Die goldenen Regeln für 2025: Kann der S&P 500 noch höher klettern?

Veröffentlicht am 13.01.2025, 07:23
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In der letzten Woche haben wir darüber gesprochen, wie es schien, als ob der "Weihnachtsmann" pünktlich kam und die Märkte über die wichtige 50-Tage-Linie schob. Doch gegen Jahresende wurden die Anleger enttäuscht und mussten zusehen, wie die Kurse wieder in Richtung der jüngsten Tiefststände abrutschten.

Ein zentrales Thema war das schwache Momentum und die geringe relative Stärke, die den Verkaufsdruck aufrechterhielten. Leider lässt sich die schlechte Performance des Marktes im Dezember nicht schönreden: Was mit einem starken Auftakt begann, endete mit einem Seufzer und einer Serie von Verlusttagen. Auch das neue Jahr 2025 startete mit einer ähnlichen Note.

Die Small Caps, die kurzzeitig ein Comeback versuchten, gaben wieder nach, und die Marktbreite schrumpfte weiter. Allerdings könnte die derzeitige Überverkauftheit des Marktes eine Erholung begünstigen – vielleicht bereits im Vorfeld der Amtseinführung des Präsidenten, was sich am Freitag angedeutet hat.

Weihnachtsrally

Trotz der ausgebliebenen "Santa-Rally" sind die Chancen für 2025 noch nicht vertan.

Laut dem Stocktraders Almanac steigen die Märkte in 90,6 % der Fälle, wenn alle drei Januar-Indikatoren – die "Santa Claus Rally" (SCR), die "First Five Days" (FFD) und das Januar-Barometer (JB) – positiv ausfallen. Der durchschnittliche Jahresgewinn in diesen Fällen liegt bei 17,7 %. Doch wenn eine der Komponenten, wie in diesem Fall die SCR, im Minus ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit auf 59,5 % mit einem durchschnittlichen Plus von lediglich 2,9 %.

Auch wenn das Fehlen der Weihnachtsrallye enttäuschend ist, zeigt der Rückblick auf die vergangenen Jahre, dass selbst bei einem negativen SCR ein positives Jahr möglich bleibt:

"Von den 16 rückläufigen SCRs seit 1950 schlossen 11 Jahre dennoch im Plus, nur fünf endeten im Minus – mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 6,1 %."

Daten zur Weihnachstrally

Doch selbst nach einer missglückten Weihnachtsrallye ist das Januarbarometer der Schlüssel für das Jahr. Historisch gesehen ist ein guter Januar ein bullisches Zeichen für den Aktienmarkt. Das nachstehende Schaubild zeigt, dass der beliebte Wall-Street-Spruch auch heute noch gilt. Seit 1950 hat der S&P 500 in Jahren mit einem positiven Januar eine durchschnittliche jährliche Rendite von 16,8 % erzielt.

Außerdem erzielte der Index in 89 % dieser Jahre positive Renditen. Im Gegensatz dazu sank die Jahresrendite auf -1,7 %, als der Index im Januar schwächer notierte, wobei nur 50 % der Ereignisse positive Ergebnisse erbrachten.

Performance-Barometer für den Monat Januar

Da die Bullen eine positive Januar-Performance brauchen, hat der Markt alle Hände voll zu tun. Gleichzeitig sprechen die technischen Daten für eine Erholung, da der Markt kurzfristig überverkauft ist – eine klassische Ausgangslage für eine Gegenbewegung.

SPX

Dennoch bleibt die Frage: Wird 2025 ein weiteres Spitzenjahr?

Es gibt gute Argumente dafür, aber auch einige Stolpersteine. Hohe Gewinnerwartungen und ambitionierte Bewertungen sind nach wie vor große Herausforderungen. Dennoch rechnen wir damit, dass der übergeordnete Bullenmarktzyklus anhält – wenn auch unterbrochen von stärkeren Volatilitätsschüben, die zwischendurch für Unruhe sorgen könnten.

