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Niobium, Lithium, Mangan: Afrika fährt die Produktion kritischer Rohstoffe hoch

Veröffentlicht am 25.09.2024, 10:06
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Bergbauunternehmen entdecken auf der Suche nach kritischen Rohstoffen Afrikas Lagerstättenreichtum. Niobium, Lithium, Mangan: Projekte von erheblicher Größe und Bedeutung gehen in den kommenden Jahren reihenweise an den Start.

Globe Metals & Mining ist einem Deal sehr nahe, der im Bergbau als Wegbereiter für den Übergang zur Produktion gilt. Das australische Unternehmen verkündete vor wenigen Wochen die verbindliche Absicht zum Abschluss einer Abnahmevereinbarung mit der belgisch-niederländischen Affilips N.V.

Minenexplorer aus Afrika bedienen europäische Nachfrage

Affilips (vgl. www.kbmaffilips.com)  ist ein Anbieter von Vorlegierungen. Noch vor wenigen Jahren wäre der Besuch der Delegation des an Kunden in 80 Ländern liefernden Konzerns als eher ungewöhnlich eingestuft worden. Doch mittlerweile gilt das Projekt in Einkäuferkreisen als hochrelevant für den Bezug eines unverzichtbaren Nischenmetalls: Hier, im Norden Malawis – etwa 250 Kilometer nördlich von Lilongwe – entsteht das erste große Niobium-Projekt seit Jahrzehnten.

Affilips sucht nach einem Lieferanten für Niobium, das Aluminium zu mehr Festigkeit verhilft, Stahl fester und zäher macht und als Legierungszusatz für rostfreie Stähle, Sonderedelstähle und Nichteisenlegierungen eingesetzt wird.

Der Rohstoff kommt in der Bau-, Automobil-, Luft- und Raumfahrt-, Schiffbau- sowie der Öl- und Gasindustrie, bei Stahlkonstruktionen für Gebäude und bei Pipelines zum Einsatz – und ebenso in supraleitenden Magneten für Magnetresonanztomographen (MRT) in Krankenhäusern, in Schaltkreisen von Mobiltelefonen und als Zusatz zu Glas in Kamera- und Brillengläsern.

In Zukunft könnte das Einsatzfeld noch wachsen, weil Niobium die Ladezeiten von EV-Akkus verkürzen und die Brandgefahr verringern kann. Das Research-Unternehmen Mordor Intelligence schätzt, dass die Nachfrage nach Niobium bis zum Jahr 2029 um jährlich 9,92 % zunehmen wird. Das Marktvolumen soll bis 2029 auf 171,49 kt steigen.

Malawi: 3.155 Tonnen Niobium bei Kanyika

Der Markt für Niobium wird bislang durch fünf Unternehmen dominiert. Neben CBMM handelt es sich dabei um CMOC, Magris, NioCorp Development und Changsha South Tantalum Niobium.

Kanyika könnte Globe Metals & Mining auf Anhieb zu einem Produzenten der zweiten Reihe hinter den Platzhirschen machen. In Phase-2 – deren volle Produktionskapazität für das dritte Quartal 2028 geplant ist – sollen 3.155 Tonnen Nb2O5 (und zusätzlich 142 Tonnen Ta2O5) pro Jahr produziert werden.

Das einzige Projekt des an der Börse mit knapp 19 Mio. EUR bewerteten Unternehmens würde dann etwa 1,8 % des globalen Niobium-Marktes bedienen. Nicht zuletzt, weil die Produktion im unteren Quartil der Kostenkurve angesiedelt sein soll, rechnet Globe Metals & Mining laut einer Machbarkeitsstudie mit Cash-Margen jenseits der 70 %.

Kommt das Offtake-Agreement mit Affilips wie geplant bis September 2025 zustande, wäre ein wesentlicher Teil der Produktion bereits am Markt platziert. Affilips würde bis zu 32 % der Phase-1-Produktion (gut 300 Tonnen NB2O5 pro Jahr) abnehmen.

