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Inversion der Zinskurve und Jackson Hole-Spekulationen

Veröffentlicht am 25.08.2022, 06:29
  • Die Inversion der Renditekurve verstärkt sich weiter und signalisiert eine bevorstehende Rezession
  • Fed-Protokoll zeigt Entschlossenheit zur Bekämpfung der Inflation, Tempo der Zinserhöhungen bleibt jedoch unklar
  • Europäische Anleiherenditen steigen angesichts der hochschießenden Inflation
  • Die Inversion der US-Zinskurve buhlt mit den Spekulationen darüber, was Fed-Chef Jerome Powell am Freitag in Jackson Hole sagen wird, um die Aufmerksamkeit der Anleger.

    Das Renditedifferential zwischen den zweijährigen und 10-jährigen US-Staatsanleihen erreichte am Montag zeitweise mehr als minus 30 Basispunkte, was darauf hindeutet, dass sich eine große Rezession anbahnt oder bereits eingetreten ist.

    Diskussionen darüber, wie aggressiv Powell in seiner Rede argumentieren wird, sind reine Spekulation. Die Anleger nahmen den Rückgang des Verbraucherpreisindex (VPI) zu Beginn dieses Monats als Zeichen dafür, dass die Inflation ihren Zenit erreicht hatte, als sie im Juli um 8,5 % gegenüber 9,1 % im Juni gestiegen war.

    Die große Frage ist, ob der Offenmarktausschuss der US-Notenbank im September eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte (Bps) vornehmen wird, um die Inflation zu drosseln, oder ob das andere drohende Konjunkturgespenst, die Rezession, ihn davon abhalten wird.

    Die Vorsitzende der Kansas City Fed, Esther George, die auch Gastgeberin des Symposiums in Jackson Hole sein wird, sagte, dass das Tempo der Zinserhöhungen von den Entscheidungsträgern diskutiert wird, als sie die Tür für eine geringere Erhöhung um nur 50 Basispunkte im September offen ließ.

    Ihr Kollege von der St. Louis-Fed, James Bullard, hielt jedoch an seiner restriktiven Haltung fest und forderte eine Anhebung um 75 Basispunkte im September, nachdem bereits im Juni und Juli ähnlich starke Anhebungen erfolgt sind.

    "Ich wüsste nicht, warum man Zinserhöhungen bis ins nächste Jahr hinauszögern sollte", sagte Bullard in einem Interview mit dem Wall Street Journal.

    Sowohl George als auch Bullard sind in diesem Jahr stimmberechtigte Mitglieder des FOMC. Zwei nicht stimmberechtigte Mitglieder, Mary Daly aus San Francisco und Neel Kashkari aus Minneapolis, meldeten sich ebenfalls zu Wort, wobei Daly sagte, sie sei offen für eine größere oder kleinere Erhöhung, Kashkari bezeichnete die Notwendigkeit, die Inflation zu senken, als dringend.

    Das Protokoll der Juli-Sitzung, das letzte Woche veröffentlicht wurde, weist klar auf die Entschlossenheit der politischen Entscheidungsträger hin, die Inflation zu bremsen, ist jedoch nicht eindeutig, was das Tempo der Zinserhöhungen anbelangt. Vor der Veröffentlichung der VPI-Daten waren die Fed-Vertreter der Ansicht, dass es kaum Anzeichen für ein Nachlassen des Inflationsdrucks gibt.

    "Sie betonten, dass eine Verlangsamung der Gesamtnachfrage eine wichtige Rolle bei der Verringerung des Inflationsdrucks spielen würde", heißt es in dem Protokoll, was in diesem Punkt eindeutig zu sein scheint.

    Weniger klar war die Aussage, dass "es zu einem bestimmten Zeitpunkt angemessen wäre, das Tempo der Leitzinserhöhungen zu verlangsamen und gleichzeitig die Auswirkungen der kumulativen Anpassungen der Politik auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation zu bewerten."

    In der vergangenen Woche zogen die Börsen zunächst weiter an, weil die Anleger einer optimistischeren Interpretation des Protokolls folgten, am Freitag und Montag gaben sie jedoch nach, als im Markt über das Phänomen der Bärenfalle gesprochen wurde.

    Die europäischen Anleiherenditen erzählen eine weniger durchsichtige Story, was zum Teil daran liegt, dass die Inflation auf dem alten Kontinent weiter ansteigt und nur die Aussicht auf eine Rezession eine weitere Straffung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank zu verhindern scheint.

    Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen stieg um mehr als 4 Basispunkte auf 1,30 %, als die Volkswirte der Deutschen Bank prognostizierten, dass sie in den kommenden Monaten auf 1,75 % klettern dürfte, wenn die EZB die Zinsen anhebt.

    Die Rendite der italienischen 10-jährigen Staatsanleihen stieg unterdessen um 8 Basispunkte und vergrößerte den Abstand zu den deutschen Pendants auf 229 Basispunkte. Die Aussicht, dass ein Rechtsbündnis bei den vorgezogenen Neuwahlen am 25. September die Kontrolle über die Regierung erlangt und sich über die Obergrenzen für eine Staatsverschuldung der Europäischen Union hinwegsetzt, hat zu einer drastischen Schwäche der italienischen Anleihen geführt.

    Die Verzinsung der britischen Staatsanleihen erhöhte sich im Montagshandel ebenfalls kräftig. Die Renditen legten gegenüber ihren jüngsten Tiefstständen um 15 Basispunkte zu und schlossen bei fast 2,53 %. Nach Prognosen der Citigroup könnte die britische Inflation angesichts explodierender Energiekosten im Januar bis zu 18 % erreichen.

    Generell verschlechtert sich die europäische Energiesituation weiter, da Russland Ende August einen dreitägigen Lieferstopp für Erdgas über die Nord Stream 1-Pipeline angekündigt hat.

    Isabel Schnabel, ein deutsches Mitglied des EZB-Direktoriums, erklärte letzte Woche gegenüber Reuters, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass die Zinserhöhung der Zentralbank um 50 Basispunkte im Juli die steigende Inflation gestoppt habe, während der EZB-Rat darüber berät, ob er die Leitzinsen im September um weitere 50 Basispunkte oder lediglich 25 Basispunkte anheben soll.

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"Die Aussicht, dass ein Rechtsbündnis bei den vorgezogenen Neuwahlen am 25. September die Kontrolle über die Regierung erlangt und sich über die Obergrenzen für eine Staatsverschuldung der Europäischen Union hinwegsetzt, hat zu einer drastischen Schwäche der italienischen Anleihen geführt." Die vorherigen Linksbündnisse haben sich doch auch nicht an die EU-Regeln zur Verschuldung gehalten.
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