Mit anderen Worten: "Bitte zurücktreten – die Türen schließen."

In dieser Woche werfen wir außerdem einen kurzen Blick zurück auf das Jahr 2024.

2024 Rückblick - Ein weiteres Jahr mit 20% Plus

Der Markt hat 2024 erneut ein starkes Plus von 20 % verzeichnet.

Wie bereits erwähnt, liefert der Markt nur selten eine "durchschnittliche" Rendite von 8–10 %. Tatsächlich erzielt er in etwa 38 % der Fälle eine Rendite von 20 % oder mehr.

Zwar wird häufig davon gesprochen, dass der Aktienmarkt seit 1900 durchschnittlich 8 % pro Jahr erwirtschaftet hat, aber das bedeutet keineswegs, dass er jedes Jahr konstant diese 8 % erreicht. Wie wir besprochen haben, gibt es einige grundlegende Fakten, die Anleger verstehen müssen:

  • Aktien steigen häufiger, als sie fallen.
  • Historisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg des Aktienmarktes bei rund 73 %.
  • In den übrigen 27 % der Zeit kommt es zu Rücksetzern oder Korrekturen, die oft übertriebene Kursgewinne der vorangegangenen Monate korrigieren.

Durchschnittliche Renditen nach Jahr

Die Tabelle verdeutlicht, wie unterschiedlich die Renditen im Zeitverlauf ausfallen und zeigt besonders eindrucksvoll, wie häufig Renditen von 20 % oder mehr vorkommen.

Ein anschaulicher Vergleich: Ein Analyst mit einem "Daueroptimismus" von 73 % Erfolgswahrscheinlichkeit würde in der Welt des Baseballs mit einem Schlagdurchschnitt von 0,730 direkt in die "Hall of Fame" aufgenommen werden. Doch was bedeutet das für Anleger?

Das Problem liegt in den restlichen 27 % der Fälle. Wenn wir immer optimistisch bleiben, kann uns ein Marktrückgang in diesen Phasen empfindliche Verluste bescheren. Gerade in Jahren mit Renditen von 20 % oder mehr sollten Anleger diese Risiken nicht aus dem Blick verlieren.

Phasen einer wiederholten 20 %-igen Rendite

Aber was lernen wir daraus?

Auf lange Sicht

Es ist bemerkenswert, dass Phasen mit "sehr überdurchschnittlichen" Renditen häufig von Perioden "sehr unterdurchschnittlicher" Renditen abgelöst werden. Diese sogenannten Phasen der "Umkehr zum Mittelwert" wurden in der Vergangenheit oft durch ein Ereignis ausgelöst, das einen Kurssturz nach zuvor hohen Bewertungsniveaus einleitete.

Realer S&P 500 Index

Wie sich zeigt, sind diese Überbewertungsphasen häufig ein psychologisches Nebenprodukt der Marktstimmung. Unser Rückblick auf das Jahr 2024 verdeutlicht, dass die Aktienallokation vieler Anleger Rekordwerte erreichte. Gleichzeitig stiegen die Bewertungsniveaus erheblich, weil Investoren bereit waren, hohe Summen für das erwartete Gewinnwachstum zu zahlen.

Aktienanlagen der Privathaushalte vs. Bewertungen

Wenn die Preise von Vermögenswerten steigen, nimmt auch die spekulative Nachfrage zu – ein Mechanismus, der eine "Rückkopplungsschleife" erzeugt: Je stärker die Preise steigen, desto zuversichtlicher werden Anleger, was wiederum die Preise weiter antreibt und einen Bullenmarkt befeuert. Die folgende Grafik verdeutlicht, wie lange frühere Bullenmärkte dauerten – im Durchschnitt etwa fünfeinhalb Jahre.