Ghana: Ewoyaa Lithiummine soll 3,6 Millionen Tonnen Spodumenkonzentrat produzieren

Ein weiteres Beispiel für den Aufstieg des afrikanischen Bergbaus findet sich in Ghana. Hier plant Atlantic Lithium den Baubeginn bei der Ewoyaa Lithiummine noch in diesem Jahr.  Ewoyaa soll die erste Lithiummine des Landes werden. Hinter dem Projekt steht Piedmont Lithium (NASDAQ:PLL), das fast 70 % der Baukosten tragen wird.

Im vergangenen Jahr bescheinigte eine endgültige Machbarkeitsstudie Ewoyaa die Fähigkeit zur Produktion von 3,6 Millionen Tonnen Spodumenkonzentrat über eine Lebensdauer der Mine von 12 Jahren. Die Mineralressourcenschätzung taxiert die Lagerstätte auf 36,8 Mio. t mit 1,24 % Li₂O sowie Erzreserven von 25,6 Mio. t mit 1,22 % Li₂O.

Damit der Bau der Mine starten kann, muss das Parlament des Landes nun noch eine vorliegende Bergbaugenehmigung ratifizieren.

Botswana: K-Hill vor Produktion von 800.000 Tonnen Mangan

Aufschwung meldet auch der Bergbau in Botswana: Dort stellte die Regierung dem Unternehmen Giyani Metals eine Bergbaulizenz mit 15 Jahren Laufzeit aus. Giyani Metals will der erste Manganproduzent des Landes werden.

Das Kgwakwe Hill Projekt ("K-Hill") von Giyanis soll Manganoxidmaterial vor Ort verarbeiten, um hochreines Mangansulfat herzustellen, wie es für Batteriequalität benötigt wird. Kgwakwe Hill wird damit eines der wenigen Manganprojekte außerhalb Chinas.

Eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung taxierte die Minenlebensdauer auf 57 Jahre und die anfängliche Jahresproduktion auf 800.000 Tonnen. Zur Einordnung: Die weltweite Minenproduktion belief sich laut US Geological Survey im vergangenen Jahr auf 20 Mio. Tonnen. Genau wie bei Globe Metals & Mining geht es für Giyani Metals nun darum, verbindliche Abnehmer zu finden.

"Der nächste Schritt ist die Produktion von Mangan in Batteriequalität aus unserer Demonstrationsanlage, die derzeit in Johannesburg, Südafrika, gebaut wird", teilte das Unternehmen anlässlich der Lizenzvergabe mit. Das Produkt aus der Demonstrationsanlage werde für die Abnehmerqualifizierung verwendet.

Westliche Unternehmen zu Offtake-Agreements in Afrika bereit

Globe Metals vermeldete jüngst die Zustimmung der Behörden in Malawi zu einer Fristverlängerung für den Beginn der Minenerschließung um 12 Monate.

Die Fristverlängerung – im Bergbau Afrikas wie auch weltweit eine häufige Notwendigkeit – wird Globe Metals & Mining CEO Paul Smith zufolge die Zeit verschaffen, die für den Abschluss einiger Prozess notwendig sind – darunter neben einigen technischen Arbeiten auch der Abschluss von weiteren Abnahmeverträgen. Die erste Produktion ist für das erste Quartal 2026 geplant.

Bis dahin rechnet das Unternehmen mit weiteren Interessenten aus Europa. Das Offtake-Agreement mit Affilips soll Globe laut Smith "den Zugang zum lukrativen europäischen Markt ermöglichen, auf dem Niob von einer Vielzahl spezialisierter Industrieunternehmen nachgefragt wird".

Die Vereinbarung gilt auch als Signal an andere Explorer und Developer in Afrika: Die Bereitschaft zu Offtake-Agreements seitens westlicher Unternehmen ist vorhanden.

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