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Forex Report per 24.10.2012‏

Veröffentlicht am 24.10.2012, 10:41
Aktualisiert 01.01.2017, 08:20
Der Euro eröffnet heute (07.05 Uhr) bei 1.2985, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Höchstkurse im europäischen Handel bei 1.3059 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 79.80 In der Folge notiert EUR-JPY bei 103.60, während EUR-CHF bei 1.2105 oszilliert.

Griechenland soll laut einem Bericht der SZ zwei Jahre mehr Zeit bis 2016 (bisher 2014) bekommen, um das Haushaltsdefizit unter die 3% Grenze zu drücken. Die SZ beruft sich auf einen Entwurf für eine Absichtserklärung seitens Griechenlands und den internationalen Geldgebern. Die Verlängerung der Fristen soll auch für die Sektoren des Arbeitsmarktes, der Energiewirtschaft und der Privatisierungen gelten.

Wir sind grundsätzlich mit Entwürfen zu Absichtserklärungen vorsichtig. Fakt ist, dass die Verlautbarungen zu diesem Thema in die Richtung des Entwurfs gingen und gehen. Fakt ist auch, dass eine konjunkturelle Stabilisierung Griechenlands für einen Erfolg der bisher umgesetzten fiskalischen Reformen zwingend erforderlich ist. Das gilt übrigens für alle Reformländer mit Ausnahme Frankreichs. Herr Hollande darf sich etwas mehr mühen. Fakt ist, dass ein verändertes Zeitfenster für die Umsetzung weiterer Maßnahmen in Griechenland geeignet ist, konjunkturelle Stabilität zu forcieren.

Heute ist der Markt auf EZB-Präsidenten Draghi fokussiert. Seine Rede im Bundestag wird mit Spannung erwartet. Erwartungshaltungen bezüglich einer ausgeprägten Stabilitätspolitik sind im Vorwege geäußert worden. Dabei geht es einigen Abgeordneten vor allen Dingen um die Aufrechterhaltung stabilitätsorientierter Ordnungspolitik deutschen Musters aus vergangenen „Friedenszeiten“ vor 2007/2008, in denen Kontinentaleuropa übrigens sklavisch die Erwartungshaltung der Machtachse New York/London erfüllte. Das gilt für den Rechtsrahmen der Bilanzierung (von Marathon zu Sprint), der Deregulierung (Märkte und Institutionen), das internationale Monopoly (insbesondere in der Finanzbranche) als auch der medialen Themensetzung nach Steilvorlage des Determinantenzentrums NY/London (u.a. neue Paradigmen Greenspans) mit den Folgen, dass wir uns ohne sichtbare Lernkurve am Neuen Markt und in der MBS-Krise massiv verbrannten und nahezu eine reformfreudige Eurozone auf dem Altar dritter Interessen opferten.

Wir freuen uns auf Herrn Draghi, weil seine Politik dazu geführt hat, dass das größte Stabilitätsrisiko, ein Scheitern der Eurozone, insbesondere durch die Rolle der EZB unter seiner Führung verhindert wurde.

Dieser Politikstil der EZB, aber mittlerweile auch der kontinentaleuropäischen Politik, ist meines Erachtens auch ein Anerkenntnis, dass die Eurozone nicht mit effizienten Märkten konfrontiert ist, sondern dass es in dieser Auseinandersetzung um weitaus größere Einsätze geht, die in Richtung Finanzkrieg gegen die Eurozone deuten. Die „Märkte“ wetteten auf einen Zerfall der Eurozone, also auf einen Zerfall des Machtzentrums Eurozone (im klassischer Krieg geht es umt nichts anderes), obwohl alle wichtigen Strukturdaten seit 2010 Gesundung insbesondere im Vergleich zu USA, UK und Japan signalisierten. So ein runderneuertes Europa ist fraglos eine Herausforderung und Belastung für reformunwillige Hegemonialisten, deren Einflusssphären auf allen Kontinenten schwinden und deren finanzökonomische Macht an Boden verliert.