Historische Dauer von  Bullenmärkten

Auch wenn diese lang anhaltenden Aufwärtstrends Anlegern Zuversicht geben, folgt früher oder später ein Ereignis, das eine Anpassung der Erwartungen erzwingt. In solchen Momenten kehren die Märkte zur Realität zurück. Historisch gesehen sind Bärenmärkte und die damit einhergehenden Rezessionen meist kurzlebig. Die meisten dauern weniger als 18 Monate, sind jedoch schmerzhaft für Anleger.

Historische Dauer von Bärenmärkten und Rezessionen

Bedeutet das also, dass 2025 ein Jahr der Rückkehr zum Mittelwert sein wird? Wie unser Rückblick auf 2024 zeigt, gibt es Anzeichen, dass das kommende Jahr eine überraschend andere Dynamik entfalten könnte.

Rückblick auf 2024 - Ein Jahr der Konzentration

Im zweiten Jahr in Folge sticht vor allem die zunehmende Marktkonzentration ins Auge. Die "Mega-Caps" – also Unternehmen mit besonders hoher Marktkapitalisierung – sichern sich einen immer größeren Anteil am S&P 500. Eine solche Entwicklung haben wir zuletzt in den frühen 1970er Jahren mit den "Nifty Fifty" und kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase beobachtet.

Marktkonzentration

In den vergangenen Jahren führten starke Kapitalzuflüsse in diese Schwergewichte zu einer immer größeren Kluft zwischen den Gewinnern und Verlierern am Markt. Die großen Titel, die den S&P 500 dominieren, konnten im vergangenen Jahr den gleichgewichteten Index deutlich hinter sich lassen.

Renditen der Aktienmärkte

Ein Blick auf die "armen Schlucker" zeigt: Portfolios mit einer klassischen 60/40-Allokation (Aktien/Anleihen) hinkten der Performance des S&P 500 hinterher. Der Grund: Anleihen litten unter der hartnäckigen Inflation, während Anleger auf der Suche nach Rendite immer stärker in Aktien drängten und damit das Risiko in ihren Portfolios erhöhten.

Entwicklung der Aktienmärkte

Diese Dynamik hat dazu geführt, dass die Differenz zwischen der rollierenden Zweijahres-Performance des marktkapitalisierten Index und des gleichgewichteten Index auf den höchsten Wert seit 2008 bzw. 2019 gestiegen ist.

Entwicklung der Spreads

Obwohl die Konzentration auf wenige Titel in den letzten zwei Jahren besonders auffällig war, ist die Jagd nach Performance schon seit 2014 ein wachsendes Thema. Der Nasdaq und der S&P 500, beide dominiert von denselben Schwergewichten, haben in dieser Zeit selbst starke Segmente wie kleine und mittelgroße Unternehmen sowie alternative Anlagen wie Gold, Öl und Anleihen deutlich abgehängt.


Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Rendite der "Mega-7" im Jahr 2024: Während diese Unternehmen im Schnitt einen Zuwachs von 50 % erzielten, legte der S&P 500 "nur" um 22 % zu, während der Russell 2000 mit einem Plus von lediglich 12 % weit abgeschlagen war.

Mega7-Aktien vs. übrige Aktien

Die entscheidende Frage lautet: Warum erleben wir diese starke Konzentration der Marktgewinne?

Rückblick auf 2024 - die Spekulation steigt ins Unermessliche

Wie bereits erwähnt, hat der enorme Zufluss in ETFs die Investmentlandschaft nachhaltig verändert.

"Nach dem Lockdown im Jahr 2020 haben die Regierung und die US-Notenbank (Fed) massive fiskalische und monetäre Unterstützungsmaßnahmen ergriffen – von PPP-Darlehen über Mietmoratorien, direkte Einmalzahlungen an Verbraucher bis hin zu Schuldenerlassen, Nullzinspolitik und quantitativer Lockerung. All dieses Geld floss in die Wirtschaft, und ein beträchtlicher Teil davon fand seinen Weg in die Finanzmärkte. Kleinanleger investierten allein 900 Milliarden USD in marktorientierte ETFs.

