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Kupfer weiter auf Talfahrt - setzt jetzt die Erholung ein?

Veröffentlicht am 20.07.2018, 08:36
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Steht Kupfer, das auf einem Zweijahrestief versumpft, vor einer Rückkehr zu besseren Zeiten?

Das hängt vor allem davon ab, wen man fragt, aber einige Analysten sagen voraus, dass das wichtigste Industriemetall endlich seinen Boden erreicht hat und eine Erholung beginnen könnte.

Die verschiedenen Ansichten liegen vor allem in der kritischen Rolle von Kupfer in der Wirtschaft begründet und dem Art in der es gehandelt wird.

Wegen seiner Farbe auch als “rotes Metall” bezeichnet, kommt Kupfer fast überall vor, vom Hausbau zur Industrieproduktion, elektronischen Schaltkreisen, Telekommunikation, Elektrizitätserzeugung und -übertragung, was es zu einer der besten Messlatten für die konjunkturelle Lage macht. Eine höhere Nachfrage und Kupferpreise suggerieren eine starke Industriekonjunktur und umgekehrt.

Guter Rat von Dr. Kupfer

Die “Fähigkeit” des Metalls die Richtung der Konjunktur vorherzusagen, hat ihm den Spitznamen “Dr. Kupfer” eingebracht, womit es der einzige Rohstoff neben Öl ist, der derart tief in die Wirtschaft eingebettet ist. Aber Dr. Kupfer kann auch in die Irre führen. Zum Beispiel, der Kurs des Metalls kann wegen zeitweiliger Lieferengpässe auch in Zeiten einer sich abkühlenden Konjunktur steigen. Oder, die Kupferfutures können in Zeiten übervoller Lager im Keller sein, auch wenn es in der Bauwirtschaft und anderen Sektoren blendend läuft.

Die Botschaften von Kupfer werden besonders undurchsichtig inmitten von starken Bewegungen an den Devisenmärkten. Das liegt vor allem am Dollar und seiner Position während dieser Achterbahnfahrten. Da er die Standardwährung bei den meisten Rohstoffen ist, erhöht ein steigender Dollar typischerweise die Kosten von Rohstoffen, was diese weniger attraktiv für die Käufer macht und letztlich Nachfrage und Kurse sinken lässt. Das Gegenteil trifft ebenfalls zu, wenn der Dollar tief steht. Der Dollar allerdings befindet sich seit Februar in einer Rallye und erreichte am Donnerstag ein Jahreshoch im Vergleich zu den anderen Leitwährungen, nachdem die Ausführungen des Federal Reserve Vorsitzenden Jerome Powell die Erwartungen auf zwei weitere US-Zinserhöhungen in diesem Jahr zementiert hatten.

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Nimmt man die Zölle verbunden mit dem andauernden Handelskrieg zwischen den USA und China hinzu und dann ergibt sich ein völlig verworrenes Bild. Nachdem sie im Juni ihr höchstes Niveau seit 2014 erreicht hatten, lagen sie letzte Woche auf einem Jahrestief und haben sich seit dem nicht wegbewegt, als die Trump-Administration sich anschickt Zölle auf weitere Importe aus China im Wert von 200 Mrd USD einzuführen, auch auf Produkte wie Klimaanlagen und Kühlschränke, in denen Kupfer verwendet wird.

Copper Weekly Chart

Handelskrieg, China

R.J.O’ Brien sagt, er erwarte, dass Kupfer weiter unter den US-Zöllen gegen China leiden werde, da das Reich der Mitte der weltgrößte Verbraucher von fast allen Metallen ist.

“Andeutungen, dass die Zölle eine langfristige Strategie werden könnten, ohne das die Chinesen ‘Konzessionen’ machen, sollte Kupfer auf der Liquidationsliste lassen” sagte der Futures-Broker in einer Mitteilung vom Donnerstag und fügte hinzu, dass Pekings vehementes Dementi, es sei für die Sackgasse verantwortlich, den Anschein gäben “als würden die Handelsbeziehungen schlechter statt besser werden”.