In einem „Finanzkrieg“ ist der deutsche Stil der Ordnungspolitik (grundsätzlich richtig, aber nicht in Extremsituationen) einem Kampf mit Taschenmessern gegen Panzer gleichzusetzen. Was nützt einem schon ein sauberer ordnungspolitischer Tod, mögliche Preisstabilität ohne Jobs und aus dem konjunkturellen Chaos entstehende Risiken für die Demokratie im Namen der (vermeintlichen) Stabilität dieses ordnungspolitischen Ansatzes?

Der gestrige enttäuschende Zahlenpotpourri steht zu größten Teilen im Widerspruch zu den Daten der vorhergehenden Wochen. Wir sind leicht erstaunt. Hier passen Entwicklung der Defizitkrise der Eurozone nicht mit wirtschaftlichen Entwicklungen zusammen, nachdem sich zwischen Krise und
internationaler Wirtschaft im Laufe des Jahres 2012 eine enge Korrelation ergeben hat. Der Markt kapriziert sich derzeit in der Tendenz auf negative Verlautbarungen.

Das Geschäftsklima verzeichnete in Frankreich einen unerwarteten Rückgang von zuvor 90 auf 85 Punkte per Oktober. Die Prognose lag bei 90 Zählern. Damit wurde ein neues Verlaufstief seit Mitte 2011 markiert.
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Auch der belgische Geschäftsklimaindex verlor per Oktober unerwartet gegenüber dem Vormonat. Auch hier wurde in neues Verlaufstief ausgebildet.
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Damit ergibt sich für den IFO-Index eine wenig vorteilhafte Steilvorlage. Die Unternehmensberichte fallen derzeit gemischt aus.

Das europäische Verbrauchervertrauen setzte dagegen mit einem nicht erwarteten Anstieg von -25,9 (Prognose -26,0) auf -25,6 Zähler einen zarten positiven Akzent. Der Blick auf den Chart verdeutlicht die Notwendigkeit von „zart“ zu sprechen.
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Der Richmond Fed Composite Index verlor stark von +4 auf -7 Punkte. Der Dienstleistungsindex sank von +11 auf +3 Zähler, während der Auslieferungsindex von +9 auf -9 Punkte einbrach.
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Hinsichtlich der zuletzt grundsätzlich positiv überraschenden Daten stellt der gestrige Datenpotpourri eine herbe Enttäuschung dar. Bezüglich der Korrelation zwischen europäischer Defizitkrise und Dynamik der Weltwirtschaft werfen diese Daten mehr Fragen auf, als dass Antworten gegeben werden. Ein Blick auf die möglichen Revisionen wird meines Erachtens spannend.

Setzen wir etwas gegen die gestrigen Misstöne, denn da gab es eine Menge an guten und wichtigen Daten, die durch das Wahrnehmungsraster fielen:
• Stabile Entwicklung bei Thyssen auch dank der Autobranche
• Hugo Boss bleibt auf Rekordjagd
• Schmierstoffhersteller Fuchs trotzt Konjunkturabschwung und steigert Gewinn deutlich und vor allen Dingen:
Maschinenbauer mit Rekordumsatz - Tausende neue Jobs

(Reuters) - Die Maschinenbauer werfen in der von Konjunktursorgen geplagten deutschen Wirtschaft den Wachstumsmotor an. "Für 2012 rechnen wir mit einem absoluten Rekordumsatz von 209 Milliarden Euro. Das ist der höchste Umsatz, den die Maschinenbauindustrie je erreicht hat", sagte Verbandschef Thomas Lindner am Dienstag auf dem Maschinenbaugipfel in Berlin. Seit Mitte vergangenen Jahres hätten die Unternehmen rund 43.000 zusätzliche Jobs geschaffen. Mit nun 974.000 Beschäftigten sei die Branche der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. "Eine Rezession ist im Maschinenbau nicht in Sicht und nach meiner Einschätzung auch in der Gesamtwirtschaft nicht", fügte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hinzu.

