- Berichtet zum Q2 2020 am Montag, dem 20. Juli, nach Handelsende an der Wall Street
- Umsatzerwartung: 17,4 Mrd USD
- Gewinnprognose: 2,08 USD je Aktie
Wenn International Business Machines (NYSE:IBM) heute sein Ergebnis vom zweiten Quartal vorlegt, wird das Cloud-Computing-Geschäft im Rampenlicht stehen. Diese Sparte ist der Dreh- und Angelpunkt des Turnaround-Plans des Unternehmens.
Im Gegensatz zu den Schwergewichten im Cloud-Computing-Bereich wie Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Amazon (NASDAQ:AMZN) hat IBM weiterhin Probleme, seinen Platz im hoch lukrativen Segment zu finden.
Hier zu punkten ist für das in Unternehmen aus Armonk, New York, von entscheidender Bedeutung, zu einer Zeit, in der seine großen Kunden IBM-Hardware meiden und ihre Daten in Cloud-Diensten speichern, die von Konkurrenten bereitgestellt werden. Dem Marktforscher Gartner nach ist IBM derzeit der fünftgrößte Anbieter von öffentlicher Cloud-Infrastruktur mit einem Marktanteil von weniger als 2%.
Aufgrund des Umsatzrückgangs und des Marktkampfes beim Cloud-Computing blieb die IBM-Aktie während der jüngsten Erholung, die nach dem durch Coronaviren verursachten Zusammenbruch im März einsetzte, hinter den Mitbewerbern zurück.
Die Aktie des Technologietraditionskonzerns, der die frühen Jahrzehnte der Computertechnik mit Erfindungen wie dem Mainframe und später der Diskette dominierte, beendete den Handel am Freitag zu 125,11 USD, was einem Rückgang von rund 25% gegenüber dem Februar-Hoch entspricht.
In seinem letzten Quartalsbericht gab es deutliche Anzeichen dafür, dass der Technologieriese in der Pandemie Probleme hat. Das Unternehmen machte im ersten Quartal weniger Umsatz, stampfte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr ein und nahm hohe Restrukturierungsaufwendungen in die Bilanz. All dies unterstreicht die Herausforderungen, denen sich der neue Vorstandsvorsitzende Arvind Krishna bei der Wiederbelebung des Wachstums gegenübersieht.
"In den nächsten Monaten müssen wir uns auf die Stabilisierung des Geschäfts konzentrieren und sicherstellen, dass wir unsere Liquidität und Bilanzstärke erhalten", sagte Krishna auf einer Telefonkonferenz, wie Bloomberg berichtete. In Zukunft werde der Schwerpunkt auf Hybrid Cloud und der Künstlichen Intelligenz liegen, wobei das Quantencomputing "in der Zukunft" komme.
Stabilisierungsfaktoren
Die Folgen des Coronavirus werden höchstwahrscheinlich das Ergebnis im zweiten und dritten Quartal erheblich in Mitleidenschaft ziehen, da die Großkunden von IBM den Kauf neuer Mainframes und Software verschieben. Angesichts der aktuellen Bewertung der Aktie halten wir IBM immer noch für eine sichere Wahl für einkommensorientierte Anleger, die eine langfristige Sicht auf den Turnaround-Plan des Unternehmens haben.
Zunächst sehen wir keine wesentlichen Auswirkungen auf die wiederkehrenden Einnahmequellen des Unternehmens, die hauptsächlich aus Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und dem öffentlichen Sektor bestehen. Diese Bereiche sind weitgehend immun gegen die Auswirkungen der Sperrungen und Schließungen und werden IBM dabei helfen, den Abschwung zu überdauern.
Die anhaltende Erhöhung der Bruttogewinnmarge und die starke Bilanz des Unternehmens bleiben auch in diesem beispiellosen Geschäftsklima stabilisierende Elemente.
Das neue Managementteam von IBM nach dem Ausscheiden von Ginni Rometty, die im April als CEO abgelöst wurde, hat die Aussichten für das langfristige Wachstum des Unternehmens nach vielen Jahren rückläufiger Umsätze verbessert.
Ihr Nachfolger, Arvind Krishna, leitete die Abteilung Cloud und kognitive Software des Unternehmens. Jim Whitehurst, der Geschäftsführer von Red Hat, dem Open-Source-Software-Riesen, den IBM im vergangenen Jahr für rund 34 Milliarden US-Dollar erworben hat, wurde zum Präsidenten des Unternehmens ernannt.
Rometty hatte im vergangenen Jahr die Übernahme von Red Hat vorangetrieben und setzte auf Hybrid-Cloud-Technologie, um den anhaltenden Umsatzrückgang umzukehren. Die Akquisition erweitert das Angebot von IBM um ein relativ margenstarkes Softwaregeschäft. Der Umsatz von Red Hat stieg im ersten Quartal um 18%, da sich die Umstellung auf Remote-Arbeit, Automatisierung und Anwendungsmodernisierung beschleunigte.
Fazit
Wenn es um Wachstum geht, hat IBM in den letzten zehn Jahren seine Investoren sicherlich enttäuscht. Aber nach der Übernahme von Red Hat und mit dem neuen Management sehen wir IBM zurück auf einem Wachstumspfad, sobald die Pandemie hinter uns liegt.
Die gesunde Bilanz, die überschaubaren Schulden und die verlockende Dividendenrendite von 5,2%, dank einer jährlichen Ausschüttung von 6,52 USD, machen die Aktie für einkommensorientierte Anleger attraktiv.