Biofrontera (DE:B8FGn) hat nach Darstellung von SMC-Research nach schwachen Zahlen für das dritte Quartal die Umsatz- und Gewinnprognose absenken müssen. SMC-Analyst Holger Steffen sieht eine erhöhte Unsicherheit bezüglich des kurzfristigen Wachstumspotenzials, stuft die mittelfristigen Perspektiven aber weiter als sehr gut ein.
Nach der rasanten Expansion in den letzten Jahren, die durch einen erfolgreichen Markteintritt in den USA und schnelle Marktanteilsgewinne gekrönt worden seien, stelle aus Sicht von SMC-Research der Umsatzrückgang im dritten Quartal dieses Jahres den ersten deutlichen Dämpfer in jüngster Zeit dar. Das Management sehe vor allem Probleme in der Erstattungspraxis als Grund und habe mehrere Gegenmaßnahmen eingeleitet, die die Analysten als aussichtsreich einstufen, die aber eine längere Zeit zur Umsetzung benötigen würden.
Nach einer Umsatzsteigerung um 31 Prozent auf 19,1 Mio. Euro in den ersten neun Monaten habe der Vorstand die Erlösprognose für das Gesamtjahr von 32 bis 35 Mio. Euro auf 28 bis 31 Mio. Euro abgesenkt. Heruntergebrochen auf die Wachstumserwartung für das vierte Quartal entspreche das einer weiten Spanne von ca. 35 bis 80 Prozent. Zugleich sei auch die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr deutlich von +4 bis +7 Mio. Euro auf -4 bis -6 Mio. Euro revidiert worden, was neben den geringeren Einnahmen mit erhöhten Kosten, insbesondere aus Rechtsstreitigkeiten, aber auch mit gegenüber den vorläufigen Berechnungen niedriger als erwartet ausgefallenen Einmalerträgen aus der Übernahme von Cutanea begründet worden sei.
Biofrontera
Für eine zusätzliche Unsicherheit sorge die anhaltende Auseinandersetzung mit dem Großaktionär Deutsche Balaton, der auf einer weiteren außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember eventuell die Vertrauensfrage in Bezug auf sämtliche Vorstandsmitglieder stellen wolle. Die Frage der Managementkontinuität sehe SMC-Research infolgedessen als erheblichen Risikofaktor.
Im Kontrast dazu stehen aus Sicht des Researchhauses die mittelfristigen Wachstumsaussichten von Biofrontera, die die Analysten unverändert als sehr gut einstufen. Die Gegenmaßnahmen in den USA seien erfolgsversprechend, zudem sorge eine anstehende Zulassungserweiterung in Europa um die Behandlung von aktinischen Keratosen an Hals, Rumpf und Extremitäten, eine mögliche Zulassungserweiterung in den USA um das Basalzellkarzinom sowie die Intensivierung der Vermarktung von Xepi für erhebliches zusätzliches Potenzial.
In diesem Spannungsfeld habe SMC-Research einen fairen Wert von rund 6,60 Euro je Aktie (zuvor: 7,10 Euro) ermittelt, der deutlich über dem stark gesunkenen Kurs liege. Um der derzeit erhöhten Unsicherheit Rechnung zu tragen, ändere das Researchhaus das Votum aber auf „Speculative Buy“ (zuvor: Buy).
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide, 5.12.19, 8:30 Uhr)
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Die dieser Zusammenfassung zugrundeliegende Finanzanalyse wurde am 5.12.19 um 7:50 Uhr fertiggestellt und am 5.12.19 um 8:00 Uhr von sc-consult GmbH (SMC-Research) erstmals veröffentlicht.
Sie kann unter der folgenden Adresse eingesehen werden: http://www.smc-research.com/wp-content/uploads/2019/12/2019-12-05-SMC-Update-Biofrontera_frei.pdf
Die mit dem Ausgangsdokument verbundene Offenlegung der Interessenkonflikte findet sich im Anhang / Disclaimer des Dokuments.