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Verhalten agierende Kunden haben Goldman Sachs (NYSE:GS) im zweiten Quartal einen Einnahmen- und Gewinnrückgang beschert. Ausserdem waren die Kosten weiterhin hoch. Goldman Sachs überraschte mit starken Umsätzen im Aktienhandel. Die Bank schnitt insgesamt besser ab als von Analysten erwartet. Goldman Sachs verdiente im Zeitraum von April bis Juni 2,42 Milliarden US-Dollar, 6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 5,81 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens 4,99 Dollar prognostiziert. Die Einnahmen sanken um 2 Prozent auf 9,46 Milliarden Dollar. Hier hatte die Analystenprognose auf 8,9 Milliarden Dollar gelautet. Wegen weiterhin hoher Investitionen in Initiativen wie das Retail-Banking und die Vermögensverwaltung blieben die Kosten weiter hoch. Bei den Universalbanken Citigroup (NYSE:C) und JP Morgan sorgten die Privatkundengeschäfte für höhere Gewinne, wie die Institute am Montag und Dienstag mitgeteilt hatten. Auch wenn Goldman Sachs in diese Richtung strebt, so erzielen doch Wertpapierhändler und Investmentbanker den Grossteil ihrer Gewinne. Doch damit bekommt Goldman eben auch in höherem Masse als die anderen Banken Marktbewegungen zu spüren. Der relativ neue CEO David Solomon will die Transformation hin zu stabileren Einkommensquellen beschleunigen. So hat er eine Kreditkarte mit Apple (NASDAQ:AAPL) eingeführt und ein Netzwerk von Vermögensverwaltern gekauft.
Aktien Schweiz
Am Dienstag ist es an der Börse in der Schweiz den zweiten Tag in Folge nach oben gegangen. Es sind nach wie vor die niedrigen Zinsen, die die Anleger in Aktien treiben. Am Vortag hatte es an der Wall Street neue Rekordhochs gegeben, und der Dow-Jones-Index ist auch am Dienstag wieder auf den höchsten Stand seiner Geschichte gestiegen. Der SMI gewann 0,4 Prozent auf 9.851 Punkte. Die Uhrenwerte erholten sich von den Abgaben am Vortag. Zudem stützten starke Zahlen von Burberry (LON:BRBY) den Luxusgütersektor europaweit. Richemont (SIX:CFR) und Swatch verteuerten sich um 2,6 bzw 2,8 Prozent. Bankenwerte zeigten sich nach den Quartalszahlen der drei grossen US-Institute Goldman Sachs, JP Morgan und Wells Fargo fester. UBS (SIX:UBSG) stiegen um 0,9 Prozent und Credit Suisse (SIX:CSGN) um 2 Prozent. AMS legten um 0,1 Prozent zu. Das Übernahmeinteresse des Sensorherstellers am Leuchtmittelhersteller Osram (F:OSRn) ist nur wenige Stunden nach dem Bekanntwerden schon wieder erloschen.
Aktien international
Europa
An den europäischen Aktienmärkten sind die Kurse am Dienstag überwiegend etwas gestiegen. Der DAX legte um 0,4 Prozent auf 12.431 Punkte zu, mit dem Euro-Stoxx-50 ging es stärker um 0,5 Prozent nach oben auf 3.521 Punkte. Im Höhenflug lagen die Aktien der Fluggesellschaften. Ryanair (IR:RYA) hat angekündigt, die irische Gesellschaft werde den Kapazitätsausbau verlangsamen. Fest zeigten sich auch Bauwerte, gestützt von kräftigen Gewinnen bei CRH (LON:CRH). Der Index der Bauaktien lag mit einem Plus von 1,7 Prozent an der Spitze der Sektoren. Banken lagen ebenfalls auf Erholungskurs. Auch ein schwacher ZEW-Konjunkturindex konnte die Stimmung nicht nachhaltig belasten. "Durch die Daten werden die Spekulationen auf eine EZB-Zinssenkung Ende dieses Monats tendenziell verstärkt", hiess es von der Helaba. Mehrere Banken rechnen nun schon mit zwei Zinssenkungen a 10 Basispunkten im EZB-Einlagensatz in diesem Jahr. Als positiv für die Luftfahrt-Branche sahen Analysten, dass Ryanair das Kapazitätswachstum im Sommer 2020 auf 3 Prozent senken wird. Damit würde der Kapazitätsaufbau im kommenden Jahr abgemildert und die Erträge auf den europäischen Kurzstrecken gestärkt. Ryanair gewannen 3,1 Prozent, Easyjet (LON:EZJ) 5,4 Prozent, Air France-KLM 2,9 Prozent und Lufthansa (DE:LHAG) 2,6 Prozent.
USA
Die Wall Street tat sich am Dienstag schwer mit der Richtungsfindung. Zwar erreichte der Dow-Jones-Index nochmals ein Rekordhoch, es lag aber nur minimal über dem des Vortags. Nachdem die grossen Indizes zu Wochenbeginn Allzeithochs markiert hatten, fehlten die weiteren Impulse nach oben. Sowohl neue Zahlen aus der Bankenbranche als auch Konjunkturdaten enthielten Licht und Schatten. Zwischenzeitlich kam etwas Druck auf den Markt, als US-Präsident Donald Trump sagte, es sei noch ein langer Weg zu einer Handelsvereinbarung mit China. Dafür scheint es Anzeichen einer Entspannung im amerikanisch-iranischen Konflikt zu geben, was die Ölpreise unter Druck brachte. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent tiefer bei 27.336 Punkten. Der S&P-500 fiel um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent. Mit Goldman Sachs, JP Morgan und Wells Fargo hatten vor Handelsbeginn drei Banken-Schwergewichte Quartalszahlen vorgelegt. Die Aktien von JP Morgan stiegen um 1,1 Prozent. Ähnlich wie der Zahlenausweis der Citigroup am Montag zeichnete sich der Quartalsbericht durch ein starkes Privatkundengeschäft und ein schwächeres Investmentbanking aus. Goldman legte um 1,9 Prozent zu. Der Kurs von Wells Fargo zeigte sich nach den Zahlen 3 Prozent niedriger.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich zur Wochenmitte mehrheitlich mit Abgaben. Die Ausnahme bildet Sydney, hier liegt das Börsenbarometer leicht im Plus. Für Belastung sorgen einmal mehr Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum Handelskonflikt zwischen den USA und China.
Anleihen
Am Anleihemarkt gaben die Notierungen nach den Einzelhandelsdaten nach. Die Zehnjahresrendite stieg um 2,3 Basispunkte auf 2,11 Prozent.
Analysen
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