Während Kupfer eine Atempause bekommen hat, mit seiner jüngsten Konsolidierung nach dem Einjahrestief, dürfte das Scheitern, die Marke von 2,7170 USD das Pfund an der Comex-Sparte der New York Mercantile Exchange zu halten, wahrscheinlich “eine weitere scharfe Abwärtsbewegung” bedeuten, sagte eine Mitteilung von R.J. O’Brien einen Tag zuvor.

Am Freitag um 08:35 MEZ lag der an der Comex am stärksten gehandelte Kupferkontrakt, der für September bei 2,722 USD das Pfund +/- 0,22%. Am Donnerstag war er 1,3% gefallen und hatte ein Einjahrestief von 2.674 USD erreicht. Über die Woche verlor Kupfer für September fast 2% und schickt sich an seinen sechsten Wochenverlust einzufahren, dass zumindest suggerieren historische Kursdaten.

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Die technischen Indikatoren für Comex-Kupfer unterdessen geben ein starkes Verkaufssignal.

Bei dem derzeitigen Kursniveau zeigt das Fibonacci-Muster eine Unterstützung bei 2,658 USD und später bei 2,618 USD. Widerstände kann man bei 2,763 USD, dann 2,788 USD und noch bei 2,828 USD ausmachen. Der Drehpunkt soll bei 2,723 USD liegen.

Die technische Analyse mal beiseite gelassen, R.J. O’Brien führte auch noch fundamentale Gründe für die Schwäche des Industriemetalls an: Ein fast 12 prozentiger Sprung gegenüber dem Vorjahr der Produktion in chinesischen Kupferraffinerien im Juni.

Bald auf einem Höhenflug?

Citigroup allerdings, zeigt sich überzeugt, dass die gegenwärtigen Tiefstkurse von Kupfer eine baldige Überraschung nach oben vorbereiten könnten und die Frage eher wann als ob ist. Aber die Wall Street Firma fügte hinzu, dass im Falle eines umfassenden Handelskriegs Kupfer "erheblich fallen würde, bevor es wieder aufwärts geht".

“Man bereite sich auf ein Jahrzehnt mit Dr. Kupfer auf Steroids” schrieben Analysten der Citi wie Max Layton und Tracy Liao in einer Mitteilung vom 17. Juli und machten eine langfristige Investmentchance im Metall dank der jetzigen Tiefstpreise aus.

Unter Angabe der LME Dreimonatskurse, sagt die Citi gestützt auf ihr Grundszenario einen durchschnittlichen Jahrespreis von 8.000 USD die metrische Tonne in 2022 voraus, und über 9.000 USD pro Tonne für 2028, während Kupfer in London am Dienstag zu 6.152 USD die Tonne aus dem Handel ging.

“Wir schauen jenseits eines möglichen Handelskriegs auf die langfristigen Marktfundamente beim Kupfer und wir finden, dass der gegenwärtige Kurs von 6.200 USD die Tonne nicht annähern ausreicht, um den Markt abzudecken,” fügte die Mitteilung der Citi an, in der sie ebenfalls ihr Ziel für 2023 auf 7.500 USD die Tonne von zuvor 7.000 USD angehoben hat. “Kupfer wird im kommenden Jahrzehnt besser laufen als die meisten anderen Rohstoffen, die wir behandeln, da das Angebot aus den Erzminen nicht genügend wächst."

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Die Citi steht mit ihren positiven Vorhersagen nicht alleine da.

“Die allgemeine Flaute bei der Entwicklung neuer Projekte wird beginnen, den Markt zu belasten und wir werden sehen, wie das Angebot hinter den Verbrauch zurückfällt, nach unseren relativ konservativen Nachfrageprognosen,” sagte Daniel Hynes, hochrangiger Rohstoffanalyst bei Australia & New Zealand Banking Group Ltd. in einem Bloomberg TV Interview. “Ich bin auf längere Sicht immer noch ziemlich zuversichtlich beim Kupfer, aber sogar kurzfristig könnten wir erkennen, dass einige Sorgen über den internationalen Handel übertrieben sind.”

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