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H&M: Wer nicht gehorchen will, muss fühlen

Veröffentlicht am 15.03.2022, 15:00
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

H&M Logo

Die derzeitigen Entwicklungen um den schwedischen Modegiganten H&M (ST:HMb) in China sollten anderen großen Marken eine Warnung sein, denn wie sich zeigt, kann es dort auch einem bedeutenden und etablierten Unternehmen ganz schnell an den Kragen gehen. Gezeichnet vom Handelskrieg und von der Coronapandemie ist China zunehmend misstrauisch gegenüber ausländischen Firmen geworden und dies bekommt H&M nun mit voller Härte zu spüren. Auslöser (oder auch Gelegenheit) war die Entscheidung der Modefirma, keine Baumwolle aus der umstrittenen Region Xinjiang mehr zu beziehen. Ein anschließender Post in Chinas Kurznachrichtendienst Weibo, in dem H&M seine Sorge über Zwangsarbeit in Xinjiangs Baumwollindustrie äußerte, zog heftige Reaktionen nicht nur in den Sozialen Medien nach sich. Reklametafeln wurden heruntergerissen, Läden wurden geschlossen und H&M ganz generell von den E-Commerce- und Social-Media-Webseiten sowie von den online Landkarten des Landes getilgt. Auch die langwierigen Bemühungen des Unternehmens, eine Bindung zu den chinesischen Verbrauchern aufzubauen, wurden damit zunichtegemacht.

Während die chinesische Regierung behauptet, in Xinjiang Separatismus und religiösen Extremismus unter den dort lebenden Uiguren zu bekämpfen, ist inzwischen zu erkennen, dass es sich bei den zahlreichen Camps, die in dem auch Ost-Türkistan genannten Gebiet entstanden sind, eher um moderne Arbeits- und Umerziehungslager handelt, deren letztendliches Ziel die Auslöschung der überwiegend muslimischen Bevölkerung dort ist. Die Aufdeckung dieser brutalen Verletzung von Menschenrechten hat für internationale Empörung gesorgt, im Zuge derer sich viele westliche Marken von Xinjiang distanziert haben. Während aber andere Firmen, wie Nike (NYSE:NKE) und Adidas (DE:ADSGN), dadurch nur einen leichten Rückgang der Verkaufszahlen haben hinnehmen müssen, sind diese bei H&M im vergangenen Quartal um 41% gesunken. Grund dafür könnte die reservierte Beziehung des Modeunternehmens zur chinesischen Regierung sein, denn bei den örtlichen Behörden steht es nicht besonders hoch im Kurs. H&M zahlt kaum Steuern und hat das Sponsoring von regierungsgestützten Veranstaltungen bislang abgelehnt. Auch zählt Schweden zu den Ländern, die am meisten öffentliche Kritik an China üben. Gegenbeispiel ist die japanische Firma Uniqlo, Chinas beliebtestes Bekleidungsgeschäft. Laut eines Regierungsstatements zahlt kein fremdes Modeunternehmen mehr Steuern oder beschäftigt mehr Menschen.

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China ist allerdings kein Handelsplatz, den H&M einfach links liegen lassen könnte. Im letzten Quartal war es noch immer unter den 10 wichtigsten Absatzmärkten der schwedischen Firma und mehr als ein Drittel ihrer Zulieferer sind dort ansässig. Das weiß auch H&Ms CEO Helena Helmersson, die betont, mit vollem Engagement dabei zu sein, das Vertrauen der Kunden, Kollegen und Geschäftspartner in China zurückzugewinnen. Doch die Strategien dafür dürften ein wahrer Balanceakt werden. H&M muss seine Verkaufszahlen erhöhen, aber sich bedeckt halten, um keinen weiteren Social-Media-Aufruhr zu provozieren. Das Unternehmen muss eine bessere Beziehung zur chinesischen Regierung aufbauen, aber Kunden in Europa und in den USA dabei nicht vor den Kopf stoßen. Und all das, während sich chinesische Verbraucher ohnehin mehr und mehr eigenen Marken zuwenden. H&Ms Zukunft in China bleibt also erst einmal unklar. Deutlich wird aber, dass Politik und Wirtschaft hier immer näher zusammenrücken.

HKCM

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Aktuelle Kommentare

Dumm gelaufen für H&M.Da schließt sich ein Markt mit 1,6 Milliarden Menschen und die Rohstoffversorgung ist auch kaputt.Kann ja nur abwärts gehen.Dann keine Abgaben in China bezahlt.Geiz ist nicht geil.Ich kann die politischen Aussagen hier nicht verstehen.Wer gibt uns das Recht andere Länder zu verurteilen?Wie Helmut Schmidt schon sagte:Irgendwann wird die Überbevölkerung dieses Planeten zum Verhängnis weil die Rohstoffe immer knapper werden.Das ist das übergeordnete Problem
H&m verdient gross geld im china, und kritisieren noch die regierung, keine wunder, die chinesen im festland keine bekleitung von H&M kaufen.
Manchmal sind die Kommentare besser als der Beitrag selbst
h und m die gönn ich mir.
Das was in China passiert ist sehr traurig und es zeigt den verklemmten Rassismus der kommunistischen Regierung...Aber Mall ganz ehrlich Umerziehung findet überall statt auch gerade hier ..kann man deutlich Beispiele finden..das wird bei uns immer über das Geld geregelt...wer nicht Regierungskonform ist und dies äußert wird zensiert und es wird finanziell sanktioniert...
Dann ziehen Sie doch nach China wenn es ihnen hier nicht gefällt...mimimimimi Depp
du bist offensichtlich der einzige Depp hier :-D
In einem anderen Forum hat jemand geschrieben: Der Rassismus in Deutschland richtet sich gegen das eigene Volk. So ein Quatsch.
Ich nuss diese Woche unbedingt mal wieder bei h&m einkaufen. Die Mode ist zwar nicht meins, aber ich heiße die Einstellung willkommen und jetzt in diesem Fall ist Unterstützung angebracht.
also scheisse aussehen für den Weltfrieden😄
Die Wahrheit zu verschleiern wird immer moderner. Und es ist gefährlich zur Wahrheit zu stehen, in vireen Ländern!
Diese UniQLo Läden gibt es hier in Thailand in fast jedem Shopping Center. Dabei habe ich mich immer wie man einem Unternehmen nur so einen bescheuerten Namen geben kann. Kaum vorstellbar, dass man damit in Deutschland erfolgreich sein kann. UniKlo, sorry aber so heißt man einfach nicht.
„Deutlich wird aber, dass Politik und Wirtschaft hier immer näher zusammenrücken.“ => Bei uns auch
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