Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1091 (08.05 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1049 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.13. In der Folge notiert EUR-JPY bei 136.50. EUR-CHF oszilliert bei 1.0453.
Bezüglich Griechenland ist alles gesagt, was von unserer Seite zu sagen war.
Das Referendum bietet am Sonntag/Montag ein neues Spielfeld, unter Umständen mit neuen Spielern, nein, hoffentlich mit ernst zu nehmenden Protagonisten.
Wir verweisen bezüglich der Aktualität auf die Rubrik „Letzte Nachrichten“.
Wir freuen uns außerordentlich, dass die Reformpolitik Spaniens Früchte trägt.
Das Bruttoinlandsprodukt werde laut revidierten Regierungsprognose im laufenden Jahr um 3,3% (Bisher 2,9%) steigen. Per 2016 erhöhte die spanische Regierung die Wachstumsprognose von 2,9% auf 3,0%.
Die Zahl der Jobsuchenden sank per Mai um 2,25% oder 94.727 zum Vormonat. Das ist der fünfte Rückgang in Folge. Die Arbeitslosenquote lag im Mai bei 22,5%.
Arbeitsmarktdaten sind Spätindikatoren. Hier gerät etwas in Bewegung und die Richtung stimmt, auch wenn das Niveau fraglos weiter hoch ist und unverändert gesellschaftlichen Stress mit sich bringt.
Wo wäre Griechenland wohl jetzt ohne den Regierungswechsel … wie würde es jetzt der kleinen Griechin und dem kleinen Griechen gehen … wie wäre jetzt die Tourismussaison ?
Lassen wir den Konjunktiv beiseite, das hilft nichts ….
Danke Herr Tsipras, danke Herr Varoufakis ….
US-Daten auf zweiten Blick schwer verdaulich:
Die Arbeitslosenerstanträge stiegen im Vergleich zur Vorwoche von 271.000 auf 281.000. Die Prognose lag bei 270.000. Damit wurde der höchste Wert seit dem 23. Mai markiert. Dennoch ist das Niveau quantitativ unprekär.
Der US-Arbeitsmarktbericht lieferte auf ersten Blick eine leichte Enttäuschung. Auf zweiten Blick war diese Enttäuschung erheblich.
Die von uns wenig beachtete offizielle Arbeitslosenquote sank von 5,5% auf 5,3% (Prognose 5,4%).
Die von uns beachtete Arbeitslosenrate U-6 (Vergleichbarkeit mit Eurozone) sank von 10,8% auf 10,5%.
Das war auf ersten Blick nicht schlecht!
Aber warum sanken die Quoten? – Siehe unten!
Die Partizipationsrate am Arbeitsmarkt brach von 62,9% auf 62,6% ein und markierte damit den niedrigsten Stand seit 1977!
640.000 Menschen sind per Juni aus dem Kreis der „Labor Force“ entfernt worden.
Mehr noch lieferte der „Household Survey“ einen Rückgang der Beschäftigung um 56.000 Jobs. Laut dem „Household Survey“ gingen 349.000 Vollzeitjobs verloren und wurden 161.000 Teilzeitjobs geschaffen.
Für die Lohnsummenentwicklung (Kriterium zur Bedienung der Schulden und Basis des Konsums) ist das äußerst kritisch.
Bleiben wir bei Qualitätsaspekten am US-Arbeitsmarkt.
Seit 2007 wurden 1,4 Millionen gut bezahlte Jobs im Sektor Produktion verloren und 1,4 Million Kellner- und Bartenderjobs geschaffen.
Die „Nonfarm Payrolls“, als Teil des „Establishment Survey“ legten dagegen um 223.000 zu. Die Prognose lag bei 230.000.
Zusätzlich wurden die beiden Vormonate um 60.000 Jobs nach unten revidiert. Damit lag die Verfehlung der Prognose für die letzten drei Monate bei 67.000 Jobs.
Das ist nicht unerheblich.
Auch die durchschnittlichen Stundenlöhne verharrten auf Vormonatsniveau. Die Prognose lag bei +0,2%.
Nüchtern betrachtet warf der US-Arbeitsmarktbericht viele Fragen auf, die wenig Zuversicht zulassen.
Die US-Auftragseingänge verfehlten per Berichtsmonat Mai die Prognosen markant.
Es kam unerwartet zu einem Rückgang um 1,0% (Prognose -0,5%). Mehr noch wurde der Vormonatswert von -0,4% auf -0,7% revidiert.
Es kam zum neunten Rückgang innerhalb von 10 Monaten.
Sieht so die Steilvorlage für eine Zinswende aus?
Der nach wie vor grassierende US-Konjunkturoptimismus in Analystenkreisen und Mainstream-Finanzmedien erscheint zunehmend ambitioniert.
Die aktuelle Situation ist mit dem Jahreswechsel 2007/2008 vergleichbar. Auch da warnten wir in diesem Report als auch im Buch „Endlich Klartext“.
Fakt ist, dass die strukturellen Defizite in den USA im Zeitverlauf eine konjunkturelle Funktion haben müssen. Nur Intervention kann auf der Zeitachse eine verschiebende Wirkung entfalten.
Ergo: Über den Zeitpunkt, wann die konjunkturelle Funktion einsetzt, kann man diskutieren …
Wir sind gespannt, wie aggressiv die Zinswende in den USA ausfällt …
(Wir bedienen uns in diesem Report bisweilen der Stilmittel der Ironie und des Sarkasmus)
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''