Interessant ist, dass im Jahr 2024 viele dieser Hilfen ausgelaufen sind, die Zinsen deutlich gestiegen sind und die Fed ihre Bilanz reduziert. Trotzdem haben Anleger in diesem Jahr 913 Milliarden USD in ETFs investiert – ein neuer Rekord."

ETF-Zuflüsse

Dieser Zufluss hat dazu beigetragen, dass Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung deutlich besser abgeschnitten haben als der Rest des Marktes. Besonders auffällig war dies bei den "Glorreichen 7". Der Grund dafür liegt in der Konstruktion passiver ETFs, die nach Marktkapitalisierung gewichtet sind.

Börsengehandelte Fonds, die den S&P 500, den Nasdaq oder ähnliche Indizes abbilden, halten automatisch hohe Positionen in denselben Top-Unternehmen. Aktuell entfallen rund 40 % des ETF-Kapitals auf die 10 größten Positionen.

Top 10 Megacaps

Das bedeutet: Fließt 1 USD in einen dieser Fonds, gehen etwa 40 Cent direkt in diese 10 Aktien. Kein Wunder also, dass diese Titel – mit Ausnahme von Microsoft (NASDAQ:MSFT) – den S&P 500 im Jahr 2024 klar übertroffen haben.

Renditen der Top-10-Aktien (ytd)

Ein Nebenprodukt dieser Entwicklung ist das zunehmende Interesse der Anleger an Performance und der daraus resultierende Druck auf die Wall Street, neue Produkte bereitzustellen. Im Jahr 2024 stieg daher die Nachfrage nach Einzeltitel-ETFs und vor allem nach gehebelten ETFs rasant an.

AUM-Wachstum gehebelte ETFs

Die steigende Beliebtheit gehebelter ETFs ist ein Phänomen, das wir in unserem "Daily Market Commentary" aufgegriffen haben und das das Börsenjahr 2024 geprägt hat:

"Wir beobachten ein wachsendes Handelsvolumen bei gehebelten Einzeltitel-ETFs. Ein Beispiel ist der GraniteShares ETF (NASDAQ:NVDL), der eine doppelte Hebelwirkung auf Nvidia (NASDAQ:NVDA) bietet. Fällt Nvidia um 3 %, verliert der ETF 6 %. Steigt Nvidia hingegen um 5 %, legt der ETF um 10 % zu. Diese Konstrukte sind daher besonders spekulativ.

Das immense Volumenwachstum solcher Produkte unterstreicht das zunehmende spekulative Verhalten der Anleger."

Geheblete Einzeltitel-ETFs

Hebelwirkung und Spekulation können die Märkte kurzfristig stärker antreiben, als viele erwarten. Gleichzeitig verstärken sie aber die Kluft zwischen den Fundamentaldaten und den tatsächlichen Bewertungen und bergen damit ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Obwohl eine erhöhte Spekulation nicht unbedingt ein Verkaufssignal darstellt, weist sie auf einen zunehmenden Übermut im Markt hin – ein Warnsignal, das Beachtung verdient.

Trotz der starken Marktperformance im Jahr 2024 zeigt die Geschichte, dass das Folgejahr oft eine gedämpftere Entwicklung mit sich bringt. Das führt zu einer naheliegenden Frage: "Woran erkennt man rechtzeitig, dass sich die Anlegerstimmung dreht?"

Rückblick auf 2024 - und was 2025 zu beachten ist

Während viele Anleger noch von den starken Renditen des letzten Jahres schwärmen, hat diese Euphorie die Erwartungen für 2025 weiter angeheizt.

Im Fokus steht nun das Earningswachstum – der wohl entscheidendste Faktor für die Entwicklung der Renditen in diesem Jahr.

Die aktuellen Ertragsschätzungen für 2025 sind optimistisch: Analysten erwarten, dass der S&P 500 einen Ertrag von 249 USD pro Aktie erreicht, im Vergleich zu 208 USD pro Aktie zum Jahresende 2024. Das entspricht einer erwarteten Wachstumsrate von 19 %. Diese Prognose liegt jedoch 68 USD über dem langfristigen exponentiellen Wachstumstrend historischer Gewinne.

