Derzeit hat man den Eindruck, als würden die Märkte nur durch die Angst vor dem Corona-Virus bestimmt werden. Andere Themen wie drohende Kriege oder gar Wirtschaft werden aktuell völlig in den Hintergrund getrieben. Es sind genau diese Phasen, in denen der Technische Analyst auf das Verhalten der Marktteilnehmer achtet.
Als die Medien besonders besorgniserregende Nachrichten zur Ausbreitung des neuartigen Virus verbreiteten, war die Angst am größten. Der DAX negierte nicht nur den bereits geschafften Ausbruch nach oben, sondern konnte auch den seit vergangenem Jahr bestehenden Aufwärtstrend nicht halten. Ein neuer Abwärtstrend hat sich etabliert. Doch inzwischen scheint sich ein gewisser Gewöhnungseffekt eingestellt zu haben. Das Virus und die Gefahr der weltweiten Verbreitung haben sich in keiner Weise verändert. Offenbar gab es aber eine Änderung der Wahrnehmung bei den Marktteilnehmern. So konnte sich zum Wochenstart der DAX bereits im Bereich der 13.000er-Marke stabilisieren und gestern sogar den kurzfristige Abwärtstrend brechen. Würde es sich um eine „normale“ Marktlage handeln, wäre die Chance nun recht groß, dass der Widerstand um 13.300 Punkte wieder überwunden wird. Die Indikatoren haben Kaufsignale generiert oder stehen kurz davor.
Andererseits kann die Stimmung schnell wieder kippen, wenn der oben beschriebene Gewöhnungseffekt wieder nachlässt und die Angst wieder aufflammt. Der Rest dieser Woche dürfte somit weiter turbulent bleiben.