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Goldpreis: Momentumverlust wird immer offensichtlicher - was sagen die Charts?

Veröffentlicht am 11.09.2020, 17:05
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Aufgepasst:

Für diejenigen, die auf den nächsten Breakout in Gold warten, achtet auf diese Zahl: 1968.

Charttechnisch gesehen braucht der Kassagoldpreis, der den Echtzeithandel mit Goldbarren widerspiegelt, einen Spurt über dieses Niveau, um wieder etwas von seiner explosiven Dynamik im August zurückzugewinnen, als er ein Rekordhoch über der psychologisch bedeutenden Marke von 2.000 Dollar je Feinunze erreichte.

Machen Sie keine Fehler: der Bereich um 1.968 Dollar ist nur der Auftakt. Es gibt mehrere Schlüsselmarken, die die Gold-Bullen überspringen müssen, sofern sie das gelbe Metall erneut auf dem Rekordhoch vom 7. August (2.073,41 Dollar) sehen wollen.

Und auf jedem Kursniveau werden die Goldbären auf ihre Chance lauern. Und auch ein sich weiter erholender Dollar sollte stets im Auge behalten werden, denn er ist die Nemesis für das gelbe Metall und präsentiert sich gegenüber dem Euro und anderen Währungen weiterhin überraschend robust.

"Gelingt ihm der Spurt über 1.968 Dollar, so bestünde Spielraum für Gold auf 1.993 Dollar", meinte Sunil Kumar Dixit, ein unabhängiger technischer Analyst für Edelmetalle.Gold (daily)

Charts bereitgestellt von Sunil Kumar Dixit

In der Ära des Coronavirus und der pandemiebedingten Stützungsmaßnahmen haben "animal spirits" häufig die Höhen und Tiefen der instabilen Finanzmärkte geprägt. Doch wenn die Fundamentaldaten allein nicht zu einer überzeugenden Tendenz führen, geht es zurück zu den Charts und den technischen Daten.

Warum ein weiterer Ausverkauf bei Gold nicht ausgeschlossen werden kann

Bis Freitagnachmittag erreichte der Goldpreis ein Intraday-Tief von 1.937,41 Dollar. Damit liegt er gut 30 Dollar unter dem nächsten Widerstand. Dixit schrieb:

"Die Reaktion des Goldpreises auf die 1.968 Dollar wird als Orientierung für das weitere Vorgehen dienen. Aber Gold muss tatsächlich über 1.973 Dollar schließen und 1.993 Dollar zurückerobern, um wieder an Momentum auf der Oberseite zu gewinnen".

"Bei einem Rutsch unter 1.935 Dollar drohen derweil Verluste auf 1.935 Dollar. Danach bestünde das Risiko eines Pullbacks auf 1.900 Dollar. Sollte sich die Schwächephase fortsetzen, muss mit Goldnotierungen um 1.850 bis 1.800 Dollar gerechnet werden".

Gold (weekly)

Michael Boutros äußerte sich in einem Blog auf DailyFX ähnlich wie Dixit.

"Sieht man sich die Entwicklung des Goldpreises genauer an, so liegen gestaffelte Widerstände bei 1.967/74 und 1.994 Dollar. Beide Bereiche könnten bei Erreichen eine Erschöpfung der Gegenreaktion anzeigen", sagte Boutrous. "Schlussendlich ist ein Rutsch unter den Höchststand des Tagesschlusskurses aus dem Jahr 2011 bei 1.876 Dollar erforderlich, um eine größere Korrektur anzudeuten".

Laut Boutrous näherte sich Gold zuletzt den oberen Begrenzungslinien des Konsolidierungsbereichs an. Spätestens hier werde der Kampf zwischen Bulle und Bär beginnen.

"Sollten sich die Preise tatsächlich daran orientieren, ist ein Schlusskurs knapp unter 1920 erforderlich, um den Schwerpunkt wieder nach unten zu verlagern".

Dhwani Mehta, eine Goldexpertin bei FXStreet, meinte, dass Gold in den letzten Stunden Probleme hatte, die Glättung der letzten 21 Tage bei 1.947 Dollar aus dem Weg zu räumen, weshalb es derzeit in einer Range innerhalb eines symmetrischen Dreiecks feststeckt.

