Aufgrund einer im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Situation deutlich gedämpften Nachfrage stapelten sich vor allen Dingen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 in den Lagerhäusern des Sportartikelherstellers Nike (NYSE:NKE) die Waren gewissermaßen bis zu den Decken, die Lagerbestände legten im Jahresvergleich um ganze 43 Prozent zu. Im Oktober lag der Wert dieser (noch) nicht verkauften Produkte bei knapp $10 Milliarden. Wir hatten damals in diesem Artikel darüber berichtet und in diesem Rahmen auch die von Nike vorangetriebene Rabatt-Strategie beleuchtet. Nun hat der nordamerikanische Konzern am Dienstag die Zahlen für das Ende Februar abgelaufene Geschäftsquartal präsentiert. Und diese sind besser ausgefallen, als von den Experten im Vorfeld erwartet.
Das von CEO John Donahoe geführte Dow30-Unternehmen konnte im dritten Geschäftsquartal den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 14 Prozent nach oben schrauben. In absoluten Zahlen bedeutet dies Erlöse in Höhe von $12.4 Milliarden (Vorjahr: $11.5 Milliarden). Somit wurden die Erwartungen der Experten bei weitem übertroffen. Nach Aussagen des Konzerns war vor allen Dingen die hohe Nachfrage in Nordamerika und Europa für das große Erlös-Plus verantwortlich. Wie wir jedoch auch bereits im Artikel vom Oktober dargelegt haben, konnten durch die massiven Rabattaktionen zwar die Warenlager etwas ausgedünnt werden – hierzu gleich mehr – die Gewinne wurden aber durch diese hingegen stark nach unten gedrückt. So stand im Hause Nike letztlich unterm Strich ein Gewinn von $1.2 Milliarden, was einem jahresübergreifenden Rückgang von etwa 11 Prozent entspricht.
Wenngleich Nike-FTO Matt Friend im Hinblick auf die aus allen Nähten platzenden Warenlager von „gewaltigen Fortschritten“ spricht, liegt der Wert der gelagerten Waren noch immer bei $8.9 Milliarden und somit rund 16 Prozent höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Dennoch passte Nike jüngst auch die (Gesamt-)Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben hin an. Das Unternehmen strebt nun (statt wie bisher im mittleren einstelligen) ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Vom Abschlussquartal dieses Geschäftsjahres erhofft sich der Konzern indes nicht unbedingt „viel“. Primär rechnet man hier mit einer Stagnation, jedoch liegt auch ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich im Rahmen des potenziell Möglichen. Die weiterhin massiven Lagerbestände sollten aber aller Voraussicht nach dafür sorgen, dass die Profitabilität weiterhin zu leiden hat, unternehmensintern rechnet man gar mit einem weiteren Abrutschen der Brutto-Marge um 2.5 Prozent. Nike-Fans sollten sich also auch in den kommenden Monaten auf (Sneaker-)Schnäppchen freuen können.
Apropos Schnäppchen: Unserer primären Wellenberechnung zufolge dürfte auch das Wertpapier des Nike-Konzerns, welches als Mitglied des Dow Jones Industrial Average selbstverständlich ein fester Bestandteil unseres DOW30-Aktienpakets ist, in absehbarer Zeit nochmals zu recht guten Konditionen zu haben sein. Unsere Ziele liegen hier deutlich unterhalb der $80-Marke. Mittelfristig rechnen wir bei diesem Titel aber erst einmal mit korrektiven Anstiegen.
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