Rezessions-Sorgen setzen Rohöl unter Druck

Veröffentlicht am 16.08.2019, 09:43

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die Aktienmärkte verbuchten zuletzt deutliche Turbulenzen. Von Ende Juli bis Anfang August rutschte der Deutsche Aktienindex rund 1.000 Punkte am Stück. Verantwortlich hierfür ist in erster Linie die Sorge vor einer nachlassenden Konjunkturentwicklung bzw. die Sorge vor einer Rezession. Heute markierte der DAX ein neues Mehrmonatstief bei 11.266 Punkten.

Neben den Aktienmärkten ist die Sorge vor einer Konjunkturflaute natürlich auch im Rohöl abzulesen. Der „Schmierstoff der Weltwirtschaft“ gilt generell als Frühindikator. Vor dem Hintergrund des internationalen Handelsstreits gab die Notierung des Öls ebenfalls deutlich nach.

In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Öls der amerikanischen Sorte WTI seit Herbst 2018 dargestellt (in US-Dollar je Barrel, Candlestick-Chart, eine Kerze entspricht einem Tag):

Ölpreis in Korrekturphase gefangen

Aktuell kostet ein Barrel (159 Liter) der Sorte WTI 56,40 US-Dollar. Aus charttechnischer Sicht bildete Öl seit April eine Korrekturlinie aus, welche bis heute Bestand hat. Die maßgebliche Abwärtstrendlinie verläuft aktuell bei 58,15 Dollar. Eine Unterstützung ist im Öl bei 50,57 Dollar zu finden.

Aufgrund der charttechnischen Signale muss mit weiter sinkenden Notierungen gerechnet werden. Erst ein Ausbruch über die Korrekturlinie würde die Lage des Rohöls aufhellen und kurzfristiges Kurspotenzial eröffnen. Der Grund für den neuerlichen Abschwung liegt unter anderem in den jüngsten Konjunkturdaten begründet:

Deutsche Wirtschaft gibt nach

Seit einiger Zeit ist die Stimmung unter den deutschen Anlegern trübe, Kursverluste sind schon fast an der Tagesordnung. Ausschlaggebend waren die jüngsten Wirtschaftsdaten, welche auf eine Stagnation der deutschen Konjunktur hindeuten.

Dazu gab es gestern neue Nachrichten. Das Bruttoinlandsprodukt fiel von April bis Juni um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Verantwortlich hierfür seien die bekannten Handelskonflikte und eine nachlassende Weltkonjunktur, so die Experten.

Chinesische Industrieproduktion schwächer als erwartet

Neben den deutschen Daten kommen auch aus dem Reich der Mitte schwache Zahlen. Die Industrieproduktion in China legte im Juli nur noch 4,8 Prozent zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikbüro am Mittwoch in Peking mitteilte. Der Anstieg ist der schwächste seit Februar 2002. Analysten hatten ein Plus von 5,8 Prozent erwartet. Im Juni gab es noch einen Zuwachs von 6,3 Prozent. Natürlich ist auch hier der Handelsstreit mit den USA der Grund für den Rückgang.

Freundliche Grüße aus Köln

Bernd Raschkowski

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