Aufgrund der angespannten Situation im Irak beginnt die Woche mit einer begrenzten Risikobereitschaft. Die niedrigen Volatilitäten und die höheren Energiepreise stützen am heutigen Montag den bärischen Ausbruch beim USD/CAD. Die JPY-Paare warten auf eine neue Richtung, im Mittelpunkt steht die morgige Rede von PM Abe. Datentechnisch erwartet uns eine ruhige Woche, der Devisenhandel wird wohl von den geopolitischen Spannungen und den technischen Indikatoren bestimmt werden. Heute Morgen wurden die vorläufigen PMI-Werte für Juni bekannt gegeben, die in der Eurozone schwach ausgefallen sind; Händler bleiben weiterhin Verkäufer bei Rallyes.
PM Abe muss neue Richtung definieren
Die JPY-Paare verzeichnen am heutigen Montag wenig Bewegung; die weniger aggressive BoJ und das risikolose Umfeld schränken die Schwäche beim Yen weiter ein. Die kritische Frage der Woche ist, ob PM Abe die JPY-Bären erfolgreich wiederbeleben kann oder nicht?
Für den bevorstehenden Sommer geht BoJ Governor Kuroda von einer Verlangsamung beim CPI y/y von ca. 1% aus, bevor es „ab der zweiten Hälfte des Steuerjahrs wieder in seinen Aufwärtstrend zurückkehren wird, um das Ziel um 2% zu erreichen, was etwa in der Hälfte des Prognosezeitraums der Steuerjahre 2014 bis 2016 liegen wird, also im oder um das Steuerjahr 2015.“ Auch wenn die Verlangsamung bei der Inflationsdynamik nur vorübergehend ist, könnte sie dennoch die bärische Stimmung beim Yen schädigen, und somit den Appetit des Marktes auf verbale und/oder konkrete Anreize in der Zukunft erhöhen. Wir erwarten positive Kommentare von PM Abe, die seine Erfolge im Hinblick auf die Inflation nicht beeinträchtigen.
JPY-Paare handeln vor der Rede von PM Abe, die für Morgen geplant ist, uneinheitlich. Trend- und Momentumindikatoren im USD/JPY-Chart sind richtungslos, das Paar steckt weiterhin zwischen dem gleitenden 200-/ und 50-Tagesdurchschnitt (101,65/102,221) fest. Weitere Angebote zeigen sich bei 102,60/102,80 (tägliches Ichimoku Wolkenhoch vom 4. Juni). Ein klarer Ausbruch ist erforderlich, damit man kurzfristig von einer neuen Richtung sprechen kann.
Begrenzte Begeisterung bei EUR-Rallyes
Die vorläufigen PMI-Werte für Juni blieben für die ganze Eurozone schwach. Die französischen PMIs für das verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen wiesen im Juni eine schnellere Kontraktion auf, die deutschen Aktivitäten zeigen eine langsamere Erholung. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe für die gesamte Eurozone fiel von 52,2 auf 51,9. Das Gesamtbild lässt vermuten, dass die niedrige Inflation in der Eurozone anhält. Spanien und Deutschland geben ihre Inflationsschätzungen für Juni am Freitag bekannt, die konsolidierte CPI-Schätzung für die Eurozone wird für Montag, den 30. Juni erwartet. Trotz der positiven Schiefe (positive skew) bei den kurzfristigen technischen Indikatoren bleiben wir Verkäufer bei Rallies.
Auch wenn die breitgefächerte USD-Schwäche den EUR/USD unterstützt, bleiben wir im Hinblick auf ein mögliches Aufwärtspotential vorsichtig. Neben der lockeren EZB-Politik und der QE-Empfehlung des IWF, um gegen die Deflation in der Eurozone vorzugehen, deutet auch der Spread zwischen den 10-jährigen US-Treasuries und den 10-jährigen Bundesanleihen eine Verlangsamung bei der positiven EUR/USD-Tendenz an. In der Tat hat der Spread der 10-jährigen US-Treasuries und der 10-jährigen Bundesanleihen seinen höchsten Wert seit Mitte 1999 erreicht; wir glauben, dass eine mittelfristige Korrektur den Aufwärtsdruck für EUR/USD mindern sollte.
