Seit Juli befindet sich Gold wieder auf dem Weg nach Norden. Nach den massiven Verlusten des ersten Halbjahrs erholte sich das Edelmetall in den vergangenen Wochen um rund 200 Dollar. Aus charttechnischer Sicht hat sich sogar ein neuer, zaghafter Aufwärtstrend ausgebildet. Die Erholungsbewegung könnte bald fortgesetzt werden.
Erstes Kursziel erfüllt
In der letzten Gold-Analyse hatte ich den Ausbruch des Edelmetalls aus dem kurzfristigen Abwärtstrend beschrieben und steigende Kurse in Aussicht gestellt (siehe Rohstoffdienst-Ausgabe vom 14. August „Bis wohin geht die Erholung?"). In den folgenden Wochen kletterte das Metall bis zum ersten Widerstand bei 1.421 US-Dollar und konnte damit unsere Erwartungen komplett erfüllen.
An der Chartmarke von 1.421 Dollar scheiterte die Aufwärtsbewegung zunächst, der Widerstand konnte trotz der wachsenden Spannungen in Syrien (und der damit einhergehenden Flucht in sichere Werte) nicht genommen werden. Doch Gold-Anleger müssen sich dennoch keine Sorgen machen – nach dem schnellen Anstieg des Edelmetalls ist ein kleiner Rücksetzer völlig normal und gesund. Charttechnik hellt sich auf
In der folgenden Abbildung ist der Gold-Chart seit April 2013 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Spätestens mit dem Anstieg über 1.350 Dollar im August hatte sich die charttechnische Situation bei Gold deutlich verbessert. Mustergültig kletterte die Notierung bis zur nächst-höheren Chartmarke. Die seit einigen Tagen begonnene Korrektur könnte das Edelmetall noch locker bis rund 1.350 Dollar abwärts führen, denn erst dort besteht die nächste Unterstützungslinie.
Kann sich der neue Aufwärtstrend etablieren?
Im genannten Kursbereich bei 1.350 Dollar ist eine Stabilisierung recht wahrscheinlich, denn dort verläuft ebenfalls die neue, aufwärtsgerichtete Trendlinie, welche sich innerhalb der letzten beiden Monate ausgebildet hat. Die kleine Aufwärtstrendlinie könnte für zusätzlichen Auftrieb sorgen. Solange diese Linie nicht nach unten gebrochen wird, sieht es für die Gold-Investoren gut aus. Als nächstes Kursziel der aufwärtsgerichteten Trendbewegung gilt der Widerstand bei 1.487 US-Dollar.
Wird die junge Aufwärtstrendlinie jedoch nach unten gebrochen, so muss die Entwicklung der letzten Monate lediglich als technische Gegenbewegung nach den herben Verlusten des vergangenen Jahres gewertet werden. Ein erneuter Rutsch in Richtung des Jahrestiefs wäre in diesem Szenario wahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund sind Gold-Anleger gut beraten, ihre Positionen mit einem Stopp-Kurs knapp unterhalb der neuen Aufwärtstrendlinie abzusichern.
Bernd Raschkowski
Stockstreet GmbH