
Versuchen Sie es noch einmal mit einem anderen Suchbegriff
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0885 (07.45 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0820 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.10. In der Folge notiert EURJPY bei 129.60. EUR/CHF oszilliert bei 1.0385.
Seit dem Wahlerfolg der Syriza-Koalition im Januar kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Gläubigern. Jetzt, Ende April, sind erste Anzeichen einer konstruktiveren Zusammenarbeit erkennbar. Damit verbinden sich Hoffnungswerte, dass es zu einer gütlichen Einigung für alle Seiten kommen kann.
Kommen wir zu den Fakten:
Die griechische Regierung will den Reformvorhaben Gesetzeskraft verleihen. Damit beabsichtigt man, den Forderungen der Troika nachzukommen und Bewegung in die stockenden Verhandlungen zu bringen. Das ist gut, die Gesetze müssen dann aber auch angewendet werden! Da gab es in Athen in der Vergangenheit Defizite …
Darüber hinaus hat Ministerpräsident Tsipras mit dem stellvertretenden Außenminister Tsakalotos einen neuen Verhandlungsführer an die Seite von Finanzminister Varoufakis gestellt. Das ist hilfreich, denn dieser stellvertretende Außenminister gehört nicht der Fraktion der Spieltheoretiker an und geht auch zu den Dinnern, um damit Professionalität zu leben. Die griechische Regierung erwartet, dass bis zum 9. Mai eine Regelung mit den Gläubigern gefunden wird – schauen wir mal!
Die Folgen dieser Verhandlungsführung der griechischen Regierung sind vor allen Dingen für die Bürger Griechenlands schmerzhaft. Die Erholungsphase der griechischen Konjunktur wurde ab zweiter Hälfte des vierten Quartals 2014 durch die mit der anstehenden Wahl verbundenen und dann eingetretenen Risiken unterbrochen.
Aus diesem Grunde werden jetzt auch die Wachstumsprognosen, die bei der EU und dem IWF per 2015 bei 2,5% lagen, drastisch reduziert. Auch die Umsetzung der bereits vorgenommenen Reformvorhaben der Vorgängerregierung wurde gestört. Die Folge ist eine Fortsetzung und zum Teil Verschärfung der Leidensphase der „kleinen Frau“ und des „kleinen Mannes“ in Attika und um zu, wie man in Bremen zu sagen pflegt.
Das erfolgreiche Gegenbeispiel im Vergleich zu Griechenland liefert Spanien. Spanien wird nach Einschätzung der Regierung in Madrid dieses Jahr Deutschland beim Wirtschaftswachstum überflügeln. Ministerpräsident Rajoy sagte einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt von 2,9% für dieses und nächstes Jahr voraus. Die Bundesregierung erwartet hingegen für 2015 und 2016 „lediglich“ ein Wachstum von jeweils 1,8%. Santander spürt die kräftige Wirtschaftserholung. Weniger Darlehen platzten und der Gewinn im Kreditgeschäft stieg. Santander verdiente im ersten Quartal knapp ein Drittel mehr als im Vorjahr. Welche Auguren und Institutionen haben diese Erholung der Konjunktur richtig vorausgesagt? Die EZB muss gerade auch wegen der Konjunkturerfolge der Reformländer die Stabprojektionen für das Wachstum der Eurozone seit 12 Monaten nach oben korrigieren.
Das ist ein weiterer Beleg für die Thesen des Aristoteles, die hier immer wieder thematisiert wurden. Was heißt das aber für die Länder, die sich den notwendigen Strukturreformen widersetzen. Ja, wir sprechen von den USA, Japan und in Teilen dem UK …
Gestern stand die Veröffentlichung des Dallas Fed Manufacturing Business Index per Berichtsmonat April auf der Agenda. Der Index legte unwesentlich von zuvor -17,4 auf -16,0 Punkte zu. Werte unter 0 signalisieren Kontraktion. Damit markierte der Index das zweitschlechteste Ergebnis seit April 2013!
Hinsichtlich der zuletzt nahezu latent enttäuschenden und vor allen Dingen negativen Konjunkturdaten sind wir sehr gespannt, ob die gute Verbraucherstimmung in den USA anhält. Heute steht das Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Board auf der Agenda.
Die zum Teil dramatisch enttäuschende konjunkturelle Realität hatte eine verbesserte Verbraucherstimmung zur Folge. Ja, auch die Aktienmärkte markieren bei enttäuschenden Konjunktur- und Unternehmensergebnissen historische Höchstmarken …
Um diese Divergenz zu veranschaulichen stellen wir dem GDP-Now-Tracker der Federal Reserve Atlanta das Verbrauchervertrauen des Conference Board gegenüber.
Diese Tendenzen sind auf Dauer nicht miteinander vereinbar. Diese Divergenz zwischen Realität und Gefühl muss sich schlußendlich auflösen. Wer Aristoteles folgt, darf eine Idee haben, in welche Richtung sich diese Divergenz lösen wird.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0480 – 1.0500 neutralisiert den positiiven Bias.
Viel Erfolg!
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