Zwar haben auch die Maschinenbauer in den vergangenen Monaten mit einem schwächeren Bestellvolumen der Kunden zu kämpfen. Die Hersteller profitieren aber von den gut gefüllten Auftragsbüchern aus dem vergangenen Jahr. "Wir bewegen uns auf hohem Niveau immer noch leicht aufwärts", erläuterte Lindner. Binnen zehn Jahren hätten die Unternehmen, zu denen neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Konzerne wie ThyssenKrupp, Gildemeister oder Gea gehören, ihren Umsatz um 57 Prozent gesteigert. Das bislang stärkste Jahr hatten die Anlagenbauer 2008 mit Erlösen von 208 Milliarden Euro erzielt.

MASCHINENBAUER OPTIMISTISCHER ALS STAHL- UND CHEMIEBRANCHE
Die Unternehmen geben sich selbstbewusst. Die Zuversicht stehe allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich die Auswirkungen der Euro- und Staatsschuldenkrise in Grenzen hielten, sagte Lindner. In einer Befragung von knapp 500 Firmen hatten sich ein Fünftel der Betriebe als Weltmarktführer bezeichnet. Weitere 43 Prozent zählen sich zu den führenden fünf Unternehmen ihrer Branchen. Mit ihrer Geschäftsprognose heben sich die Hersteller auch von anderen Branchen ab, wo die Skepsis zuletzt zugenommen hat. Während andere Industriebereiche ihren Ausblick für 2012 jüngst senkten, hatten die Maschinenbauer ihren erhöht. Die Unternehmen erwarten ein Wachstum der Produktion um zwei Prozent, nachdem sie Anfang des Jahres noch von einer Stagnation ausgegangen waren. 2013 sei ein weiteres Plus von zwei Prozent möglich.

EXPORTQUOTE STEIGT AUF 75 PROZENT
Die Stahlkocher hingegen hatten ihre Prognose kürzlich gekappt. Anstelle einer Stagnation erwartet die Schwerindustrie nun einen 2012 Rückgang der Produktion um ganze vier Prozent. Auch die Chemieunternehmen rechnen nun mit einem Minus von drei Prozent, nachdem sie zunächst ein stabiles Ergebnis angepeilt hatten.

Die Maschinenbauer profitieren von ihrer hohen Exportquote und den florierenden Geschäften in Asien. China ist bereits seit Jahren der größte Auslandsmarkt der Branche. Eine schwächere Nachfrage von Kunden in den von der Schuldenkrise gebeutelten Staaten Südeuropas können die Firmen so wettmachen. In den letzten zehn Jahre ist die Exportquote von 68 Prozent auf rund 75 Prozent gestiegen. "Für ein kleines Land wie Deutschland ist es sensationell, nach wie vor Maschinenbau-Exportweltmeister zu sein", sagte Lindner. Werfen wir noch einen Blick auf eine andere Schlüsselbranche.

SAP auch für Schlussquartal zuversichtlich gestimmt Stuttgart, 24. Okt (Reuters) - Der Softwarehersteller SAP rechnet auch im Schlussquartal dieses Jahres mit guten Geschäften. Die Geschäfts-Pipeline für das vierte Quartal sei gut gefüllt, sagte Co-Vorstandschef Bill McDermott am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Das Unternehmen laufe auf vollen Touren. In Europa, wo die Geschäfte zuletzt verhalten blieben, sei im Schlussquartal mit Wachstum zu rechnen, ergänzte der Manager. Die Monate Oktober bis Dezember entscheiden in der Software-Branche über den Geschäftserfolg, da in diesem Zeitraum gewöhnlich die meisten Abschlüsse getätigt werden und die Anbieter daher das meiste Geld verdienen. Es ist nicht alles schlecht, oder? – „Food for thought!“

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.2780 – 1.2810 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg !

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