Niobium: Dynamisches Nachfragewachstum weckt Anlegerinteresse

Veröffentlicht am 23.01.2025, 10:34

Der Markt für Niobium wächst so dynamisch wie die Anwendungsfelder des fast weltweit als kritisch eingestuften Metalls. Das für Produzenten günstige Umfeld könnte erstmals seit 50 Jahren eine neue Mine an den Markt bringen: Ein in Malawi tätiger Projektentwickler erhält großen Zuspruch durch Investoren und künftige Kunden.

Globe Metals & Mining (ISIN: AU000000GBE0, WKN: A0HMWV) konnte im Jahr 2024 eine Reihe von Fortschritten vermelden. Das an der Börse mit gut 16 Mio. EUR bewertete Unternehmen entwickelt das Kanyika-Projekt in Malawi.

Kanyika ist nicht irgendein Projekt. Es erfährt eine gemessen an der wirtschaftlichen Größe des Eigentümers bemerkenswerte Aufmerksamkeit. Hier, in Ostafrika in der von Großem Afrikanischen Grabenbruch und Malawisee geprägten Landschaft, soll bald Niobium produziert werden.

Großes Interesse an Projektfinanzierung

Genauer: Nioboxid. Nioboxid ist ein kritisches Metall, das derzeit nur 9 % des gesamten Niobmarktes ausmacht und von einer Vielzahl wachsender High-Tech-Industrien nachgefragt wird. Globe Metals & Mining will durch Phase-1 bei Kanyika zum weltweit zweiten vertikal integrierten Nioboxid-Akteur werden.

2024 lief alles nach Plan – keine Selbstverständlichkeit für Explorationsgesellschaften an abgelegenen Standorten. Eine Machbarkeitsstudie lieferte überzeugende Zahlen, darunter eine Lebensdauer der Mine von 27 Jahren, einen geschätzten Nettogegenwartswert vor Steuern von knapp 1 Milliarde USD und eine interne Rendite von 47 %.

Eine Reihe wichtiger Finanzierungs- und Abnahmevereinbarungen wurden vorangetrieben, die alle für die Entwicklung von Kanyika und seine Wirtschaftlichkeit von entscheidender Bedeutung sind. "Die Vereinbarung über die Abnahme von 30 % der Produktion befindet sich auf LOI-Ebene, und es wurden erhebliche Fortschritte bei weiteren Abnahmevereinbarungen erzielt", verkündete das Unternehmen im Dezember.

Anfang des zweiten Quartals 2025 steht die Veröffentlichung einer aktualisierten bankfähigen Machbarkeitsstudie an – einer der letzten Meilensteine auf dem Weg zur Produktion. Die Entwicklung der Phase-1 der Produktion ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen.

Im Dezember konnte Globe Metals eine (zunächst noch unverbindliche) Vorentwicklungsfinanzierung über 10 Mio. USD vermelden. Der Finanzierungspartner: Die Industrial Development Corporation of South Africa (IDC). Das staatliche Unternehmen finanziert Rohstoffprojekte in mehreren afrikanischen Ländern.

Die Finanzierung von IDC macht 22 % der insgesamt 46 Millionen USD aus, die für Phase 1 des Projekts benötigt werden. Zusammen mit den 15 Millionen USD an vorrangigen Verbindlichkeiten von Ecobank Malawi, die am 25. Juli 2024 bekannt gegeben wurden, entspricht dies 54 % der erforderlichen Finanzierung für die Phase-1-Entwicklung von Kanyika.

Dass vergleichsweise sicherheitsorientierte Investoren wie IDC und Ecobank noch vor dem Produktionsstart Mittel zusagen, ist auf das Interesse der künftigen Kunden von Globe Metals & Mining zurückzuführen.

