Die Edelmetallpreise befinden sich aktuell auf Talfahrt. Gold markierte heute ein neues Drei-Monats-Tief bei 1251,30 Dollar. Bei Silber sieht es wie immer ähnlich aus: Das glänzende Metall büßte seit dem Zwischenhoch Ende August bei 25,11 Dollar rund vier Dollar ein. Aktuell kostet eine Feinunze Silber 21,23 Dollar. Die Charttechnik deutet zunächst weiter fallende Kurse an.
Erholungs-Rally nicht nachhaltig
Silber wird von Investoren mittlerweile bereits seit über zwei Jahren gemieden. Das Edelmetall, das in den Jahren 2009 bis 2011 einen atemberaubenden Preisanstieg verzeichnete (von 10 bis auf 50 Dollar je Feinunze), halbierte sich danach wieder im Wert. Die im Jahr 2011 einsetzende Baisse führte Silber bis auf das bisherige Tief bei 18,18 Dollar herab, welches im Juni 2013 markiert wurde.
Erst im August des aktuellen Jahres vollzog Silber eine dynamische Erholungsbewegung. Ausgehend vom Niveau bei 20 Dollar ging es innerhalb weniger Wochen bis auf 25 Dollar empor (siehe Abbildung unten). Dort wurde die Notierung allerdings von der langfristigen Abwärtstrendlinie gestoppt.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung von Silber seit Dezember 2012 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
In der Abbildung erkennt man deutlich, dass die Erholungsbewegung Ende August exakt an der wichtigen Chartlinie beendet wurde. Der bestehende Abwärtstrend im Silber ist weiterhin intakt. Der vorangegangene Anstieg wurde in den darauf folgenden Wochen wieder zunichte gemacht – zumindest fast. Charttechnik: Kurzfristiger
Abwärtstrend führt Richtung Jahrestief
Seit September hat sich bei dem Edelmetall zusätzlich auch eine kurzfristige Chartlinie etablieren können. Ausgehend von rund 24 Dollar führt diese Trendformation abwärts und ließ Silber bis auf das aktuelle Niveau von ca. 21 Dollar fallen. Die kurzfristige Abwärtstrendlinie, die momentan bei knapp 22 Dollar verläuft, dürfte die Notierung auch weiterhin unter Verkaufsdruck setzen. Aus charttechnischer Sicht ist ein Rutsch bis in den Bereich von 19 / 20 Dollar wahrscheinlich, denn erst dort verläuft die nächste Unterstützungszone.
Fazit: Silber-Investments drängen sich aktuell nicht auf
Entwarnung könnte erst gegeben werden, wenn Silber in den kommenden Wochen relative Stärke zeigt und die 22-Dollar-Marke überwinden kann. In diesem Fall wäre der kurzfristige Abwärtstrend nach oben gebrochen und ein erstes kleines Kaufsignal würde entstehen. Im weiteren Verlauf würde dann allerdings erneut der langfristige Abwärtstrend Probleme bereiten, welcher aktuell bei rund 23 Dollar verläuft (siehe Abbildung oben). Sollte diese wichtige Chartlinie allerdings ebenfalls nach Norden hin gebrochen werden, so dürften uns anschließend stark steigende Silber-Notierungen bevorstehen.
Bernd Raschkowski