" Phalanx ein. Der größte britische Autohersteller Jaguar Land Rover will im Falle eines harten Brexit Abschied vom UK nehmen. O-Ton Konzernchef Speth: "Ein schlechter Brexit-Deal würde Jaguar Land Rover jedes Jahr mehr als 1,2 Mrd. Pfund Gewinn kosten." Das Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren rund 50 Mrd. Pfund im UK ausgegeben. In den kommenden fünf Jahren seien weitere 80 Mrd. Pfund geplant. Dazu Speth: "Dies wäre in Gefahr, sollten wir mit dem falschen Ergebnis konfrontiert werden."

Hinsichtlich der Aussagen von Boris Johnson, dem zu diesem Themenkomplex nur die Einlassung: "F... the economy!" einfiel, sind die Voraussetzungen für das jetzt anstehende Brexit-Gespräch in dem kommoden Landsitz Chequers nicht rosig.

Für Kontinentaleuropa bieten sich als Standort von Jaguar & Co. nachhaltig positive Struktur- und Konjunkturaussichten.

Auch aus diesem Grund gibt es keine Grundlage seitens der EU von einem regelkonformen Brexit Abstand zu nehmen. Man würde dem ohnehin seit 1984 bevorzugtem UK wieder eine Sonderbehandlung zu Lasten der restlichen Gemeinschaft zukommen lassen und Anreize setzen, dass auch weitere EU-Länder nicht gemeinschaftlich, sondern egomanisch eigene Ziele zu Lasten der Gemeinschaft verfolgten. Das kann sich die EU in der jetzigen Verfassung nicht erlauben.

Mehr noch hat das UK in der seit 1973 währenden Mitgliedschaft integrative Schritte grundsätzlich verhindert. Die Reformen, die in der EU und Eurozone zwingend erforderlich sind, würden durch eine fortgesetzte Mitgliedschaft des UK definitiv nicht leichter umsetzbar.

Fazit zum UK:
Der Brexit ist nach wie vor keine ausgemachte Sache. Hat diese Regierung in Großbritannien Bestand, ergibt sich wegen der Vorfestlegungen eine hohe Wahrscheinlichkeit eines mindestens regelkonformen, wenn nicht sogar harten Brexit. Aber diese Regierung kann sehr wohl an diesem Thema scheitern. Bei Neuwahlen könnte sich eine neue Ausrichtung ergeben.

Was wäre für die EU besser, politisch und wirtschaftlich? Wir sind an Ihrer Meinung interessiert (Antworten an folker.hellmeyer@solvecon-invest.de).

Es gibt Momente, in denen man sich dem Status der freien Märkte erinnert. Ja, lange ist das her US-Präsident Trump macht die OPEC für steigende Benzinpreise verantwortlich. O- Ton: OPEC-Monopol muss sich daran erinnern, dass die Benzinpreise steigen und es wenig tut, um zu helfen. Wenn überhaupt, dann treiben sie die Preise in die Höhe, während die USA viele der Mitglieder für sehr wenig Geld verteidigen. Trump fordert über Erhöhung der OPEC-Produktion Preis senkende Impulse zu setzen.

Ja, Herr Trump sie wollen also faktisch Preise für Öl bestimmen. Das ist sportlich. Man kann das OPEC-Kartell anfechten, denn auch diese Veranstaltung hat nichts mit freien Märkten zu tun. Will aber Herr Trump nicht genau diese Rolle einnehmen, die das OPEC-Kartell in der Preisdeterminierung spielt?

Trump arbeitet dabei mit einer impliziten Drohung über das Argument der Verteidigung. Es geht hier offensichtlich nur um US-Interessen. Es geht um US- Unilateralismus. Wie handzahm wird die OPEC wohl sein?

Gestern erreichten uns Nachrichten aus der US-Botschaft in Berlin.

US-Botschafter Grenell hat der deutschen Automobilindustrie einen Vorschlag zur Lösung des Zollstreits offeriert (Teilnehmer waren Daimler (DE:DAIGn), BMW, VW (DE:VOWG) und große Zulieferer). Man solle von beiden Seiten auf alle Autozölle verzichten.

Wir unterstellen, dass Botschafter Grenell auch dieses Verhandlungsmandat der US-Regierung hat. Ansonsten wäre der Vorschlag Grenells ambitioniert und unprofessionell.

Von Seiten der Teilnehmer und der Bundesregierung wurden Kommentare abgelehnt. Das ist auch richtig so, denn hier hat die EU das Mandat. Eine deutsche Sonderregelung mag den US-Interessen entsprechen (Lust auf bilaterale Deals, Schwächung multilateraler Strukturen: EU, WTO). Die EU muss sich geeint mit den USA vereinbaren.

Grundsätzlich ist der US-Vorschlag zu begrüßen, wenn er die gesamte EU betreffen sollte. Bahnt sich eine neue 180 Grad Kehre in der US-Administration in der Autozollfrage an?

Konjunkturdaten aus der Eurozone:

Gestern wurden die finalen Werte der von Markit ermittelten Einkaufsmanagerindices veröffentlicht. Der Dienstleistungsindex legte von zuvor 55,0 auf 55,2 Punkte zu (Prognose 55,0). Der Composite Index stieg von 54,8 auf 54,9 Zähler (Prognose 54,8).

Heute morgen erreichte uns ein markant positiver Datensatz aus Deutschland:
Per Mai verzeichnete der Auftragseingang der Industrie eine Zunahme um 2,6% (Prognose 1,1%). Der Vo9rmonatswert wurde von -2,5% auf -1,6% revidiert.

Beides ist Ausdruck einer mindestens soliden Konjunkturlage.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 1.1520 nicht unterschritten wird.

Viel Erfolg!

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