Zwar hat es in der Vergangenheit immer wieder Phasen gegeben, in denen sich die Schätzungen weit vom Durchschnitt entfernten, doch diese Abweichungen markierten oft genau den Punkt, an dem der Optimismus seinen Höhepunkt erreichte. Das Ende solcher Phasen wurde häufig durch eine Rezession oder ein unerwartetes Ereignis eingeläutet, das eine Rückkehr zu den Mittelwerten auslöste. Dennoch können diese optimistischen Annahmen länger Bestand haben, als es viele erwarten würden.

Erträge vs. langfristiger Wachstumstrend.

Der kritische Punkt: Das Timing bleibt unberechenbar.

Der Moment, in dem der Markt einen Dämpfer erhält, kommt oft plötzlich – genau dann, wenn kaum jemand damit rechnet. Aktuell ist die Anlegerstimmung zu Beginn des Jahres 2025 euphorisch wie selten zuvor. Gleichzeitig sind die Kreditspreads so eng wie nie, was das hohe Maß an Risikobereitschaft und Spekulation an den Märkten unterstreicht.

Verhältnis Spreads von US-Staatsanleihen vs BB-Anleihen

Doch auf Phasen der Euphorie folgt oft eine gewisse Ernüchterung. Ein solches Umfeld birgt daher nicht nur Chancen, sondern auch das Risiko, dass überhöhte Erwartungen enttäuscht werden.

Earnings sind wichtiger, als Sie vielleicht denken

Das größte Risiko im Jahr 2025 besteht darin, dass ein Ereignis die Ertragserwartungen deutlich nach unten korrigiert. Wie bereits aufgezeigt, stehen Ertragstrends und die Entwicklung der Vermögenspreise in einer engen Wechselbeziehung.

Jährliche Veränderung der Erträge vs. Markt

In unserem Artikel Prognosen für 2025 haben wir auf einige wesentliche Aspekte hingewiesen:

"Das Problem mit den aktuellen Schätzungen ist, dass mehrere Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um ein historisch hohes Ertragswachstum zu erzielen:

  • Das Wirtschaftswachstum müsste über der durchschnittlichen Wachstumsrate der letzten 20 Jahre liegen.
  • Das Lohn- und Beschäftigungswachstum müsste sich abschwächen, um die außergewöhnlich hohen Gewinnmargen weiterhin zu stützen.
  • Zinssätze und Inflation müssten auf ein sehr niedriges Niveau zurückkehren.

Diese Kombination ist zwar nicht unmöglich, aber doch sehr unwahrscheinlich. Denn ein starkes Wirtschaftswachstum in Verbindung mit niedrigen Zinsen und niedriger Inflation ist ein seltenes Szenario. Sollte die Fed im kommenden Jahr tatsächlich die Zinsen weiter senken – wie von vielen Ökonomen und Analysten prognostiziert – wäre dies voraussichtlich eine Reaktion auf ein schwächeres wirtschaftliches Umfeld oder zunehmende finanzielle Belastungen. Solche Rahmenbedingungen würden jedoch kaum mit optimistischen Gewinnschätzungen von 251 USD pro Aktie im Jahr 2025 vereinbar sein.

Zum Vergleich: Die Prognosen für 2024 gingen im Jahr 2023 noch von einem Ertragswachstum von 14 % aus, letztlich lag der Anstieg jedoch nur bei 9 %. Langfristig beträgt das durchschnittliche Gewinnwachstum seit 1900 lediglich 7,7 %."

Geschätzte Earnings

Die derzeitigen optimistischen Schätzungen sind zwar denkbar, stehen aber vor großen Herausforderungen – insbesondere angesichts der ohnehin hohen Bewertungen am Markt. Selbst im Falle einer „sanften Landung“ dürfte sich das Ertragswachstum verlangsamen, was es schwerer machen würde, die aktuellen Bewertungen zu rechtfertigen.

