Am 19. Oktober 2021 gab publity (DE:PBYG) bekannt, dass ein europäisches Konsortium unter Führung einer luxemburgischen Investmentgesellschaft eine Absichtserklärung unterzeichnet hat, um neuer Mehrheitsgesellschafter von PREOS (publitys Immobilieninvestment-Tochtergesellschaft) zu werden. Im Gegenzug wird publity ein luxemburgisches Immobilienportfolio in GORE (PREOS‘ Tochtergesellschaft) einbringen und Maßnahmen zur Finanzierung der Portfolioerweiterung von PREOS ergreifen. publity wird weiterhin als Assetmanager für PREOS fungieren, wobei das Management ein Wachstum des PREOS-Portfolios um mindestens 3 Mrd. € bis 2023 anstrebt (im Vergleich zu der zuletzt gemeldeten Portfoliogröße von 0,9 Mrd. € per Ende 2020).
Nettoertrag im Einklang mit der Prognose für das GJ21
Im H121 verzeichnete publity einen Umsatz von 11,6 Mio. €, der fast ausschließlich aus der Vermögensverwaltung stammt. Bei einem begrenzten Beitrag aus anderen Aktivitäten und reduzierten Personalkosten erreichte der Nettoertrag für den Zeitraum 4,6 Mio. €. Dies ist etwas mehr als die Hälfte des unteren Endes der erneut bekräftigten Managementprognose, die einen Jahresüberschuss von 9 bis 12 Mio. € vorsieht. H121 war der erste Zwischenbericht seit dem Ausstieg aus der IFRS-Konzernberichterstattung (publity liefert nur noch Einzelwerte gemäß HGB) und publity hat für das H120 keine vergleichbaren Einzelwerte nach HGB geliefert.
Bestes Quartal im deutschen Immobilienmarkt seit Q120
Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt erreichte laut Jones Lang LaSalle (JLL) im Q321 26,7 Mrd. € und damit das beste Quartalsergebnis seit Beginn der COVID-19-Pandemie. Das Wohnsegment bleibt mit einem Anteil von ca. 38 % an den Transaktionen im bisherigen Jahresverlauf der Hauptertragsbringer, aber auch der Bürosektor zieht an und verzeichnet im Jahresverlauf zweistellige Zuwachsraten gegenüber dem Vorquartal. Der Aufschwung ist vor allem auf Einzel-Asset-Transaktionen zurückzuführen, aber mit der möglichen Rückkehr internationaler Investoren auf den deutschen Markt könnten auch große Portfolio-Deals anziehen.
Bewertung: Handel mit erheblichem Abschlag gegenüber vergleichbaren Werten
Auf der Grundlage von Refinitiv-Daten, die aus den Schätzungen eines einzigen Analysten (First Berlin) bestehen, wird die publity-Aktie mit einem deutlichen KGV-Abschlag gegenüber der Peergruppe gehandelt, zu der auch Immobilienmanager und -investoren gehören. Wir glauben, dass dies zumindest teilweise auf die geplanten Änderungen der Konzernstruktur und der Berichterstattung zurückzuführen sein könnte.