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OPEC will festen Pakt mit Russland: Erfolg ist eher unwahrscheinlich

Veröffentlicht am 06.02.2019, 09:38
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Zum zweiten Mal in einem Jahr versucht Saudi-Arabien Berichten zufolge, Russland zu einem formellen Pakt mit der OPEC zu überreden, um Ölexporte und -preise in der Welt zu kontrollieren. Und wieder einmal dürfte Moskau erst Zeit schinden und dann abwinken, da die Idee eher den saudischen Interessen dienen dürfte als den eigenen und auf längere Sicht, die Wettbewerbskraft der russischen Ölindustrie gefährden könnte.

Um die doppelte Bedrohung durch billiges US-Schieferöl und den Druck von Präsident Donald Trump auf die OPEC für tiefe Ölpreise abzuwehren, unterstützen Riad und seine Verbündeten vom Persischen Golf den Plan zu einer formellen Partnerschaft mit einer 10-Ländergruppe von Ölerzeugern, die von Russland angeführt wird, berichtete das Wall Street Journal am Dienstag.

WTI Weekly Chart

Der sogenannten OPEC+10 Allianz (DE:ALVG) ist es zweimal in den vergangenen drei Jahren gelungen, die Ölpreise von ihren tiefsten Niveaus in mehren Jahren zurückzubringen: das erste Mal in 2016, als US West Texas Intermediate fast auf 25 USD das Fass fiel und ein weiteres Mal seit Dezember, als es unter 43 USD absackte. In dieser Woche ist WTI zurück über 55 USD.

Bei beiden Markteinbrüche hieß der Hauptverantwortliche US-Schieferöl, wenn auch Trump seinen Anteil am Einbruch vom letzten Jahr hatte, als er überraschend Sondergenehmigungen von den Ölsanktionen gegen den Iran ausstellte, was das globale Angebot erhöhte und dann den Schaden vergrößerte, als er auf Twitter forderte, die OPEC sollte nicht versuchen die Preise zu stützen. Und beide Male war es Russland, das letztlich half den Markt zu retten, indem es den Saudis nachzog und die Produktion senkte.

Saudis suchen bessere Lösung für Schieferöl, Trump-Problem

Scharf darauf eine langfristige, wenn nicht permanente Lösung zu den Problemen durch Schieferöl und Trump zu finden, würde die von den Saudis dominierte Organisation Erdölexportierender Länder (Organization of the Petroleum Exporting Countries, OPEC) auf der nächsten Tagung in Wien am 18. Februar vorschlagen und debattieren, eine formale Vereinbarung für eine OPEC+10 zu arrangieren, die vorbeugend daran arbeitet, die Preise zu jeder Zeit zu unterstützen, statt nur auf Markteinbrüche zu reagieren.

Sollte dies auf OPEC-Niveau akzeptiert werden, dann könnte sich der Plan zur Grundlage einer endgültigen Vereinbarung werden, die getroffen werden kann, wenn das Kartell und die +10 Gruppe sich im April treffen, berichtete das WSJ.

Die Zeitung fügte hinzu, dass eine Sprecherin des russischen Energieministeriums nicht keinen Kommentar abgeben wollte. Es gibt wahrscheinlich einen guten Grund warum. Der jetzige Plan ist eine abgeschwächte Version eines früheren Versuchs von Riad, das im Juni 2018 eine neue OPEC ähnliche Organisation aufbauen wollte, mit Saudi-Arabien und Russland als allmächtigen Mitgliedern. Nach sechs Monaten mit Diskussionen, lehnte Russland die Idee ab.

Um zu Verstehen, wieso Russland nicht scharf darauf ist, sich einem Ölkartell anzuschließen—trotz seiner Zusammenarbeit mit der OPEC—muss man verstehen, was seine Ölindustrie antreibt. Wie die 14 Länder der OPEC hat auch Russland eine nationale Ölgesellschaft, Rosneft, und einen Energieminister, Alexander Novak. Aber es gibt auch private multinationale Energiekonzerne wie Lukoil, die auf unternehmerischer Basis arbeiten und wachsen, indem sie um Kunden ringen.

