Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Goldanleger dürften im ablaufenden Jahr nicht glücklich geworden sein. Die Edelmetalle haben erneut deutliche Einbußen verzeichnet und die Talfahrt der letzten Jahre fortgeführt. Seit dem Verkaufshoch im Jahr 2011 hat Gold mittlerweile über 40 Prozent an Wert verloren. Kommt 2016 endlich die Trendwende?
Gold auch 2015 wenig begehrt
Gold befindet sich übergeordnet seit rund vier Jahren im Sinkflug. Nach dem Edelmetall-Boom der Jahre 2001 bis 2011 hält die massive Talfahrt der letzten Jahre bislang an. Ausgehend vom 2011er-Hoch bei 1.921 US-Dollar je Feinunze fiel Gold zeitweise bis auf das Jahrestief Anfang Dezember bei 1.046 Dollar.
Aktuell notiert das Edelmetall bei 1.073 Dollar. Auch wenn sich das Edelmetall in den vergangenen Tagen etwas erholen konnte, so notiert es insgesamt gesehen weiterhin in der Nähe der Tiefstkurse. Der langfristige Abwärtstrend ist weiterhin intakt (siehe Abbildung unten).
Abwärtstrend weiter intakt
Das Jahr 2015 begann für Gold-Fans vielversprechend: Nach dem Start im Januar bei knapp 1.200 Dollar kletterte das Edelmetall in den ersten Wochen um mehr als 100 Dollar empor. Exakt am charttechnischen Abwärtstrend der vergangenen Jahre scheiterte die Aufwärtsbewegung jedoch. Ab Februar ging es wieder übergeordnet in Richtung Süden. Im Juli und November markierte Gold jeweils neue Jahrestiefstkurse.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Goldes seit März 2014 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Wie im obigen Chart zu sehen ist, verharrt Gold trotz zwischenzeitlicher Erholungsbewegungen insgesamt gesehen im Abwärtsmodus. Das Edelmetall scheiterte bislang stets an der langfristigen Abwärtstrendlinie. Die maßgebliche Negativ-Linie verläuft momentan bei rund 1.200 Dollar.
Trendwende noch nicht in Sicht
Auch wenn eine Umkehrformation bei Gold mit Sicherheit irgendwann kommen wird, muss man aus charttechnischer Sicht feststellen, dass eine Trendwende bislang nicht in Sicht ist. Im Gegenteil: Es droht ein weiteres Minus-Jahr.
Meiner Meinung nach dürfte Gold im Jahr 2016 die große Marke von 1.000 Dollar anlaufen. Zahlreiche Anleger rund um den Globus haben diese Marke mental als Notbremse gespeichert. Der Erfahrung nach dürfte es alleine schon deswegen einen schnellen und heftigen Rutsch unter 1.000 Dollar geben. Die dadurch ausgelöste Stopp-Welle könnte Gold bis auf 930 Dollar führen. Dann allerdings wäre die technische Situation erst einmal bereinigt und es könnte kurzfristig wieder aufwärts gehen.
Langfristig gesehen hellt sich die Situation des Edelmetalls jedoch erst auf, wenn die abwärts-gerichtete Chartlinie nach oben hin gebrochen wird.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski