Der ehemalige Elektro-Großkonzern Siemens (DE:SIEGn) kommt dieser Tage seinem Langfristziel einen gewaltigen Schritt näher. Denn erklärtes Ziel des Anlagenbauers ist es, den Konzern in eine reinrassige Holdingstruktur zu überführen, sich selbst dadurch signifikant zu verschlanken und trotzdem die Wachstumspotenziale der ausgegliederten Töchter zu nutzen.
Nun also das nächste Kapitel. Denn nach Siemens Gamesa und Siemens Healthineers wird ab kommender Woche auch Siemens Energy an der Börse als eigenständiges Unternehmen auftauchen. Die bisherigen Siemens-Aktionäre bekommen hier entsprechende Aktien in ihre Depots eingebucht. Siemens selbst wird vorerst 45% (direkt und indirekt) an Siemens Energy behalten. Damit kommt der Konzern mittlerweile auf vier börsennotierte Töchter, denn auch in Indien gibt es mit Siemens Ltd. eine börsennotierte Beteiligung.
Siemens Energy selbst ist sicherlich langfristig eine ganz spannende Unternehmung, spielt die Gesellschaft doch ganz vorne mit im Bereich Energieerzeugung aus konventionellen und erneuerbaren Energien (u.a. auch mit einer Beteiligung an Siemens Gamesa). Allerdings steht auch dieser Anlagenbauer vor großen Umwälzungen durch die tiefgreifenden Veränderungen im Energiemix. Hier ist es also noch zu früh, um eine konkrete Empfehlung abzugeben.
Anders bei Siemens, deren weitere Strukturstraffung im Kapitalmarkt gut ankommt. Zwar hat auch die Siemens-Aktie in den vergangenen Tagen konsolidiert, doch auf recht hohem Niveau. Lichtet sich der aktuelle Nebel an der Börse, dürfte Siemens auch wieder an Momentum gewinnen können. Spätestens, wenn es gelingt, über das bisherige Hoch bei rund 120 Euro zu kommen, dürfte eine neue Phase von Kurszuwächsen eingeläutet werden können. Dann gilt es, sich entsprechend zu positionieren.