Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
der Ölpreis fällt und fällt. Seit Juli verzeichnet die Notierung des wichtigen Energieträgers fast täglich neue Minuszeichen. Nachdem erst im September die Marke von 100 Dollar je Barrel gefallen ist, notiert das Rohöl momentan sogar unter der 90-Dollar-Marke. Dies ist der niedrigste Stand seit mehr als zwei Jahren.
Preisverfall setzt sich fort
Aktuell kostet ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordsee-Sorte Brent Öl 88,23 US-Dollar. Ausgehend vom Verlaufshoch im Juni bei 118 Dollar hat der Energieträger damit rund 30 Dollar an Wert eingebüßt. Vor allem in den letzten Wochen ging es steil bergab. Eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Rohöls der Nordsee-Sorte Brent seit Mai 2013 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):
Sorgen um die Weltkonjunktur
Wie bereits in den letzten Ausgaben betont, sind besonders die eingetrübten Aussichten für große Teile der Weltwirtschaft für die Talfahrt des Öls verantwortlich. Erst in der letzten Woche senkte nun auch der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für die weltweite Konjunkturentwicklung um 0,2 Prozentpunkte. Neben den altbekannten Problemen aus Europa bereitet auch China mehr und mehr Sorgen.
Drei exportierende Länder mit Preissenkung / OPEC uneins
Daneben belasten auch neue Nachrichten aus den Reihen der OPEC. Nach einer Preissenkung Saudi-Arabiens scheinen nun auch andere OPEC-Staaten den Auslieferungspreis absenken zu wollen. Erst kürzlich gaben die benachbarten Länder Iran und Irak ebenfalls eine Preissenkung des „schwarzen Goldes“ bekannt.
Während die Organisation des Ölkartells in früheren Zeiten gegen einen Preisverfall des Öls gekämpft hätte, beschleunigt sie diesen nun – es könnte zu einem regelrechten Preiskampf innerhalb der OPEC kommen. Die Sicherung von Marktanteilen scheint aktuell eine größere Rolle zu spielen als die Stabilisierung des Ölpreises.