Sollten sich die Unternehmensgewinne bis Ende 2025 auf ihren langfristigen Trend zurückbewegen, könnten die Schätzungen auf etwa 220 USD pro Aktie sinken. Das würde die Perspektive für den Aktienmarkt erheblich verändern und den Spielraum für Kurssteigerungen deutlich einengen.

Folgen Sie den Regeln

Ich weiß nicht, wie das Jahr 2025 enden wird. Aber ich habe genug Erfahrung, um sicher zu sein, dass alle guten Phasen irgendwann vorübergehen. Deshalb ist es nur vernünftig, die Erwartungen an die Rendite realistisch zu halten und ein wachsames Auge auf die Kreditspreads zu haben, um rechtzeitig das Risiko im Portfolio zu reduzieren.

Zu Beginn eines neuen Jahres lohnt es sich, sich an die Regeln zu erinnern, die uns bereits in der Vergangenheit geholfen haben, unnötigen Ärger zu vermeiden.

Die Regeln

  1. Verlierer abgeben und Gewinner laufen lassen. Seien Sie jemand, der bei Erfolg aufstockt, anstatt Positionen blind zu halten.
  2. Ziele setzen und umsetzen. Ohne klare Ziele wird jede Anlageentscheidung zum Glücksspiel.
  3. Emotionen kontrollieren. Emotionales Handeln führt dazu, teuer zu kaufen und billig zu verkaufen – das Gegenteil einer erfolgreichen Strategie.
  4. Dem Trend folgen. Rund 80 % der Portfolioperformance werden vom langfristigen Trend bestimmt. Steigende Märkte heben alle Boote, fallende ziehen sie nach unten.
  5. Keine kurzfristigen Trades zu langfristigen Investitionen machen. Ein Kauf bleibt so lange ein "Trade", bis sich Ihre Anlagethese bestätigt.
  6. Disziplin einhalten. Eine Strategie funktioniert nur, wenn man sich konsequent an sie hält.
  7. Verluste akzeptieren. Verluste gehören zum Investieren dazu. Wer das nicht akzeptieren kann, sollte sich vom Markt fernhalten.
  8. Fundamentaldaten und technische Signale kombinieren. Je stärker sich fundamentale Analyse und technische Trends decken, desto höher ist die Erfolgswahrscheinlichkeit – in Bullen- wie in Bärenmärkten.
  9. Niemals bei Verlusten aufstocken. Oder wie Paul Tudor Jones sagt: "Nur Verlierer kaufen bei Verlusten nach."
  10. Den Markttrend respektieren. In einem Bullenmarkt sollten Sie nur long oder neutral positioniert sein, in einem Bärenmarkt neutral oder short. Der langfristige Trend zeigt Ihnen, in welcher Phase Sie sich befinden.
  11. Entgegen der Masse handeln, wenn Extreme erreicht sind. Seien Sie mutig, gegen den Strom zu schwimmen, wenn alle anderen euphorisch oder panisch werden.
  12. Mehr von dem tun, was funktioniert. Statt Gewinne mitzunehmen und Verlierer zu halten, stocken Sie Ihre erfolgreichen Positionen auf und reduzieren Sie die Verlierer.
  13. Signale konsequent umsetzen. Ein "Kauf-" oder "Verkaufssignal" ist wertlos, wenn Sie nicht entsprechend handeln.
  14. Verlässlichkeit zählt mehr als Perfektion. Sie müssen nicht in jeder Situation richtig liegen – es reicht, in etwa 70 % der Fälle diszipliniert und risikobewusst zu agieren.
  15. Risiko und Volatilität steuern. Konzentrieren Sie sich auf die Stellschrauben, die zu Fehlern führen können. Ein gutes Risikomanagement sorgt automatisch für bessere Erträge.

Ich wünsche Ihnen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2025!

Portfoliogewichtung

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