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Porsche AG – Droht Europa der industrielle Abstieg ins Armenhaus?

Veröffentlicht am 29.10.2024, 14:03
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Porsche-Vorstand zeichnet düsteres Bild von Europa

Porsche (ETR:P911_p) investiert in Batterieproduktion und sichert sich Schlüsseltechnologie

Porsche hat mit der Übernahme der Mehrheit an der Produktion von V4Drive-Batterien des Herstellers Varta (ETR:VAR1) einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftstechnologie gemacht. Durch den Erwerb von 70 Prozent der Anteile an der Varta-Tochter sichert sich der Sportwagenbauer die Spezialbatterie, die für den geplanten Turbohybrid-Antrieb im 911 Carrera GTS von entscheidender Bedeutung ist. Diese hochmodernen Batterien ermöglichen eine besonders schnelle Energieaufnahme und -abgabe, die für das innovative Antriebskonzept des Kultsportwagens unerlässlich ist. Die Kooperation sieht vor, dass Varta das technische Know-how sowie die Produktionsanlagen in Nördlingen zur Verfügung stellt, während Porsche die finanzielle Unterstützung für die Industrialisierung bereitstellt. Der Markstart dieser speziellen Batterie wird für das Jahr 2025 angestrebt.

Allerdings ist die wirtschaftliche Lage von Varta angespannt. Das Unternehmen steht unter hohem Druck aufgrund von Schulden und drohender Insolvenz. Dieses Umfeld hat Porsche veranlasst, sich auch als Anteilseigner in der Varta AG zu engagieren. Gemeinsam mit Mehrheitseigentümer Michael Tojner und anderen Gläubigern wurde ein Restrukturierungsplan gemäß dem StaRUG-Verfahren ausgearbeitet, der einen Schuldenschnitt und frisches Kapital vorsieht. In diesem Rahmen bringt Porsche 30 Millionen Euro ein, um die Stabilisierung von Varta voranzutreiben. Viele Aktionäre äußern jedoch Bedenken, da sie befürchten, ihre Anteile ohne Entschädigung zu verlieren.

Strategische Herausforderungen für Porsche und die Automobilindustrie

Neben den Entwicklungen in der Batterieproduktion äußert Porsche Bedenken hinsichtlich der Zukunft der deutschen Automobilindustrie im Hinblick auf das geplante Verbot von Verbrennungsmotoren im Jahr 2035. Nach einem schwächeren dritten Quartal macht der Sportwagenbauer deutlich, dass ein vollständiger Verzicht auf Verbrennungsmotoren die Branche stark belasten könnte.

Quelle: Porsche AG

Porsche warnt vor möglichen wirtschaftlichen Rückschritten, die nicht nur die Autohersteller, sondern auch zahlreiche Zulieferer in Gefahr bringen könnten. Finanzchef Lutz Meschke weist darauf hin, dass eine Abkehr von Verbrennungsmotoren zur Deindustrialisierung führen könnte und damit der soziale Frieden in Europa gefährdet ist. Es spricht sogar vom „Armenhaus Europa“.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Porsche seiner Strategie treu, bis 2030 rund 80 Prozent der Fahrzeugflotte zu elektrifizieren, während gleichzeitig das Engagement für den Verbrennungsmotor aufrechterhalten wird. Die Entwicklungen bei Varta und die strategische Ausrichtung auf Elektroantriebe verdeutlichen, wie Porsche versucht, sich in einem sich schnell verändernden Markt zu positionieren.

Diese Schwierigkeiten schlagen sich auch auf den Aktienkurs nieder. Die Aktie läuft seit August 2024 seitwärts und kommt nicht vom Fleck. Das ist kein gutes Zeichen. Für uns drängt sich aktuell kein Kauf auf. Wir bleiben skeptisch. Das gilt auch für Volkswagen (ETR:VOWG) und Mercedes-Benz (ETR:MBGn). Detaillierte Analysen und klare Prognosen zu den genannten Aktien findest du auf unserer Webseite durch Klick auf: HIER.

Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, den Blick nicht nur einseitig auf eine Branche oder eine Region zu legen. Bei all den Problemen der Automobilindustrie, sehen wir an anderen Orten und in anderen Branchen einen regelrechten Boom, der die Aktienkurse in die Höhe schnellen lässt. Es gibt immer Chancen, man muss sie nur rechtzeitig erkennen und ergreifen.


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