Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
In der vergangenen Woche standen die internationalen Notenbanken im Fokus des Marktgeschehens. Rund um den Globus gab es Updates zur zukünftigen Geldpolitik. Wesentliche Änderungen im Zinspfad wurden jedoch nicht veröffentlicht, es bleibt bei einer minimalen und sehr zaghaften Zinswende in Europa und Amerika. Wichtiger war ohnehin eine Personalentscheidung: Jerome Powell übernimmt ab Februar 2018 das Amt als Fed-Chef von Janet Yellen.
Wechsel an der Spitze der US-Notenbank
Der Goldpreis reagierte kaum auf die Ernennung von Jerome Powell als neuem Fed-Chef durch US-Präsident Donald Trump. Kein Wunder: Mit Powell wählt Trump einen etablierten Republikaner an die Spitze der wichtigsten Notenbank, der die bisherige Geldpolitik der Fed fortsetzen möchte. Mit ihm sind keine radikalen Änderungen der US-Geldpolitik zu erwarten. Es ist somit auch der Wunschkandidat der Wall Street - billiges Geld dürfte es weiterhin im Überfluss geben. Genauso gut hätte Janet Yellen im Amt bleiben können, jedoch möchte jeder Präsident wichtige Posten mit seinem eigenen Stempel versehen (erst recht Donald Trump).
Charttechnik: Auf Unterstützungsniveau angekommen
Rein charttechnisch betrachtet befindet sich Gold seit längerer Zeit in einer Seitwärtskonsolidierung. Nach dem Anstieg von Juli bis September bzw. der kleinen Rally von 1.200 Dollar auf 1.340 US-Dollar kam das Edelmetall um rund die Hälfte des Wertes zurück. Gold vollzog damit eine gesunde Konsolidierung nach dem vorherigen Anstieg. Erstaunlich ruhig bewegt sich Gold seitdem knapp oberhalb einer starken Unterstützungszone.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Edelmetalls seit Dezember 2016 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze, Candlestick-Chart, eine Kerze entspricht einem Tag):
Auf dem Niveau von 1.250 bis 1.260 US-Dollar verläuft eine mächtige Unterstützungszone, die der Notierung Stabilität verleiht. Daneben befindet sich auch die langfristige Aufwärtstrendlinie in diesem Kursbereich. Diese positive Chartlinie hatte sich im Oktober 2015 etabliert und führt das Edelmetall tendenziell nach Norden. Erst ein Rutsch unter den Aufwärtstrend, welcher momentan exakt bei 1.252 Dollar verläuft, würde die technische Situation des Edelmetalls eintrüben.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski