International Business Machines (NYSE:IBM) Anteile zeigen wieder etwas an alter Kraft, nach einer langen Durststrecke. Der Schwung in diesem Jahr war so stark, dass die Aktie ihre größten Wettbewerber im Technologiebereich wie Amazon (NASDAQ:AMZN) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) abgehängt hat und das mit weitem Abstand.
Die Aktie rutschte gestern um 0,4% ab, auf zu Handelsende 139,17 USD, ist aber an 16 der letzten 22 Handelstage gestiegen, womit sie seit dem 28. Januar 3,6% hinzugewonnen hat. Hinter diesen Gewinnen steht die Zuversicht, dass die Anstrengungen des Unternehmens die Kurve zu bekommen, sich endlich beginnen auszuzahlen und der ein Jahrhundert alte Technologiegigant wieder den Boden unter die Füße bekommt und seine Wachstumsschwäche abstellen kann.
IBM-Fans haben sich auf das starke vierte Quartal in 2018 konzentriert und seinen positiven Ausblick auf das laufende Jahr, den der Konzern am 22. Januar abgegeben hatte.
Der Umsatz im Q4 schlug die Analystenerwartungen und stieg auf 21,8 Mrd USD. Der Technologieriese sagte, er rechne mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von mindestens 13,90 USD in 2019, etwas über den Analystenschätzungen von 13,89 USD. Es handelt sich zudem um das zweite Quartal in Folge, in dem IBM ein Wachstum aufwies, nachdem der Umsatz sechs Jahre lang gesunken war.
Trotz des jüngsten Aufbäumens bleibt die IBM-Aktie immer noch rund 36% unter ihrem Rekordkurs von 2013 und strapaziert damit die Geduld der Investoren die dem Unternehmen die Treue gehalten haben. Allerdings, seit wir IBM im letzten März konträren Investoren ans Herz legten, sind wir uns sicherer geworden, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist, seinen Langzeitplan für eine strategische Wende umzusetzen.
Big Blues Blues
Big Blue, wie IBM manchmal salopp genannt wird, hat in dem vergangenen Jahrzehnt mit Problemen gekämpft, als Technologie und Verbrauchervorlieben sich rapide gewandelt haben, was die Umsätze des alternden Technologiegiganten schrumpfen ließ. Seine Verkaufszahlen erreichten in 2011 ihren Höhepunkt und der freie Cashflow im Jahr darauf. Während dieser Zeit zog sich IBM aus einigen Märkten zurück, investierte in Datenzentren für Cloud-Computing und kaufte eine Reihe von Firmen auf, um den Umsatz zu stützen, sein Technologieangebot zu verbreitern und Datenberge zum Training seiner Algorithmen der künstlichen Intelligenz (KI) zu trainieren.
Eine jüngste Umfrage von Morgan Stanley unter den leitenden Technologieverantwortlichen, zeigte, dass CEO Ginni Romettys Bemühungen, IBM auf die neuesten Technologie auszurichten—wie Cloud-Computing und KI—langsam Ergebnisse bringen.
“IBMs Transformation dauerte länger als erwartet, aber wir sehen eine beschleunigte Wende des Unternehmens zum Wachstum, als die Prioritäten der Technologievorstände sich mit den Investitionen in den Strategischen Leitlinien decken und mit den Veräußerungen von nicht zum Kerngeschäft zählenden Unternehmensteilen einhergehen,” schrieb Morgan Stanley.
Auch wenn IBM bislang nur langsam einen führenden Marktanteil in den neuen Bereichen der Digitalwirtschaft, wie dem Cloud-Computing aufbauen konnte, könnte die jüngste Übernahme von Red Hat (NYSE:RHT) für 33 Mrd USD sich als Aufbruch ins Neuland erweisen könnte. Der Kauf wird ein Softwaregeschäft mit relativ hohen Margen in die Angebotspalette von IBM einfügen und passt besonders gut in die hybriden Clouddienste für Firmenkunden. Jefferies & Co erwartet, dass rund 85% aller Unternehmen einen hybriden Ansatz zum Cloud-Computing verfolgen werden, bei dem generell öffentliche Cloud-Angebote wie Amazon Web Services mit eigenen privaten Netzwerken kombiniert werden.
Für Langzeitinvestoren, deren Ziel der Aufbau eines stabilen Einkommens ist, ergibt der Besitz von IBM-Anteilen viel Sinn. Das Unternehmen plant jedes Jahr rund 70% - 80% des freien Cashflows an die Anteilseigner auszuschütten, mit jährlichen Dividendenerhöhungen und der Fortsetzung von Akteinrückkäufen, mit denen es erwartet den Aktienumlauf um rund 2% pro Jahr zu reduzieren.
Fazit
IBM-Anteile bleiben eine attraktive Spekulation auf einen Turnaround für langfristige Investoren mit einem Zeithorizont von 5 bis 10 Jahren. Auch nach der jüngsten Rallye beträgt die Rendite immer noch 4,5% und liegt damit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre von 3,6%.
Sollten Sie die Geduld mitbringen und finanziellen Spielraum haben, dann könnten sich IBM-Anteile sich als gute Wertanlage erweisen, insbesondere, nach der Übernahme von Red Hat und als seine Altgeschäfte weiter ein stetes Einkommen abwerfen.
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