Rio Tinto (LON:RIO) will die Kupferproduktion bis 2030 auf 1 Mio. Tonnen hochfahren und erwartet durch das Eisenerzprojekt Simandou und den Ausbau des Lithiumgeschäfts ein Jahrzehnt profitablen Wachstums. Für Rincon hat der Rohstoffriese eine MRE veröffentlicht, für Winu nahe Pilbara ein JV angebahnt.
Rio Tinto (ISIN: AU000000RIO1, WKN: 855018) veröffentlichte in dieser Woche gleich mehrere Neuigkeiten. Eine der wichtigsten betrifft Kupfer. Der Bergbaukonzern will die jährliche Produktion des Metalls bis 2030 auf 1 Mio. Tonnen steigern.
Dazu trägt maßgeblich die geplante Produktionssteigerung in Oyu Tolgoi in der Mongolei bei, wo die Produktion 2025 den Prognosen des Unternehmens zufolge um über 50 % zulegen wird.
Für das kommende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einer Kupferproduktion von 780.000 bis 850.000 Tonnen nach 660.000 bis 720.000 Tonnen im Vorjahr.
Rio Tinto erwartet, dass die Gesamtinvestitionsausgaben im Geschäftsjahr 2025 von 9,5 Milliarden USD im Jahr 2024 auf 11,0 Milliarden USD steigen werden – 1 Milliarde USD mehr als bislang prognostiziert.
"Sichern uns ein Jahrzehnt profitablen Wachstums"
CEO Jakob Stausholm sieht mit Oyu Tolgoi, der Fertigstellung des Eisenerzprojekts Simandou in Guinea und dem Ausbau des Lithiumgeschäfts durch die geplante Übernahme von Arcadium Lithium (ISIN: JE00BM9HZ112, WKN: A3E4N8) "ein Jahrzehnt profitablen Wachstums".
Simandou soll die größte neue Eisenerzmine der Welt werden und nach der Inbetriebnahme Ende 2025 rund 5 % zur weltweiten Versorgung über den Seeweg beitragen.
Rio verzeichnet eigenen Angaben zufolge "erhebliche Fortschritte" beim Bau der Minen-, Hafen- und Schieneninfrastruktur vor Ort. "Die Mine liegt weiterhin im Zeitplan, sodass im nächsten Jahr das erste Erz gefördert werden kann und die volle Kapazität bis 2028 erreicht werden soll", heißt es.
Im Kupferbereich gab Rio Tinto diese Woche zudem die Unterzeichnung eines Term Sheets mit Sumitomo Metal Mining (ISIN: JP3402600005, WKN: 859470) für ein Joint Venture zur Umsetzung des Kupfer-Gold-Projekts Winu in der Great Sandy Desert-Region in Westaustralien bekannt.
Das in der Nähe der Eisenerzvorkommen von Rio Tinto in Pilbara gelegene Projekt stellt aus Sicht des Konzerns "eine attraktive, risikoarme und langlebige Kupfer-Gold-Lagerstätte" dar, die "über die anfängliche Erschließung hinaus große Ausbauchancen" bietet.
Mit der Entscheidung für den Kauf von Arcadium Lithium für 6,7 Mrd. USD will sich der Konzern im Bereich der Batteriemetalle stärker aufstellen und auf Anhieb zum drittgrößten Lithiumproduzenten der Welt werden. Der Abschluss der Transaktion wird für Mitte 2025 erwartet.
Meldungen gab es auch in Bezug auf das Lithiumprojekt Rincon in Argentinien. Hier wurde in der vergangenen Woche die erste Lithiumproduktion erreicht. Am Mittwoch gab der Konzern die erste Reserven- und Ressourcenschätzung für das Projekt bekannt.
Erste MRE für Rincon: "Langlebiges Asset im ersten Quartil der Barkostenkurve"
Die Mineralressourcen einschließlich der Erzreserven umfassen 1,54 Mt Lithiumcarbonatäquivalent (LCE) gemessene Ressourcen, 7,85 Mt LCE angezeigte Ressourcen und 2,29 Mt LCE abgeleitete Ressourcen. Die Erzreserven umfassen 2,07 Mt LCE an wahrscheinlichen Erzreserven.
Die Produktion im vollen Maßstab wird auf Grundlage der aktuellen Machbarkeitsstudie auf etwa 53 kt Lithiumcarbonat in Batteriequalität pro Jahr über einen Zeitraum von 40 Jahren geschätzt. Hier besteht jedoch noch Luft nach oben: Pläne sehen durch verschiedene Maßnahmen die Möglichkeit, die Produktion auf 60 kt hochzufahren.
Bis zum Jahresende soll die endgültige Investitionsentscheidung für den Vollbetrieb fallen. Die Fertigstellung der Startanlage ist für die erste Hälfte des Jahres 2025 geplant. "Rincon ist ein großes, langlebiges Asset, das voraussichtlich im ersten Quartil der Barkostenkurve liegen wird", lautet die Einschätzung des Unternehmens.