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Goldgrube statt Bankenchaos: Lohnt sich die Flucht zu Edelmetallen?

Veröffentlicht am 14.05.2023, 10:16
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Nach den offiziellen Regeln von Monopoly kann die Bank niemals pleite gehen.

In der realen Welt stimmt das natürlich nicht immer. In diesem Jahr sind in den USA bereits drei Regionalbanken in Konkurs gegangen, und es könnten noch mehr werden, da die Einleger weiterhin ihr Geld von kleineren Instituten zu solchen verschieben, die sie als sicherer einschätzen. Aktuellen Daten zufolge schrumpfen die Bankeinlagen so schnell wie noch nie - im April waren es 5 % gegenüber dem Vorjahr.

Um den Einlegern ihr Geld zurückzuzahlen, müssen kleinere Banken zinsempfindliche Wertpapiere mit Verlust verkaufen, was ihr Ergebnis weiter belastet. Einem Bericht von Moody's vom März zufolge sind US-Banken im Vergleich zu ihren Pendants im Vereinigten Königreich und in der Europäischen Union aufgrund der potenziellen Auswirkungen höherer Zinssätze auf die Bewertung ihrer zur Veräußerung verfügbaren und bis zur Fälligkeit gehaltenen Wertpapiere wesentlich stärker gefährdet. Sie halten auch den niedrigsten Prozentsatz an liquiden Mitteln im Verhältnis zu ihrem Vermögen.

Die Folge ist, dass die regionale Bankenkrise bereits schlimmer ist als die globale Finanzkrise - zumindest nach einer Maßzahl. Allein durch die Insolvenzen der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) (SVB), der Signature Bank (OTC:SBNY) und der First Republic Bank (OTC:FRCB) wurden in diesem Jahr Vermögenswerte in Höhe von mehr als einer halben Billion Dollar ausgelöscht. Das ist deutlich mehr als im Jahr 2008, als 25 US-Banken für immer von der Bildfläche verschwanden.

Bankpleiten übertreffen die Verlusten der Finanzkrise 2008

Und es könnte sein, dass uns noch mehr Ungemach bevorsteht, wie die unkontrollierte Volatilität der Bankaktien (NASDAQ:KBWB) zeigt. Der KBW Regional Banking Index hat seit Jahresbeginn fast ein Drittel an Wert verloren, wobei die in Los Angeles ansässige PacWest Bancorp (NASDAQ:PACW) die unrühmliche Liste der Wackelkandidaten mit einem Rückgang von 75 % anführt.

Der ehemalige Präsident der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, sagte letzte Woche in einem Gespräch mit Bloomberg, dass die Situation im Bankensektor ernster sein könnte, als wir sie derzeit einschätzen. Er fügte hinzu, dass er eine „hawkishe Pause“ bei den Zinserhöhungen befürworte - zu der es leider nicht kam. Der Offenmarktausschuss (FOMC) hat einstimmig beschlossen, den Leitzins auf einen Zielbereich zwischen 5,00 % und 5,25 % anzuheben. Das ist die höchste Spanne seit 2007, kurz vor der Finanzkrise.

Leitzinsen im historischen Verlauf

Die USA haben mehr Banken als jede andere Nation

Man muss sich dabei im Klaren darüber sein, dass es in den USA mehr Banken gibt als in jedem anderen Land der Erde, auch wenn diese Zahl in den letzten Jahrzehnten rapide gesunken ist. Von einem Höchststand von fast 14.500 Geschäftsbanken im Jahr 1983 sind in den USA noch etwas mehr als 4.000 übrig geblieben - so stark hat sich die Branche konsolidiert.

Rückgang der Anzahl regionaler Banken

Das vielfältige Bankensystem des Landes ist weitgehend auf das historische Misstrauen der Amerikaner gegenüber großen Banken zurückzuführen. Sie erinnern sich vielleicht an die Zeit, als es für eine Bank illegal war, in mehr als einem Gebäude tätig zu sein. Tatsächlich hatte jede Stadt und jeder Ort in den USA seine eigene Bank.

Das mag völlig übertrieben erscheinen, aber ich glaube, dass diese Vielfalt zu einem reichen und florierenden Finanznetzwerk beigetragen hat. Vielleicht hätte es im Laufe der Jahrzehnte nicht so viele Hypothekendarlehen für Eigenheime, kleine Unternehmen und andere Kredite gegeben, wenn es nicht so viele Banken - vor allem kleinere regionale Banken - gegeben hätte.

Hinzu kommt, dass solche Banken „in Stressphasen wie der Pandemie und der Finanzkrise 2008 oft besser abschneiden als größere Banken“, sagt Michelle Bowman, Mitglied des Board of Governors des Federal Reserve System. Ihr Erhalt sollte daher „ein regulatorisches und gesetzgeberisches Gebot“ sein, argumentiert sie.

Gold und Goldminenaktien im Trend

In Stressphasen ist es meiner Meinung nach für Anleger auch wichtig, in Gold und Goldminenaktien investiert zu sein.

Das ist auch diesmal nicht anders. Wie ich bereits sagte, haben regionale Bankaktien seit Jahresbeginn rund 30 % ihres Wertes verloren. Goldminenaktien sind inzwischen um 25 % gestiegen, während der Rohstoff selbst seit Anfang 2023 um 11 % zugelegt hat.

Bank- und Gold-Aktien im Vergleich

Gold hat reelle Chancen auf ein neues Rekordhoch, wenn die zusätzliche Zinserhöhung voll auf die Wirtschaft durchschlägt. Die Märkte scheinen darauf zu wetten, dass die Straffung der Geldpolitik in der vergangenen Woche die letzte Erhöhung in diesem Zyklus war, und es könnte einige Wochen dauern, bis wir die Auswirkungen auf das Beschäftigungswachstum sehen. Wie ich an dieser Stelle bereits Anfang April festgestellt habe, ist in den letzten 70 Jahren auf eine Pause der Fed in 75 % der Fälle eine wirtschaftliche Rezession gefolgt, und zwar mit einer durchschnittlichen Verzögerung von sechs Monaten.

Wenn wir das gleich noch einmal erleben sollten, könnte bis zum Ende des Jahres eine ausgewachsene Rezession das Wirtschaftsgeschehen beherrschen. Meiner Meinung nach ist die Anlage in Gold und Goldminenaktien eine kluge und vernünftige Strategie zur Bewältigung dieses Risikos.

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