Das Warten hat ein Ende: Heute gab die US-Notenbank die zukünftige Vorgehensweise innerhalb der Geldpolitik bekannt. Das milliardenschwere Maßnahmen-Paket der Fed wird leicht gedrosselt. Die geldpolitische Wende ist damit eingeläutet. Am extrem niedrigen Zinsniveau ändert sich allerdings zunächst nichts.
Verringerung der US-Anleihekäufe
Die US-Notenbank Fed gab am Mittwochabend bekannt, dass die monatlichen Anleihekäufe ab Januar um zehn Milliarden Dollar auf 75 Milliarden Dollar reduziert werden. Davon sollen 40 Milliarden Dollar für den Kauf von Staatsanleihen und 35 Milliarden Dollar für Immobilienverbriefungen verwendet werden. Als Mittel gegen die schwächelnde Wirtschaft hatte die US-Notenbank seit Mitte 2008 die Geldschleusen massiv geöffnet und bislang monatlich 85 Milliarden Dollar in den Markt gepumpt.
Nullzinspolitik wird beibehalten
Die Anleihekäufe, durch die in den letzten Jahren insgesamt mehr als drei Billionen Dollar in Umlauf gebracht wurden, stellen nur ein Instrument zur Unterstützung der Wirtschaft dar. Mindesten genauso wichtig ist die Zinspolitik. Hier gab es wie erwartet keine Änderung: Der Leitzins bleibt bei extrem niedrigen 0 bis 0,25 Prozent. Nach Aussagen des Fed-Chefs Ben Bernanke wird dieser Zinssatz beibehalten, solange die Arbeitslosenquote in den USA über 6,5 Prozent verharrt. Aktuell liegt die US-Arbeitslosenquote bei ca. sieben Prozent. Experten erwarten eine Zinserhöhung frühestens im Jahr 2015. Gold: Schwache Tendenz nach Fed-Entscheidung
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung von Gold seit Juni dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Gold reagiert generell stark auf die Maßnahmen und Aussagen der US-Notenbank, schließlich stellt die ultra-expansive Geldpolitik einen Hauptgrund für den Kauf von Gold als Inflationsschutz dar. Nach der Ankündigung der geldpolitischen Wende ging es dann auch recht zügig bergab: Gold verliert bis 21.45 Uhr 1,1 Prozent auf 1219 Dollar. Bereits im Vorfeld hatte Gold deutlich an Wert verloren.
Selbstverständlich sind in den kommenden Tagen starke Schwankungen bei Gold möglich. Aus charttechnischer Sicht besteht allerdings spätestens im Bereich von 1180 Dollar eine massive Unterstützungszone, die dem Edelmetall kurzfristig Auftrieb verleihen dürfte. Ein Rutsch unter die Marke ist würde jedoch weiter Gold-Verkäufe nach sich ziehen.
Bernd Raschkowski
Stockstreet GmbH