Die vergangene Handelswoche war geprägt von zahlreichen Terminen, und die Märkte konnten am Freitag zum "VIX Crush Friday", ihre schwache Wochenperformance etwas reduzieren. Dennoch bleiben die Herausforderungen bestehen: Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-amerikanische Federal Reserve (Fed) stehen 2023 vor einem Spagat zwischen Inflationsbekämpfung, Rezessionsvermeidung und der Vermeidung von systemischen Risiken durch die aktuelle Krise im Regionalbankenbereich.
Besonders bedenklich war die Datenlage für Deutschland. Die Einzelhandelsdaten waren abermals schwach, was auf einen fortgesetzten Konsumentenstreik aufgrund der hohen Inflation hindeutet. Zwar hatte die Industrie zuletzt noch das "Konjunktur-Fähnchen" hochgehalten, doch nun brechen die Aufträge (über -10% im April) ebenso stark ein. Gleichzeitig wird die EZB die Geldpolitik bis in den Sommer hinein weiter straffen, was die Konjunktur zusätzlich belastet. Vor diesem Hintergrund wird es wohl sehr herausfordernd, "nur" eine Stagnation für das Jahr 2023 zu halten. Der DAX ignorierte diesen Datenmix gekonnt, wobei es anzumerken gilt, dass die Gewinne der DAX-Konzerne überwiegend im Ausland generiert werden.
In der kommenden Woche stehen deutlich weniger Termine an. Dennoch werden die Krise im Regionalbankenbereich und das Thema Schuldenobergrenze in den USA weiter Beachtung finden. Zudem rücken neue Inflationsdaten der USA in den Fokus – sollten diese zu hoch ausfallen, könnten die Erwartungen an die Fed wieder steigen.
Der Wochenausblick im Video - Bulle oder Bär?
Der große Wochenausblick beschäftigt sich mit der Frage, ob und wenn ja, wie stark die Bären nochmal kontern können. Oder ist das gesamte Bild bereits zu bullisch? Wie immer werden Fundamentaldaten und die übergeordnete Charttechnik besprochen. Außerdem Thema: Befindet sich Deutschland bereits in einer Rezession? Fehlt Apple (NASDAQ:AAPL) die Innovationskraft?