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Märkte stabil - Prognose labil - China ein Glücksfall - UK tut was für EU

Veröffentlicht am 25.01.2021, 09:26
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2178 (06:21 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2154 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103,74. In der Folge notiert EUR-JPY bei 126,33. EUR-CHF oszilliert bei 1,0778.

Die Finanzmärkte zeichnen sich weiter durch Stabilität aus. Aktienmärkte verarbeiten den Anstieg zu Jahresanfang weitestgehend in Seitwärtskorrekturen. Der USD ist größtenteils stabil auf dem etablierten Niveau. Die edlen Metalle sind nach der letzten Attacke auf dem ermäßigten Niveau im Seitwärtsmodus. Die Zinsmärkte erhoffen sich von der Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve am Mittwoch neue Erkenntnisse. Wir greifen dem vor: Es bleibt absehbar locker, es wird aktuell aber nicht weiter gelockert. Die Fed weiß, dass sie nicht überziehen darf, da ansonsten der Leitwährungsstatus schneller erodiert würde.

D: Prognoseanpassungen

Die Bundesregierung wird laut Spiegel ihre Konjunkturprognose für das BIP der deutschen Wirtschaft auf 3,0% senken. Bislang erwartete sie einen Anstieg des BIP um 4,4%. Wir erinnern daran, dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung per 2020 mit -5,0% geringer ausfiel, als im Frühjahr von der Regierung erwartet wurde. Das mahnt zu Vorsicht beim Umgang mit Punktprognosen.

Die Corona-Krise bestimmt den Konjunkturverlauf, da die Politik insbesondere den Dienstleistungssektor einschränkt. Es ist eine administrierte Rezession. Sie hat nichts mit endogenen Ermüdungserscheinungen zu tun. Das zeigt sich überall dort, wo Lockdowns aufgehoben werden. Es zeigt sich an aktuellen Lieferengpässen bei Halbleitern (u.a. Kfz-Industrie). Kurzfristig ist der Ausblick unsicher, perspektivisch bleibt er fulminant (Aufholeffekte, Konjunkturprogramme, Grundrauschen).

China: Der konjunkturelle Lichtblick auf globaler Ebene

Trotz der massiven Aggressionen der USA gegen China verzeichnete China im Jahr 2020 laut Angaben der Vereinten Nationen die höchsten Direktinvestitionen seitens des Auslands. Sie stellten sich auf 163 Mrd. USD (USA 134 Mrd. USD). Noch im Vorjahr führten die USA mit 251 Mrd. USD. China kam 2019 auf 140 Mrd. USD. Insgesamt brachen die Auslandsdirektinvestitionen per 2020 um 42% auf 859 Mrd. USD ein.

Diese Daten dürfen wie eine Abstimmung des Produktionsfaktors Kapital auf globaler Basis bezüglich der US-Aggressionen gegenüber China interpretiert werden. Wir haben regelmäßig in diesem Format und auf Vorträgen darauf hingewiesen, dass die USA Gefahr laufen, sich mit dieser Politik losgelöst vom internationalen Regelwerk selbst zu isolieren. Welcher Investor kann mit gutem Gewissen gegenüber dem Unternehmen, den Kapitaleignern und den Mitarbeitern in den USA investieren, wenn es dort erkennbar keine Rechtssicherheit gibt (fragen Sie Bayer!)?

Für Ratingagenturen ist dieser Aspekt der Rechtssicherheit laut Textbuch von elementarer Bedeutung. Das Schweigen über Jahre seitens dieser Institutionen wirft Fragen bezüglich ihrer Professionalität und ihrer Fairness auf.

China hat ebenso wie in der Krise 2008/2009 auch jetzt massiv Verantwortung übernommen und die Weltwirtschaft stabilisiert wie kaum ein anderes Land. So etwas passiert nie aus Uneigennützigkeit (das wäre zu viel verlangt). Es passiert aber auch, weil in China Komplexitäten einer globalen Wirtschaft verstanden werden.

Für die Stabilität der deutschen Wirtschaft und damit auch der Gesellschaft spielt China eine elementare Rolle. Die Bedeutung des chinesischen Kfz-Markts für deutsche Autobauer erreichte 2020 ein Rekordniveau. 38,2% der insgesamt 14,16 Mio. exportierten Fahrzeuge gingen nach China. "Food for thought!"

UK: Es sind nur die Anfänge

Heute verweise ich auf zwei Links (Guardian), die zum Verständnis der Situation im UK von fulminanter Bedeutung sind, denn die Situation ist mittlerweile grotesk.

Die Lügengebilde, die auch in Kontinentaleuropa partiell Traktion im Meinungsbild fanden, brechen in sich zusammen. Billiger Populismus hat geringe Halbwertzeiten.

Einer der größten Irrtümer war es, zu glauben, dass man sich ohne EU von Bürokratie befreien würde. Im Gegenteil jetzt zeigt sich, dass die EU Unternehmen von Bürokratie befreit hat. Man tut gut daran, die EU nicht weiter populistisch zu verteufeln. Briten lernen es gerade auf die harte Tour.

Link: https://www.theguardian.com/commentisfree/2021/jan/24/bill-for-boris-johnson-brexit-is-coming-punishingly-steep

Man empfiehlt jetzt britischen Unternehmen, Arbeitsplätze in Kontinentaleuropa zu schaffen. Merci UK! Sie tun etwas für uns!

Link: https://www.theguardian.com/politics/2021/jan/23/brexit-hit-firms-advised-government-officials-set-up-shop-in-eu

Unsere Prognosen zum Brexit seit 2016, die in manchen Kommentaren unsachlich kritisiert wurden, werden weitestgehend durch die Realität bestätigt. Die aktuelle Realität ist aber erst der Anfang.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Markit Index spiegelt Lockdown (Dienstleistungen)

Der von Markit ermittelte Composite Index sank laut Erstschätzung per Januar von zuvor 49,1 auf 47,5 Punkte (Prognose 47,6). Der Index für das Verarbeitende Gewerbe fiel von 55,2 auf 54,7 Zähler (Prognose 54,5), während der Dienstleistungsindex von 46,4 auf 45,0 (Prognose 44,5) Punkte verlor.

UK: Zahlen brechen weg

Die Einzelhandelsumsätze legten per Dezember im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose 1,2%) nach zuvor -4,1% (revidiert von -3,8%) zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,9% (Prognose 4,0%) nach zuvor 2,1% (revidiert von 2,4%). Der von Markit ermittelte Composite Index brach per Januar laut Erstschätzung von zuvor 50,4 auf 40,6 Punkte ein (Prognose 45,5).

USA: Positive Überraschungen

Der von Markit ermittelte Composite Index stieg laut Erstschätzung per Januar stark von zuvor 55,3 auf 58,0 Zähler an. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe legte von 57,1 auf 59,1 Punkte zu, während der Dienstleistungsindex von 54,8 auf 57,5 Zähler zunahm. Der Absatz zuvor genutzter Wohnimmobilien stieg in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung (annualisiert) von 6,71 (revidiert von 6,69 Mio.) auf 6,76 Mio. Objekte (Prognose 6,55 Mio.)

Japan: Erfrischendes Signal

Der Absatz in Ladenketten (Chain Stores) stieg per Berichtsmonat Dezember im Jahresvergleich um 2,7% nach zuvor 1,2%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.2020 - 1.2050 negiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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