Frühe Offtake-Agreements wecken Interesse der Investoren

Zu diesen Kunden gehört absehbar der niederländische Affilips-Konzern. Der Legierungsspezialist steht vor der Unterzeichnung eines Offtake-Agreements im Volumen von rund 100 Tonnen, was mehr als 32 % der erwarteten Phase-1-Produktion entspricht. In dieser Phase sollen 10 % der maximalen Produktionskapazität erreicht werden. Geplant ist eine jährliche Produktion von 313 t Nb2O5 und 14 t Ta2O5.

Das große Interesse rührt nicht zuletzt aus der günstigen Marktsituation: Mit Niobium lässt sich derzeit Geld verdienen. Laut der Machbarkeitsstudie bringt bereits die erste Phase Umsätze von 18 Mio. US-Dollar pro Jahr – bei einem EBITDA von 7 Mio. USD.

In Phase 2 soll der jährliche Umsatz auf mehr als 200 Mio. USD steigen – bei einem EBITDA von 103 Mio. USD. Die Produktion soll dann bei knapp 3.400 Tonnen Niobium und knapp 150 Tonnen Tantal liegen.

Niobium ist aufgrund seiner speziellen Eigenschaften begehrt. Zu diesen Eigenschaften gehören Hitzebeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Festigkeit, Schweißbarkeit und geringes Gewicht. Die Anwendungsgebiete sind gleichermaßen speziell wie breit gefächert.

Ein wichtiger Abnehmer ist die Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Schweiß- und Verarbeitbarkeit ermöglicht die präzise Herstellung komplexer Luft- und Raumfahrtteile. Das günstige Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht spielt hier eine besondere Rolle, da es die strukturelle Integrität gewährleistet und gleichzeitig das Gewicht reduziert. Darüber hinaus prädestiniert die Stabilität Niobiums bei hohen Temperaturen es für den Einsatz in Komponenten in Düsentriebwerken und Raketenantriebssystemen.

Darüber hinaus findet Nioboxid Anwendung in Brillengläsern, da es einen hohen Brechungsindex und ein geringes spezifisches Gewicht aufweist, was ideal für die Sehkorrektur ist.

Niobium wird für Batterien, Brillen und Triebwerke benötigt

Auch in der Batterietechnik kommt das Material immer häufiger zum Einsatz. Hier bietet Nioboxid umweltfreundlichere, kostengünstigere und kobaltfreie Alternativen mit Schnellladefunktion in weniger als 10 Minuten, erhöhter Energiedichte und Stabilität über 10.000 Ladezyklen.

Doch Niobium – und ganz besonders Nioboxid – ist knapp. Drei Minen – zwei davon in Brasilien, eine in Kanada – sind für über 95 % des weltweit abgebauten Niobs verantwortlich. Seit über 50 Jahren wurden keine neuen Minen in Betrieb genommen. Niobec und China Moly produzieren Ferroniob. CBMM produziert neben Ferroniob (FeNb) auch Nioboxid (Nb2O5).

Das gesamte Marktvolumen für Niobium erreichte 2024 etwa 6 Mrd. USD, wobei 500 Mio. USD auf Nioboxid entfielen (Preis pro Tonne im November laut Asia Markets: 59.000 USD). Die Nachfrage nach Oxid wird laut Mordor Intelligence von gut 6.000 Tonnen im vergangenen Jahr auf mehr als 15.000 Tonnen im Jahr 2030 ansteigen.

Niob steht aufgrund des knappen und stark konzentrierten Angebots auf der Liste der kritischen Metalle in EU, USA, Japan, Indien und Australien. Die hochreinen Nioboxi-Produkte werden auf Spezialmetallmärkten verkauft, wo höhere Preise erzielt werden als auf dem Ferro-Niob-Markt, einem spezialisierten, aber essenziellen Teil des globalen Metallmarkts, angetrieben von der Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Stahl für kritische Anwendungen.

Globe Metals & Mining sieht Elektronik-, Katalysator- und Batteriehersteller sowie Produzenten von optischen Beschichtungen und Supraleitern als potenzielle Zusatzkunden.

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