An den Märkten geht es derzeit gemächlich zu. Der DAX bewegte sich zum Beispiel zwar leicht aufwärts, das Plus wurde aber nur durch wenige dynamische Bewegungen erzielt. Während einem Großteil der Handelszeit tendierte der Index in sehr engen Spannen nur seitwärts.
Impulsloser Handel
Dieses Verhalten ließ sich auch in anderen Aktienindizes beobachten. Und auch auf den Devisen- und Rohstoffmärkten überschlugen sich die Ereignisse nicht gerade.
Euro – unter sehr geringer Volatilität leicht abwärts
Der Euro tendiert zum Beispiel zum US-Dollar unter der Nachwirkung der vergangenen EZB-Sitzung seit fast zwei Wochen nur seitwärts (blaues Rechteck im folgenden Chart) und verlor erst zum Ende dieser Woche wieder etwas stärker an Boden, wobei es auch da nur leicht abwärts ging. Die Volatilität blieb über den gesamten Zeitraum sehr gering.
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Gold, Silber und Öl – Handel fast vollständig eingeschlafen
Bei Gold (oben im folgenden Chart) und Silber (unten im folgenden Chart) engte sich die Handelsspanne immer weiter ein. Inzwischen kann man von einem fast vollständig eingeschlafenen Handel sprechen (rote Kreise im Chart).
Die Ölpreise konnten zwar einige US-Dollar zulegen, blieben aber innerhalb ihrer mehrmonatigen bzw. inzwischen sogar mehrjährigen Seitwärtsbewegungen, wobei sich auch hier die Range immer weiter einengt.
Machen Sie sich auf hohen Wellengang gefasst!
Wenn die Volatilität derart sinkt, dann ist es meist so, dass anschließend eine sehr dynamische Bewegung folgt. Machen Sie sich also auf etwas gefasst!
Angesichts der an den Aktienmärkten inzwischen erreichten Kursniveaus und der dadurch sehr reifen Aufwärtsbewegungen sowie der aktuell eigentlich saisonal schwachen Phase könnte es zum Sommer hin noch ziemlich stürmisch werden.
Kommt nach der EZB der Absturz?
Was die Märkte im Moment noch oben hält, könnte die Juni-Sitzung der EZB und die Erwartung an neue geldpolitische Maßnahmen sein. Was aber, wenn diese Erwartungen erfüllt wurden? Worauf sollen die Märkte dann noch mit steigenden Kursen wetten? Alles, was jetzt noch eingepreist werden könnte, ist bereits in den Kursniveaus enthalten.
Und die Fed hat weiterhin den Rückwärtsgang eingelegt. Das Ende der US-amerikanischen QE-Programme hat bislang stets zu heftigen Kursverlusten geführt. Und in 4 Monaten ist „QE 3,5“ Geschichte.
Zudem besteht daneben noch die Gefahr, dass die EZB doch nicht an der Liquiditätsschraube dreht. Das Enttäuschungspotential der Märkte könnte groß sein.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Sven Weisenhaus