Näheres zum Loonie
Wie erwartet hat der Loonie die kritische Unterstützung bei 1,0800/04 trotz den starken CPI-Werten überwunden, und die positiven Einzelhandelsumsatzzahlen haben den erwarteten Ansturm auf den CAD ausgelöst. Der USD/CAD ist zum ersten Mal seit Oktober 2013 unter den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt gefallen. Dieser Durchbruch lässt ein Abgleiten in das Band von 1,0550/1,0800 vermuten (Widerstandszone vom Dezember). Die höheren Energiepreise und der schwache USD sollten die Long-Positionen im CAD weiter stützen. Dezente Optionsbarrieren mit heutiger Fälligkeit liegen bei 1,0800. Der EUR/CAD weitet seine Schwäche auf 1,45654 aus (niedrigster Wert sei 7. Januar). Ein kritischer Unterstützungsbereich zeigt sich bei 1,44102/1,45000 (Tief vom 6. Jan. & Optionalität).
EURUSD Der EUR/USD zeichnete am Freitag eine Tageskerze mit großen oberen und unteren Schatten, die die Unentschlossenheit des Marktes reflektieren. Eine weitere Konsolidierung ist deshalb wahrscheinlich. Eine stündliche Unterstützung befindet sich bei 1,3565 (Tief vom 20.06.2014, siehe auch das 61,8% Retracement, während eine Schlüsselunterstützung bei 1,3503 liegt. Ein stündlicher Widerstand liegt bei 1,3644 (Hoch vom 19.06.2014). Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,3677. Längerfristig weist der Durchbruch des langfristig aufsteigenden Keils (siehe auch die Unterstützung bei 1,3673) auf eine eindeutige Verschlechterung der technischen Struktur hin. Das von der Doppeltop-Formation implizierte langfristige Abwärtsrisiko liegt bei 1,3379. Schlüsselunterstützungen liegen bei 1,3477 (Tief vom 03.02.2014) und bei 1,3296 (Tief vom 07.11.2013).
GBPUSD Der GBP/USD fordert weiterhin den wichtigen Widerstand bei 1,7043 heraus. Eine bullische Tendenz wird bevorzugt, solange sich die stündliche Unterstützung bei 1,6923 (Tief vom 18.06.2014) hält. Eine anfängliche Unterstützung liegt bei 1,6985 (Innertagestief). Längerfristig wird eine bullische Tendenz bevorzugt, solange sich die Unterstützung bei 1,6693 (Tief vom 29.05.2014) hält. Das anhaltende Kaufinteresse deutet auf einen allmählichen Durchbruch des wichtigen Widerstands bei 1,7043 hin (Hoch vom 05.08.2009). Weitere Widerstände befinden sich bei 1,7332 (siehe den 50% Retracement auf den Rückgang von 2008) und bei 1,7447 (Tief vom 11.09.2008).
USDJPY Der USD/JPY bewegt sich trotz der Nähe der durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt implizierten Unterstützung (bei rund 101,65) seitwärts. Eine weitere Unterstützung befindet sich bei 101,43. Ein stündlicher Widerstand liegt bei 102,36, während ein Schlüsselwiderstand bei 103,02 zu finden ist. Eine langfristig bullische Tendenz wird bevorzugt, solange sich die Schlüsselunterstützung bei 99,57 (19.11.2013 Tief) hält. Beobachten Sie den vom gleitenden 200-Tagesdurchschnitt und 100,76 (Tief vom 04.02.2014) markierten Unterstützungsbereich. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (Hoch vom 15.08.2008).
USDCHF Der USD/CHF hat die Unterstützung bei 0,8908 (Tief vom 05.06.2014, siehe auch das 38,2% Retracement) erfolgreich getestet. Der Abprall hat es bisher nicht geschafft, den durch den 61,8% Retracement implizierten Widerstand bei rund 0,897) zu durchbrechen. Ein starker Widerstandsbereich liegt zwischen 0,9012 und 0,9037. Eine weitere Unterstützung liegt bei 0,8883. Langfristig betrachtet weist der bullische Ausbruch aus dem Schlüsselwiderstandsbereich bei 0,8953 auf das Ende der großen Korrekturphase hin, die im Juli 2012 begonnen hatte. Das von der Doppelboden-Formation implizierte langfristige Aufwärtspotenzial liegt bei 0,9207. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 0,9156 (Hoch vom 21.01.2014).