- Berichtet zum Q1 2019 am Freitag, dem 12. April, vor Handelsbeginn an der Wall Street
- Umsatzerwartung: 28,45 Mrd USD
- GpA-Erwartung: 2,35 USD
Für das Wall Street Schwergewicht JPMorgan Chase & Co. (NYSE:JPM), das sich als Geschäfts- und als Investmentbank betätigt, steht einiges auf dem Spiel, wenn es morgen das Ergebnis zum ersten Quartal präsentieren wird. Die Investoren werden genau beobachten, ob der Patzer beim Gewinnim letzten Quartal 2018 ein einmaliger Aussetzer war, oder der Anfang eines Trends.
Beflügelt von starkem Kreditwachstum und robusten Geschäften der Investmentbankabteilung, erwiesen sich die letzten 12 Monate als großartiges Jahr für JPMorgan. Die Bank erzielte einen neuen Rekord beim Reingewinn — sogar wenn man die Einsparungen durch die US-Steuerreform herausrechnet. Aber im letzten Quartal zeigten sich Risse im ansonsten glänzenden Bild. Der Umsatz mit dem Handel von Festverzinslichen brach um 18% ein, die schlechteste Entwicklung in einem Jahrzehnt, während wachsende Kosten die Margen zusätzlich schrumpfen ließen. Beide Gegenwinde führten zu einem Wachstum bei Gewinn und Umsatz, das hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb, der erste derartige Rückschlag seit 2015.
Auch wenn Bankvertreter sagen, dass einmal keinmal ist und nicht ein neuer Trend, scheinen die Investoren nicht völlig überzeugt zu sein. Die JPM-Aktie hat in den vergangenen Monaten unter Druck gestanden. Mit einem gestrigen Schlusskurs von 105,34 USD ist die Aktie rund 6% weniger wert als vor einem Jahr, während ihre Erholung von der Korrektur im Dezember ebenfalls schwach war.
Diese Unsicherheit spiegelt sich auch in der Konsensprognose der Analysten für das Q1 wieder. Im Durchschnitt rechnen sie damit, dass der GpA gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr stagnieren wird, auf 2,35 USD bei einem Umsatz von 28,45 Mrd USD.
Wachstumsausblick verbessert sich
Trotz dieser Unsicherheit sehen wir viele Verbesserungen seit dem Endquartal in 2018, die Gutes für den Bankgewinn verheißen. Die Märkte haben eine bemerkenswerte Robustheit gezeigt, seit sie im Dezember ihre tiefe Korrektur durchmachten. Das bedeutet ein starkes Handelsergebnis für JPMorgan und andere Kreditinstitute.
An der Makrofront haben sich die USA und China auf eine Einigung in ihrem Handelskonflikt zubewegt und ein potentieller Deal wird eine wesentliche Hürde ausräumen, die das globale Wachstum und die Kreditexpansion gefährdet. Während der Federal Reserve Vorsitzende Jerome Powell im letzten Monat sagte, dass die realwirtschaftlichen Daten weiter stark seien, haben die Notenbanker doch ihren Ausblick für das Wachstum in diesem und dem nächsten Jahr gesenkt und für 2019 keine Zinserhöhung in Aussicht gestellt.
Auch wenn niedrige Zinsen generell als schlecht für Banken angesehen werden, könnten sie zu weiterer Kreditexpansion führen, was JPM eine Verstärkung seiner Kreditvergabe erlauben würde. Genau darauf wies CEO Jamie Dimon Anfang des Jahres hin, als er Analysten sagte, der Ausblick für die Kreditvergabe in nächster Zeit ist eher rosig.
Fazit
Eine Anlage in JPMorgan Papiere mag wenig verlockend erscheinen, als immer noch viele Widrigkeiten die globale Wirtschaft bedrohen, aber das Kreditinstitut sieht günstig aus, nach der jüngsten Schwäche seines Aktienkurses. Die Rendite der Jahresdividende von mehr als 3% zeigt, dass die Aktie ein Schnäppchen ist, als der Fünfjahresschnitt auf 2,3% liegt. Für Langzeitinvestoren, die eine hochwertige Bankaktie in ihrem Portfolio wollen, ist JPMorgans Bewertung attraktiv. Die Verbesserung des makroökonomischen Ausblicks und die starke Position der Bank in den USA und dem Rest der Welt, machen sie zu einer guten Langzeitwette.
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