Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Von Edelmetallen redet momentan kaum noch jemand. Kein Wunder, schließlich verzeichneten Gold und Silber in den vergangenen Monaten massive Kursverluste. Besonders bei Silber entpuppt sich der Abwärtsstrudel als dynamisch und hartnäckig. Das Verlaufshoch aus dem Jahr 2011 bei rund 50 Dollar ist meilenweit entfernt. Das niedrige Kursniveau lockt vermehrt Schnäppchenjäger an. Aus charttechnischer Sicht gibt es jedoch noch keinen Grund für einen Einstieg.
Silber: Talfahrt hält an
Silber kostet auf dem Weltmarkt aktuell 17,15 US-Dollar je Feinunze. Zu Jahresbeginn notierte das glänzende Metall immerhin noch bei 20 Dollar. Nichts im Vergleich zum Jahr 2011 – damals kostete eine Feinunze zeitweise 49 Dollar. Die Talfahrt ist ungebrochen, vor allem in den letzten Monaten ging es weiter bergab.
Verantwortlich für die sinkenden Notierungen ist ein Mix aus schwachen Wirtschaftsdaten, einem geringeren Sicherheitsbedürfnis der Investoren (sicherer Hafen nicht mehr so sehr gefragt wie in den Krisenjahren) und dem starken US-Dollar.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Silbers seit Anfang 2014 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
Charttechnik: Abwärtstrend intakt
Das niedrige Kursniveau des Edelmetalls mag für antizyklische Anleger verlockend sein. Dennoch ist es ratsam, nicht voreilig bei dem Edelmetall einzusteigen. Die charttechnische Analyse, die nachweislich solide Anhaltspunkte für die zukünftige Entwicklung liefert, gibt bislang noch kein Kaufsignal.
Im Gegenteil: Seit dem Bruch der Unterstützung bei 18,72 Dollar im September steht die Chartampel auf rot, das Verkaufssignal wurde bestätigt und erneuert. In den darauffolgenden Wochen ging es schnell abwärts, erst Anfang Oktober markierte Silber ein neues Verlaufstief bei 16,64 Dollar.
Aus charttechnischer Sicht hat sich seit den Sommermonaten ein Abwärtstrend gebildet, der weiterhin Bestand hat. Momentan verläuft die maßgebliche Negativ-Linie bei rund 17,75 Dollar. Erste Käufe sind frühestens dann ratsam, wenn dieser Abwärtstrend nach oben gebrochen wird.