Stand heute gebe es daher mehr Argumente für eine sich fortsetzende Korrektur als andersherum. Mehta sagte:

"Der Relative Strength Index (RSI) auf dem Tageschart notiert unverändert in der Nähe seiner Mittellinie, was darauf hindeutet, dass Gold derzeit keine klare Richtung hat. Ein Test der 50-Tage Linie bei 1920 Dollar kann für die kommenden Tag nicht ausgeschlossen werden".

Gold orientiert sich an am Aktienmarkt

Jeffrey Halley, ein in Sydney ansässiger Analyst der Online-Handelsplattform OANDA, meinte, dass sich Goldanleger anscheinend wieder an den Aktienmärkte orientieren. So seien die Goldpreise gestern Abend infolge des Ausverkaufs an der Wall Street ebenfalls eingebrochen.

"Ein Rückgang der Aktienmärkte an der Wall Street später am Freitag würde Gold wahrscheinlich die Unterstützungszone von 1900 bis 1920 Dollar erneut testen lassen", sagte Halley.

"Es ist unwahrscheinlich, dass sie bricht, da es anscheinend viele willige Käufer gibt, die geduldig auf Preisrückgänge warten".

Die Gold-Futures zur Dezember-Lieferung schlossen am Donnerstag zum dritten Mal in Folge an der New Yorker COMEX im Plus. Im Durchschnitt kletterten sie jeweils um 0,5%. Gestern verteuerten sie sich um 9,40 Dollar auf 1.964,30 Dollar je Feinunze. Seit dem letzten Minus am 7. September (1.937,10 Dollar) ist Gold per Dezember um 27 Dollar geklettert.

Der Anstieg der Gold-Futures am Donnerstag resultierte aus einem volatilen Dollar, der zunächst gegenüber dem Euro nach hawkishen Aussagen der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, einbrach.

Die EZB diskutierte nicht über eine Ausweitung des 1,35 Billionen Euro umfassenden Pandemiekaufprogramms und äußerte sich auch nicht sonderlich besorgt über den jüngsten Anstieg des Euro. Insgesamt wurden Lagardes Aussagen als optimistisch eingestuft. Zwar seien nach wie vor deflationäre Kräfte in Gange, aber die Wachstumsperspektiven hellen sich auf. In der Konsequenz wurde die BIP-Prognose für das laufende Jahr nach oben gesetzt.

Die Aussagen der EZB trieben den Euro nach oben und den Dollar Index nach unten. Allerdings holte der Greenback im späten New Yorker Geschäft zum Gegenschlag aus und krabbelte zurück ins Plus.

Der Dollar-Index, der sich trotz einer neuen Inflationsstrategie der US-Notenbank Fed hartnäckig an die 93-Punkte-Marke klammert, könnte dem Goldpreis weitere Steine in den Weg legen.

Fed als Richtungsgeber für den Goldpreis

Die US-Notenbank trifft sich nächste Woche zu ihrer monatlichen Zinsentscheidung, und dovishe Kommentare der Zentralbank könnten den Dollar-Index nach unten und Gold nach oben treiben. Ungeachtet dessen erwarten einige tatsächlich, dass der Dollar neue Hochs erreichen wird.

"Wir erwarten, dass (a) diese Woche eine breit angelegte 1-2-monatige USD-Rallye begonnen hat", sagte die Bank of America (NYSE:BAC) in einer Notiz am Donnerstag. Die BofA fügt hinzu:

"Wir gehen davon aus, dass sich der USD mit Blick auf die US-Wahlen aufgrund eines Wiederaufbaus der FX-Risikoprämie infolge eines erhöhten Abwärtsrisiko für die Märkte, einer einseitigen Positionierung, besserer Perspektiven für die Entwicklung der US-Daten und einer bullischen Saisonalität erholen wird".

Disclaimer: Barani Krishnan besitzt oder hält keine Position in den Rohstoffen oder Wertpapieren, über die er schreibt.

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