In einem schwachen Markt werden kommerzielle Ölunternehmen eher versuchen, mehr Öl zu tieferen Preisen zu verkaufen, statt weniger Öl zu höheren. In anderen Worten, sie unterscheiden sich nicht von den US-Schieferölfirmen. Nur staatliche Ölgesellschaften setzen auf ein begrenztes Angebot und die Saudis schreiben die Spielregeln der OPEC dafür.

Angesichts der Ähnlichkeiten zwischen ihrer unternehmerischen Einstellung und der der Schieferölindustrie, sind sich die Russen wahrscheinlich im Klaren, dass der Wettbewerb aus den USA auch durch die größten Anstrengungen der OPEC nicht geschwächt werden kann. Die US-Ölförderung wächst weiter und die Rohölexporte des Landes nehmen zu und ständig entstehen neue Pipelines, um Öl in dem Land und ins Ausland zu transportieren.

Die US-Energieinformationsagentur sagt, dass im Jahr 2025 die Vereinigten Staaten mehr Öl und andere flüssige fossile Rohstoffe fördern könnte, als Russland und Saudi-Arabien zusammen.

Russen kennen die Saudis und ihren Plan

John Kilduff, Gründungspartner des New Yorker Energiehedgefonds Again Capital, vergleicht die Idee, Russland an die OPEC-Regeln zu binden, damit “ein Pferd ans Wasser zu führen, aber nicht in der Lage zu sein, es zum Trinken zu bringen”.

Um seinen Punkt zu belegen, verweist Kilduff auf Russlands Zögerlichkeit bevor es der laufenden Zusammenarbeit bei den Produktionssenkungen zwischen der +10er Gruppe von Ölländern, die es anführt, und der OPEC zustimmte. Und weiter:

“Die Russen wissen, dass wenn sie gezwungen sind, vorbeugend ihr Angebot zu allen Zeiten knapp zu halten, um die Preise zu stützen, dann werden sie nur weiteres Öl von anderen Wettbewerbern auf den Markt bringen, die nicht nach solchen Regeln spielen.”

Und während die Saudis für den Großteil der Kürzungen aufkommen, mit der die OPEC+10 den Markt in ihrem jüngsten Versuch ins Gleichgewicht bringen wollen, sieht Kilduff dies auch als List an, um die Ansicht “höhere Preise sind gut für alle” einzuhämmern, die Riad braucht, um seinen Marktanteil zu schützen, besonders im lukrativen Südostasien.

Kilduff fährt fort:

“Wir hören immer wieder, dass die Saudis ihre Exporte an schwerem Rohöl in die USA senken. Wir hören weniger davon, wie hart sie darum kämpfen, die Fässer an leichtem Öl weiter nach Asien verkaufen zu können, die gleiche Art von Öl, wie US-Schieferöl."
“Der asiatische Markt ist der, auf dem die Saudis das meiste Geld verdienen und sie wollen diese goldene Gans nicht verlieren. Sie sind besorgt, dass US-Rohöl ihnen Marktanteile abnimmt. Von China zu Korea, Japan und Indien, die Asiaten haben sich durch die Bank als willige Käufer von US-Schieferöl erwiesen."
"Indem sie die Russen dazu bringen, ihre Exporte an leichtem Rohöl durch globale Senkungen zu reduzieren, helfen die Saudis sich auch selbst bei der Bewahrung ihres Marktanteils in Asien. Und dann brauchen die Saudis einen Ölpreis über 80 USD das Fass. Die Russen können mit knapp über 40 USD leben. Sie brachen die OPEC nicht.”

'Nehmt den Präsidenten aufs Korn!'

Was könnte also aus dem saudischen Plan für eine formalisierte OPEC+10 werden?

Die Russen könnten, um das Gesicht zu wahren zustimmen, die Idee im Prinzip in Erwägung zu ziehen, aber ohne einen definitiven Zeitplan.

In der Zwischenzeit könnte die informelle Allianz Trump zeigen, dass sie sich seinen Twitterbotschaften ernsthafter widersetzen.

Phil Flynn, Analyst beim Broker Price Futures Group aus Chicago sagt: “Nehmt den Präsidenten aufs Koren. Die OPEC und Russland könnten das offiziell machen!”

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