Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1668 (07:35 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1575 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.30. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.04. EUR-CHF oszilliert bei 1.1648.
Im Rückblick dieser Woche wirkt der Helsinki-Gipfel nach. US-Präsident Trump löste ein weiteres Wahlversprechen ein, indem er sich mit Präsident Putin an einen Tisch setzte, um Probleme zu lösen.
Anders als Obama, der die Sprachlosigkeit (Einstellung der Gesprächsformate) als Element der geopolitischen Eskalation nutzte und damit als Vertreter des neokonservativ geprägten US-Establishments auftrat, das Feindbilder braucht, um hegemoniale Politik umzusetzen (Machiavelli), setzt Trump auf das Gespräch, auf Diplomatie, obwohl ihn die Welt bezüglich der Form seines Auftritts regelmäßig als undiplomatisch etikettiert. Diese Divergenz ist faszinierend und medial zu wenig beleuchtet.
Trump musste nach dem Gipfel nach massivster Kritik durch das neokonservativ geprägte US-Establishment zurückrudern und er las eine Erklärung vor, die wohl nicht seiner Feder entstammte, um diese Erklärung durch einen frei formulierten Nebensatz am Ende mindestens ein Stück weit zu nivellieren.
Gestern setzte er seine Linie fort und hat Präsident Putin im Herbst zu weiteren Konsultationen nachWashington eingeladen.
Wir begrüßen diese Politik von US-Präsident Trump im höchsten Maße, denn diese Politik ist eine Kampfansage an das neokonservative Establishment, das für die Regime-Change Politik (das ist mehr als vermeintliche Wahlbeeinflussung!) steht und damit für bisher ungeahndete internationale Rechtsbrüche verantwortlich ist.
Sich mit dem neokonservativen Establishment, das in beiden Parteien, der USAdministration, den Geheimdiensten und dem US-Medienzirkus fest verankert ist, anzulegen, beinhaltet nicht unwesentliche persönliche Risiken.
Fakt ist, dass der Wille zum Frieden und damit für Humanismus (Krieg ist ultimativ inhuman siehe Afghanistan, siehe Irak, siehe Syrien, siehe Libyen, siehe 1. und 2.WK!) und Prosperität nur über das Gespräch miteinander möglich ist.
Vor diesem Hintergrund lieferte Donald Trump in dieser Woche Gründe zuversichtlicher zu sein. Es fühlt sich wie Luxus an, Hoffnungen haben zu dürfen!
Das Thema Zuversicht wurde grundsätzlich auch an den Märkten im Rahmen einer abnehmenden Risikoaversion gespiegelt (Aktien freundlich, Gold schwächer ).
Der IWF redete gestern Kontinentaleuropa ein wenig kleiner. Man erwartet dort in Washington, dass sich das Wachstum der Eurozone sukzessive abschwächt. Man empfahl implizit einem weichen Brexit, nicht einen regelbasierten Brexit, indem man nur Risiken für die vom UK befreite EU erkannte und nicht die Chancen im Rahmen der Produktionsstättenverlagerung ins Kalkül zog. Wir senden ein freundliches nach Washington und London!
Wer sich auf das Hier und Jetzt in der Eurozone kapriziert hat bei den öffentlichen Haushalten eine wahre Freude, ganz anders als in den USA.
Per Juni legte das deutsche Steueraufkommen im Jahresvergleich um massive 18,7% zu. Ohne Sondereffekte (Brennelemente) lag das Plus bei 8,0%.
Was für Deutschland gilt, gilt auch grundsätzlich für die Eurozone. Nach unserer Prognose wird das öffentliche Defizit der Eurozone per 2018 deutlich unter 0,5% des BIP liegen (USA5,3%Prognose IWF aus 04/2018 Fiscal Monitor).
Hier sind wir fraglos nicht korrekt, den qualitativen Hintergrund der wirtschaftlichen Expansion zu thematisieren. Aber wir sind korrekt, denn die ist per Definition unkorrekt, da sie eingeschränkt ist und damit schlussendlich Partikularinteressen bedient.
Datenpotpourri:
Der Philadelphia Fed Business Index legte per Juli von zuvor 19,9 auf 25,7 Punkte zu (Prognose 21,5). Damit stieg die positive Wirtschaftsdynamik in dieser US-Region deutlich an. Seit Dezember 2016 bewegt sich dieser Index in einer Bandbreite
zwischen circa 20 bis 35 Punkten.
Die Frühindikatoren nach Lesart des Conference Board nahmen um 0,5% zu (Prognose 0,4%). Der Vormonatswert wurde von +0,2% auf ein unverändertes Ergebnis revidiert.Wir nehmen diese Datenreihe zur Kenntnis
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 1.1520 nicht unterschritten wird.
Viel Erfolg!
'Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf die untenstehende PDF‘